RolePlay onLine RPoL Logo

, welcome to [WFRP 4th Ed.] Eine Vignette

10:41, 26th May 2024 (GMT+0)

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss.

Posted by SpielleiterFor group 0
Spielleiter
GM, 4504 posts
Sat 30 Mar 2024
at 15:57
  • msg #832

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Als Leonhard seine Bitte an die Hauer richtete, herrschte zunächst eine gespannte Stille. Die Söldner, hart und kampferprobt, waren es gewohnt, Entscheidungen auf Grundlage von Strategie und Sold zu treffen, nicht aufgrund von Geistergeschichten oder dem Schicksal verlorener Kinder. Doch Leonhards Worte, getragen von einer aufrichtigen Sorge und dem Verweis auf den Zorn der Götter, ließen sie nachdenklich werden.
Auch fuer sie bedeutete die Reise mit den Protagonisten eine erhøhte Sicherheit, so hatten sie die Krieger schon in der Schlacht erlebt.
Unter den sieben Söldnern entbrannte eine hitzige Diskussion. Die Atmosphäre war angespannt, als die Argumente hin und her flogen, unterbrochen von gelegentlichem Knurren und dem Knistern des Feuers, das ihre Gesichter im dämmerigen Licht der Ruinen erhellte.
Das Reikland dieser Tage, ein Land geplagt von Krieg, Chaos und Tod, ließ wenig Raum für die Unschuld der Kindheit - und doch schien es, als würde Leonhards Appell an eine tiefere, oft vergessene Menschlichkeit in ihnen rühren.
Vesbastian, dessen Blick hart und unerbittlich war, stand als eine der stärksten Gegenstimmen, langsam drehte er das Ruder der Gunst. Seine Logik, kalt und unbeeindruckt von den mystischen Anspielungen, konzentrierte sich auf den Verlust ihres Soldes. Doch selbst seine Einwände konnten die wachsende Zustimmung innerhalb der Gruppe nicht vollständig dämpfen. Leonhards Charme und Überzeugungskraft, gestärkt durch die dringliche Notwendigkeit ihrer Mission und die geheimnisvolle Aura, die die Geschichte umgab, begannen, die Waage zu ihren Gunsten zu kippen.
Nach einer langen, von flackerndem Feuer und dem fernen Rauschen der Wälder um Lamme umgebenen Diskussion, erreichten sie einen Kompromiss. Die Söldner, nun teilweise ergriffen von der Idee, möglicherweise den Segen der Götter zu erlangen, stimmten zu, für einen halben Tagessatz zu bleiben.
Dieser pragmatische Ansatz schien die ideale Lösung, eine Balance zwischen ihrer Pflicht und dem Verlangen, Teil einer größeren Geschichte zu sein, die möglicherweise sogar von den Launen der Götter selbst gewebt wurde, sie wuerden in Lamme warten.
Die Frage nach dem Schicksal der Kinder, inmitten der Ruinen und der geisterhaften Wälder, ließ ihre Fantasie mit dunklen Bildern spielen. In einer Welt, in der die Grenzen zwischen dem Lebenden und dem Toten oft verschwimmen, wo Dämonen und Hexen in den Schatten lauern, konnte die Vorstellung von Seelen, die in der Zwischenwelt gefangen sind, nicht leicht abgetan werden, etwas mit welchem Sie eher nichts zu tun haben wollten. Vielleicht, so munkelten sie untereinander, könnten die Protagonisten tatsächlich einen Unterschied machen.
Mit diesem düsteren Hintergedanken und der Aussicht auf eine reduzierte Bezahlung, die jedoch durch die Chance auf Ruhe und Sicherheit, bereiteten sich die Hauer auf eine weitere Nacht in Lamme vor.
Erwartungsvoll schauten sie zu Leonhard auf.
Leonhard Rachen
Pedlar, 636 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Sat 30 Mar 2024
at 19:01
  • msg #833

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Leonhard sah zu seinen Begleitern, es war ihm deutlich anzusehen, dass er nicht sein Geld dafür hergeben wollte.
Er hatte von Anfang an wenig Hoffnung gehabt, dass die Hauer zu überzeugen waren. Von dem her war er bereits etwas überrascht. Es war nur ein Versuch, er schien nicht zu funktionieren. Für Leonhard ging es auch ohne sie weiter.
Zudem hatte er durch Vesbastians Anwesenheit sowieso Zweifel, dass sie sich nicht einfach mit dem Geld davonmachen würden.
This message was last edited by the player at 02:29, Mon 01 Apr.
Hagen Morgner
Witchhunter, 486 posts
Silver 3
W17/17 F4/4 R1/1
Sun 31 Mar 2024
at 11:27
  • msg #834

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

“Wie dreist. Einige von euch haben schon einmal versucht das Wort zu brechen. Auch diejenigen von euch, die es nicht verdient haben, habe ich zusammengeflickt und so wahrscheinlich vor dem Tod bewahrt.

Ihr seid ein ziemlich ehrenloser und undankbarer Bastard Vebastian. Ich habe gesagt 2 eurer Kameraden tragen euch nach vergessendem zurück, nachdem ich eure Wunden verarztet habe.

Hätten wir das nicht entschieden wärt ihr jammerlich verreckt, was ihr wahrscheinlich verdient hättet.
Ich habe Kultisten gejagt die mehr Ehre bewiesen habt als ihr.“
, Hagen wandte seinen Blick zu den anderen ”Zieht weiter wenn ihr meint. Ich lege euch nur nahe einen besseren Anführer zu wählen. Vom Namen Vebastian werde ich jedenfalls nicht positiv berichten.

Denjenigen unter euch die auf dem Schlachtfeld Mut bewiesen habt, wünsche ich das Beste. Bedenkt künftig das Gold nicht alles ist was zählt. am Ende des Tages muss man die Visage ertragen können, die man im Spiegel sieht.
, Hagen würde kein Silberling für die gottlose rückgratlose Truppe berappen.
Leonhard Rachen
Pedlar, 637 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Mon 1 Apr 2024
at 08:19
  • msg #835

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Nach einem Moment fügte Leonhard noch zu Hagens Worte leise hinzu.

"Und am Ende des Lebens muss man vor die Götter treten, welche euch anhand eurer Taten messen werden."

Leonhard war froh, dass es Hagen ähnlich sah wie er selbst. Und auch Markwardts Gesichtsausdruck verriet ähnliches Empfinden.

"Ich wünsche euch viel Glück auf eurem weiteren Wege." Leonhard blickte dabei die Leute an, welche mit ihnen gekämpft hatten. Aber man konnte es eventuell auch als Wunsch für die ganze Gruppe verstehen.
Wie immer versuchte Leonhard diplomatisch zu bleiben, vielleicht sah man sich irgendwann wieder und war von der Gesinnung der Hauer etwas abhängig.
Gunter Fleck
Handler, 144 posts
W 12/12, F: 4/4, R 1/1
Brass 3
Tue 2 Apr 2024
at 11:53
  • msg #836

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Vesbastians Lächeln breitete sich kalt und selbstgefällig über sein Gesicht aus, als Hagens Worte ihn trafen.
Æhnlich gerissen brutal wie am ersten Abend als sie sich in der Schenke Vergessendorfs breit gemacht hatten.
Er stand da, ein Bild der Arroganz, umgeben von seinen Männern, deren Gesichter eine Mischung aus Schuld und Verlegenheit zeigten. Ihre Blicke waren nach unten gerichtet, keiner wagte es, Vesbastian direkt zu konfrontieren oder gar Hagen in seinen Anschuldigungen zu widersprechen. Die Stille, die ihnen folgte, war schwer von unausgesprochenen Gedanken und der Last der Entscheidung, die vor ihnen lag.

Gunther, der sich bis dahin im Hintergrund gehalten hatte, spürte die angespannte Atmosphäre und trat vor, um die Situation zu entschärfen. "Wir haben schon schlimmere Situationen gemeistert", begann er mit beruhigender Stimme. "Es ist nicht ideal, ohne die Hauer weiterzuziehen, aber wir werden es schaffen. Wir haben schon vorher Beweise unserer Stärke und unseres Mutes geliefert." Sein Blick streifte die Söldner, ein stilles Plädoyer für Verständnis und vielleicht sogar für einen letzten Funken gemeinsamer Solidarität.

Die Hauer, besonders jene, die an ihrer Seite mutig gegen die Feinde gestanden hatten, nickten leise, ihre Gesichter gezeichnet von Anerkennung für die Worte der Protagonisten und Reue über die Wendung der Ereignisse. Vesbastians manipulative Präsenz hatte jedoch ein Klima der Furcht geschaffen, das sie daran hinderte, offen gegen ihn aufzutreten. Ihre Loyalität, so brüchig sie auch sein mochte, hielt sie an seiner Seite, auch wenn ihre Blicke Bände über ihre wahren Gefühle sprachen.
Als sie schließlich ihre Sachen packten, um aufzubrechen, lag in ihren Augen eine stille Hoffnung, dass die Protagonisten sie vielleicht auf dem Weg nach Graustadt einholen würden. Dort würden sie sich dem Kampf gegen den Imperator anschließen, ein neues Kapitel in ihrem Söldnerleben, das vielleicht weniger von Zwietracht und mehr von der Gold geprägt sein würde, das ihnen nun so deutlich fehlte.
Søldner kannten nur einen Meister, das Gold!

Die Luft zwischen den beiden Gruppen war geladen, als sie sich auf den Weg machten, doch mit dem unausgesprochenen Verständnis, dass ihre Pfade sich unter anderen Umständen wieder kreuzen könnten, und das bald.

Für die Protagonisten war es ein Abschied, der nicht nur das Ende ihrer Zusammenarbeit mit den Hauern markierte, sondern auch die Erkenntnis mit sich brachte, dass der wahre Kampf – der Kampf für Ehre, Gerechtigkeit und die Rettung unschuldiger Seelen – noch vor ihnen lag.
Ein Kampf wo man sich nicht auf Hauer, Klumpenklug oder die Zwerge verlassen konnte, sondern den man alleine kæmpfte in einer Zeit wo jedes Leben am Seidenen Faden Morrs hing, und jeder Verbuendete, wirklich verbuendete, war mehr wert als alles Gold.

Langsam glitten die Blicke zu Gunther, wem galt seine Loyalitæt wirklich...
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 399 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Tue 2 Apr 2024
at 20:49
  • msg #837

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Als Markwardt das widerliche Grinsen Vesbastians sah, sah er sich bestätigt, dass es besser war, dass die Gruppen sich nun trennten. Ansonsten würde es vielleicht irgendwann doch nochmal zur Auseinandersetzung kommen.

Er stand einfach nur da, im Hintergrund, und starrte den Söldnerführer mir eisigem Blick an, während dessen Männer ihre Sachen zusammensuchten.

Schließlich versammelten sich die vier Freunde und beratschlagten, wie es nun weiter gehen sollte.

"Is besser so, ich sachs Euch. Der Hundsvott hätte uns sonst vielleicht irgendwann betrogen oder im Kampf im Stich gelassen. Scheiß auf den. Weiß nich, ich für mein' Teil kann nich nur für Gold leben. Die Götter sehn alles und ich glaub' wir solltn hierbleibn."


Er schaute Gunter an und fragte ihn:
"Was mit Dir, kommste mit oder willste mit deinem neuen Freund mitgehn?"

Gunter Fleck
Handler, 145 posts
W 12/12, F: 4/4, R 1/1
Brass 3
Wed 3 Apr 2024
at 06:55
  • msg #838

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Gunther, dessen Miene die Ruhe selbst war, ließ Markwardts spöttischen Kommentar ohne erkennbare Reaktion an sich abprallen. Sein Blick, klar und durchdringend, ruhte einen Moment lang auf Markwardt, bevor er zu den anderen um ihn herum wanderte. "Es war nie eine Frage, wessen 'Freund' ich bin, Markwardt", begann er mit einer Stimme, die trotz der angespannten Atmosphäre gelassen blieb. "Mein Weg ist mit euch, durch die Dunkelheit dieser Welt und zurück ins Licht, sofern es uns vergönnt ist. Genauso wie mit den Jungfreudern, man muss das Grosse Ganze sehen, ich bleibe loyal zu denen die mir im Leben Hilfe angeboten haben."

Während er sprach, zupfte er fast unbewusst an seinem Ärmel, entfernte eine unsichtbare Unreinheit. Seine Vorliebe für Sauberkeit, ein ständiger Begleiter selbst inmitten des Chaos, schien in diesem Moment erneut eine seltsame Art von Trost und Kontrolle zu bieten. "Wir haben einen Pfad vor uns, der uns durch die Schatten führt, zu den Glühwürmchen Svetlanas... und vielleicht zu etwas Größerem. Wir sollten die Nacht nutzen, die Geheimnisse, die sie birgt, zu ergründen. Wer weiß, welche Antworten wir dort finden? Und danach muss ich nach Graustadt..."

Sein Blick schweifte kurz ab, verlor sich in den sich verdunkelnden Umgebungen Lammes, wo die Ruinen ein stummes Zeugnis der Vergänglichkeit darboten. Die Trennung von den Hauern, Vesbastians schneidendes Grinsen, es war alles Teil der düsteren Realität, in der sie lebten. Doch in Gunthers Augen lag ein Funken Entschlossenheit, ein stilles Versprechen, dass sie trotz der Dunkelheit ihren Weg finden würden.
Leonhard Rachen
Pedlar, 638 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Wed 3 Apr 2024
at 15:06
  • msg #839

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

"Ich wünsche selten Leuten Schlechtes, aber Vesbastian soll an einem Snotling ersticken."

Leonhard blickte den Hauern nach. Er wusste, es waren gute Leute dabei, die sich jedoch von einem meinungsstarken Mann mitreißen ließen.
Dann drehte er sich wieder zu seinen Gefährten.

"Was machen wir bis zum Abend? Ich würde bei den Leuten hier fragen, eventuell kann ich ihnen etwas helfen mit meinem Flickhandwerk. Sie haben uns immerhin großzügig diese Proviantpäktchen gegeben. Oder habt ihr andere Vorschläge? Später werde ich mich am Nachmittag wohl etwas hinlegen, damit ich in der Nacht nicht zu müde bin. Es klingt immer noch recht töricht in der Nacht in den Wald zu gehen... obwohl ich der Sache ja selbst zugesagt habe."

Leonhard wollte den Kindern helfen, war aber nicht begeistert davon Geisterbegegnungen zu erleben. Er hoffte nur, Svetlana wusste zumindest ein wenig, was sie da tat.
Hagen Morgner
Witchhunter, 487 posts
Silver 3
W17/17 F4/4 R1/1
Wed 3 Apr 2024
at 17:16
  • msg #840

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

"Wir sollten denen nicht nachhängen. Jeder ist seines Glückes Schmied. Vesbastian wird schon irgendwann sein Glück und seine treuen Gefolgsleute verlassen. Vorschlafen klingt gut. Ich will nochmal schauen, ob ich bei den Verletzten nach dem Rechten sehen kann. Und dann schauen wir mal, was uns heute Nacht erwartet. Glühwürmchen hin oder her, wir sollten Fackeln oder sowas einpacken...", Hagen wollte der Dorfgemeinde ebenfalls was zurückgeben. Er würde nach den Verbänden sehen und vielliecht bei normalen Arbeiten helfen, bis er sich hinlegen würde um für die Nacht ausgeruht zu sein.
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 400 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Fri 5 Apr 2024
at 09:17
  • msg #841

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Markwardt schmunzelte leicht über die verschnupfte Reaktion Gunters, seine kleine Spitze hatte ihre gewünschte Wirkung erzielt.

Als seine Gefährten den Tag planten, nickte er zustimmend.
"Hmm ja, sinnvoll. Ich komm mit Dir Leonhard. Hier gibt's genug zu tun."

Er schaute zu den Ruinen und zu den Dorfbewohnern, die daran arbeiteten.
"Ich hab in Übersreik ne ganze Weile Schiffe ausgessert, ich kann mit 'nem Zimmermannshammer umgehen."

OOP
Markwardt versucht einzuschätzen, ob und wo er wie mit seinen bescheidenen Kenntnissen helfen kann.
Markwardt Schildknecht rolled 1 using 1d100.  Beruf (Zimmermann) (GS) 31
da sollte doch was gehen :-)

Spielleiter
GM, 4505 posts
Sun 7 Apr 2024
at 09:45
  • msg #842

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Während der Sonne langsam höher stieg und die Hitze des Tages zunahm, verteilten sich die Freunde unter den Bewohnern von Lamme, um dort, wo sie konnten, ihre Hilfe anzubieten.
Leonhard, dessen Fähigkeiten im Flicken und Reparieren kleinerer Gegenstände im Dorf schnell bekannt wurden, widmete sich voller Eifer seiner Aufgabe. Mit einem einfachen Nadel- und Fadenset flickte er zerrissene Kleidungsstücke, ersetzte fehlende Knöpfe und stopfte Löcher in den Stoffen der Dorfbewohner. Seine geschickten Hände arbeiteten behände und präzise, wobei er sich gelegentlich auch an der Reparatur von einfachem Werkzeug versuchte, dessen Handgriffe abgenutzt oder beschädigt waren. Die Dankbarkeit der Dorfbewohner war ihm gewiss, und sein Name wurde mit Anerkennung und Wohlwollen genannt.

Hagen, der den Tempel als Zentrum der medizinischen Versorgung ausgemacht hatte, fand sich bald bei denjenigen wieder, die noch immer unter den Folgen des Tiermenschenangriffs litten. Auch nach zwei Wochen der Heilung waren die Verletzungen einiger Dorfbewohner besorgniserregend. Hagen inspizierte tiefe Wunden, die langsam heilten, und versorgte eitrige Abszesse, die ohne seine sachkundige Hand wohl zu ernsthaften Komplikationen geführt hätten. Seine ruhige und kompetente Art vermittelte den Patienten Trost und Hoffnung.

Markwardt fand seine Berufung in der physischen Arbeit wieder, als er dabei half, die von den Tiermenschen verursachten Schäden an den Gebäuden des Dorfes zu reparieren. Seine Erfahrung im Schiffsbau von Übersreik kam ihm zugute, als er geschickt Balken zurechtschnitt und Dachstühle verstärkte. Unter seiner Anleitung und mit seiner Hilfe wurden notdürftige Reparaturen vorgenommen, die den Bewohnern von Lamme Schutz und Sicherheit bieten würden. Seine Arbeitseffizienz und -qualität hinterließen einen bleibenden Eindruck bei den Dorfbewohnern, die seine Hilfe dankbar annahmen.

Als der Tag sich dem Ende zuneigte und die Sonne sich hinter den Horizont zu senken begann, fanden sich die Freunde wieder zusammen, um die Nacht bei Svetlana und den geheimnisvollen Glühwürmchen zu verbringen. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Unbehagen bereiteten sie sich auf das vor, was kommen mochte...

OOC:
Was wollt ihr an Vorbereitung machen?

Leonhard Rachen
Pedlar, 639 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Sun 7 Apr 2024
at 17:01
  • msg #843

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Leonhard genoss es den Leuten zu helfen und die Zeit mit einigen Plaudereien zu verbringen. Gleichzeitig war es ihm, als wäre mit Vesbastians Abwesenheit auch ein Schatten nun nicht mehr um ihn, der ihn nervös und unwohl gemacht hatte.
Sicher, er würde sich die Sicherheit der bewaffneten Männer zurück auf der Straße wieder herbei wünschen. Aber im Moment war das noch Zukunftsmusik.

Leonhard dachte untertags bewusst nicht an die Aktion in der Nacht. Am Nachmittag hatte sich Leonhard dann auch kurz hingelegt, um ausgeruht in die Nacht zu kommen. Die körperliche Arbeit hatte ihn hierbei durchaus in die Karten gespielt, so dass er die ungewohnte Schlafenszeit auch nutzen konnte.

Als er sich mit den anderen wieder traf, merkte er nun die Unruhe, die sich in ihm breit machte.

"Es ist wohl soweit. Morr möge auf uns und diese Kinder schauen."
sagte er mit durchaus etwas unsicherer Stimme. Leonhard hatte immer noch keine Ahnung, mit was genau sie sich nun auseinandersetzen würden - aber da es um Geistersachen ging, war er bereits leicht verängstigt.

Leonhard bereitete seine Laterne vor, damit sie mit genügend Öl versorgt war, um die Dunkelheit im Wald zu erhellen. Gleichzeitig kontrollierte er seine Armbrust. Wer wusste schon, was ihnen im Wald womöglich außer den Geisterkinder begegnen konnte.
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 401 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Tue 9 Apr 2024
at 09:11
  • msg #844

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Auch Markwardt hatte sich am Nachmittag ein Nickerchen gegönnt. Er war schlecht wieder hochgekommen und etwas mürrisch, doch nach einem Kräutertee und einem Apfel kam er langsam wieder in die Puschen. Er legte sich seine Rüstung an, schnallte das Schwert um, und nahm auch die Saufeder und den Schild mit. Er kontrollierte nochmal den Sitz seiner Lederbeinlinge schärfte seine Waffen nach und fettete das Schwert mit ein paar Tropfen Öl. Er bewunderte die gute Arbeit und die schönen Runen, die die Klinge und das Heft zierten. Einmal mehr fragte er sich, was sie bedeuteten. So wie er Silberbart in Erinnerung hatte, stand da wahrscheinlich "Scheiß auf alle Menschen" oder etwas ähnliches. Schließlich schob er es zurück in die Scheide. Dann trottete er los zum vereinbarten Treffpunkt.

Als er Hagen und Leonhard antraf, grüßte er sie und sagte:

"Wir sollten uns noch was zu essen mitnehm. Wenigstens für zwei Tage. Falls man vom Weg abkommt oder so. Und ich will mir noch nen Wasserschlauch besorgen. Hat einer was zum Feuer machen? N Zelt ham wir nich oder?"
Hagen Morgner
Witchhunter, 488 posts
Silver 3
W17/17 F4/4 R1/1
Tue 9 Apr 2024
at 10:18
  • msg #845

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Hagen hatte sich auch nachtmittags hingelegt.
Danach war das Ritual das übliche. Ausrüstung überprüfen, Kleinigkeit Essen und Sachen packen.

Wiedereinmal führte der Plan ihm vor Augen, wie schlecht er darauf vorbereitet war.
Er packte seine Waffen und zog seine Rüstung an. Alles war funktional aber sehr gut gepflegt. Die Rituale der Waffenpflege aus seiner Ausbildung hatten ihre Spuren hinterlassen. Er nahm Stahl und Zunder mit, auch wenn er keine Fackel oder Laterne hatte.
Auch alle Utensilien zum verarzten packte er ein.


"Zelt haben wir nicht, aber immerhin jeder ne Decke. Sollte wohl reichen. In jedem Fall sollten wir sicherstellen, dass wir Svetlana nicht verlieren. Sie dürfte sich gut auskennen. Also im Fall der Fälle darauf acht geben, dass Sie im Kampf nicht unter die Räder gerät."

Hagen spürte kein Unbehagen beim Aufbruch, was er als gutes Zeichen deutete, hatte ihn sein Bauchgefühl doch das ein oder andere Mal vor einer üblen Überraschung bewahrt.
Gunter Fleck
Handler, 146 posts
W 12/12, F: 4/4, R 1/1
Brass 3
Tue 9 Apr 2024
at 17:43
  • msg #846

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Während seine Gefährten sich auf die bevorstehende Nachtwanderung vorbereiteten, ging Gunther seine eigene Checkliste durch. Sein Sinn für Ordnung und Sauberkeit spiegelte sich auch in der sorgfältigen Überprüfung seiner Ausrüstung wider. Zuerst kam die Armbrust dran, sein neuestes Werkzeug in der Jagd nach Antworten und Schutz in den unsicheren Schatten des Reikwalds, schon seinerzeit der Schluessel zum Schuss auf den Tiermenschen in den brennenden Ruinen der Schenke von Lamme, Svetlanas Schenke.
Welche Fæden das Schicksal wob...
 Jede Sehne war straff, jeder Bolzen sorgfältig ausgewählt und in seinem Köcher verstaut. Er vergewisserte sich, dass der Mechanismus reibungslos funktionierte, ein Ritual der Sicherheit, das ihm einen Moment der Beruhigung inmitten der wachsenden Anspannung bot.


Nach der Armbrust widmete er sich seiner persönlichen Hygiene, ein Prozess, der ihm fast heilig war. Selbst in der Wildnis bestand er darauf, seine Hände sauber zu halten, ein kleines Fläschchen mit Alkohol immer griffbereit, um sie zu desinfizieren. Diese kleinen Akte der Reinlichkeit waren für Gunther mehr als nur Gewohnheit; sie waren ein Anker der Zivilisation in einer Welt voller Unordnung und Chaos.
Seine Gedanken drifteten zum bevorstehenden Ausflug ab, zum Herz des Waldes, wo das Unbekannte lauerte. Die Geschichte der verlorenen Kinder, Svetlanas geheimnisvolle Worte, sie alle webten ein Netz aus Sorge und Faszination in seinem Geist. "Was wird uns erwarten?" murmelte er leise, während er seine Ausrüstung zusammenpackte. Er fügte Proviant hinzu, genug für zwei Tage, wie Markwardt vorgeschlagen hatte, und ein kleines, selbstgefertigtes Feuerzeug aus Stahl und Feuerstein.

Die Skepsis bezüglich der Kinder und des ganzen Unterfangens nagte weiterhin an ihm. "Was ist die moralische Schwelle für unsere Intervention?" überlegte er. "Sind es wirklich die Kinder, die uns rufen, oder ist es etwas anderes, etwas... Dunkleres?" Doch diese Fragen mussten warten. Jetzt galt es, sich auf das Jetzt zu konzentrieren, auf die Aufgabe, die vor ihnen lag.

Als er sich schließlich den anderen anschloss, sein leichtes Gepäck über der Schulter, war sein Äußeres das eines Mannes, bereit und gewillt, den Geheimnissen der Nacht zu begegnen. Doch in seinem Inneren wogte ein Sturm aus Zweifel und Vorsicht, versteckt hinter einer Maske aus Ruhe und diplomatischer Neutralität. "Auf in die Nacht," sagte er mit einem leisen Hauch von Entschlossenheit. "Möge Morr uns beistehen und unsere Schritte leiten." Sein Blick war fest auf den Wald gerichtet, bereit, was auch immer kommen mochte, mit kühlem Kopf und sauberen Händen zu begegnen.
Spielleiter
GM, 4506 posts
Tue 9 Apr 2024
at 17:47
  • msg #847

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Nach einem langen Tag voller Vorbereitungen und stiller Reflexion über die bevorstehende Aufgabe fanden sich unsere Protagonisten schließlich am Rand von Lamme wieder, wo Svetlana ihre Behausung in den Ruinen improvisiert hatte. Die Dämmerung hatte sich bereits über die Lande gesenkt, und die ersten Sterne begannen am Firmament zu funkeln, als sie den provisorischen Unterschlupf erreichten, der sich am Rande des verwilderten Gebiets befand.
Vor der Behausung, die mehr aus gefundenen Materialien als aus echter Architektur bestand, tanzte Svetlana, umgeben von einem Schwarm glitzernder Glühwürmchen. Die kleinen Lichtpunkte umschwirrten sie in einem hypnotischen Tanz, als wären sie Teil eines alten, vergessenen Rituals. Svetlana selbst schien völlig in ihrer eigenen Welt zu sein, eine Welt, die sich jenseits des Verständnisses ihrer Besucher erstreckte. Ihr Summen war leise, fast wie eine Melodie, die direkt aus dem Herzen der Natur zu stammen schien.

Die Gruppe hielt inne, gefangen von der magischen Szene, die sich vor ihnen entfaltete. Es war ein Moment der Ruhe und der Schönheit, ein seltener Frieden in einer Welt, die so oft von Dunkelheit und Gefahr geprägt war. Für einen Augenblick schienen alle Sorgen und die Schwere ihrer Mission zu verblassen, ersetzt durch ein Gefühl der Einheit mit der Welt um sie herum.
Doch dieser Frieden war flüchtig. Die Realität ihrer Aufgabe, die mysteriösen Umstände um die verlorenen Kinder und die Ungewissheit dessen, was die Nacht bringen würde, lag wie ein Schatten über ihren Herzen. Die Gruppe tauschte Blicke aus, ein stilles Einverständnis, dass es Zeit war, sich Svetlana anzuschließen und sich auf die bevorstehenden Ereignisse vorzubereiten.

Mit einem letzten Blick auf die Glühwürmchen, die nun langsam zur Ruhe kamen, als würden sie die Ankunft der Nacht begrüßen, sammelten die Protagonisten ihren Mut. Sie wussten, dass die Dunkelheit des Waldes nicht nur physische Gefahren barg, sondern möglicherweise auch solche, die ihren Glauben und ihre Überzeugungen auf die Probe stellen würden.
Als sie auf Svetlana zugingen, die immer noch um ihr Feuer tanzte, war es mit einer Mischung aus Respekt und einer unbestimmten Furcht vor dem Unbekannten. Doch tief in ihrem Inneren wussten sie, dass dies ein Weg war, den sie gehen mussten, nicht nur um Antworten zu finden, sondern vielleicht auch, um einen Teil ihrer eigenen Seele zu heilen.
Leonhard Rachen
Pedlar, 640 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Thu 11 Apr 2024
at 16:16
  • msg #848

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Leonhard versuchte sich seine Angespanntheit nicht anmerken zu lassen. Zwar hatte ihn die Szenerie kurz etwas davon befreit, aber nun war ihm wieder klar, dass er vermutlich mit etwas in Kontakt kommen würde, was übernatürlich war.

Er beobachtete noch etwas die Glühwürmchen, bevor er mit den anderen zu Svetlana ging.

"Hallo Svetlana. Wir sind soweit. Ist der Ort weit entfernt?"

Leonhard wusste, dass es nicht die schönste Form der Gesprächsführung war, aber in der Situation wusste er sich nicht anders auszudrücken.
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 402 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Thu 11 Apr 2024
at 17:53
  • msg #849

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Schweigend folgte Markwardt Leonhard. Sein feierlicher Gesichtsausdruck zeigte sich in den fahlen Lichtern der Glühwürmchen.

Er stand gerade, war bereit, mit seinen Freunden aufs neue ins Ungewisse zu ziehen. Er vertraute auf Svetlanas Worte. Auf ihre Bitten:

Es gab etwas zu tun. Eine Art heilige Mission. Ohne Profit. Ohne Hintergedanken. Aus Güte. Der Schutz der Schwachen war eine tief verankerte Triebfeder seiner Existenz. Svetlanas Worte hatten ihn genau da gepackt, als wenn sie gewusst hätte, dass er nicht widerstehen könne.

Überhaupt konnte er ihr nur sehr schlecht widerstehen. Markwardt hatte auch schon Pläne für nach der Mission, die etwas mit Svetlanas Hütte und genauer gesagt ihrem Bett zu tun hatten. Wenn sie wirklich nicht mitkommen würde, wollte er sich gebührend bei ihr verabschieden.

Markwardt riss sich aus seinen Träumereien, bevor er noch einen Ständer kriegen würde. Er musste sich jetzt erstmal auf ihr Vorhaben konzentrieren. "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" hatte Meister Erwin in der Werft in Übersreik immer gesagt. Markwardt hasste seine blöden Phrasen, die er jeden Tag aufs neu drosch. Doch insgeheim musste er zugeben, dass Meister Erwin nur allzu oft Recht gehabt hatte. Er war irgendwann umgekommen, als eine an Tauen aufgehängte Flussbarke aus der Verankerung gerissen war. Sie hatte ihn halb unter sich begraben und seinen Oberkörper zerquetscht. Daraufhin hatte der älteste Geselle den Laden übernommen. Ein widerlicher rattengesichtiger Mann, namens Kurt Eisenschuh, der gerne herumschrie. Am selben Tag noch hatte Markwardt hingeschmissen. Im Nachhinein fragte er sich, ob Kurt vielleicht etwas mit dem Tod Meister Erwins zu tun gehabt hatte...

Markwardt hatte kurz danach in Teubrücke als Schauermann angefangen, weil er von Bootsbau erst einmal genug hatte.
This message was last edited by the player at 17:56, Thu 11 Apr.
Hagen Morgner
Witchhunter, 489 posts
Silver 3
W17/17 F4/4 R1/1
Fri 12 Apr 2024
at 07:11
  • msg #850

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Hagen beobachtete die Szene mit gemischten Gefühlen. Svetlana war schon irgendwie erstaunlich leichtfertig. Die Mission war mysteriös, die Grühwürmchen ein zumindest merkwürdiges Phänomen. Dennoch hatte die Stringani einen Hexenjäger eingeladen Sie zu begleiten.

Hagen unterdrückte den Instinkt hier Magie am Werk zu sehen und bemühte sich unvoreingenommen in die Nacht zu schreiten.
Es half ungemein, dass seine Vorurteile durch seine Mutter nicht ausgeprägt waren und so gewann seine persönliche Vergangenheit aktuell die Oberhand in seinem Kopf, über die Ausbildung bei den Templern die er genossen hatte.

Wahrscheinlich ging es um alte Götter und derartige Dinge sagte er sich. Dinge, die fremd wirkten und deswegen oft Angst auslösten in Menschen. Diese Angst endete dann in Vorurteilen und ungerechtfertigten Verurteilungen. Svetlana sollte den Ort verlassen, wenn man ihn fragte. Je mehr er Sie beobachtete desto weniger glaubte er, dass die Dorfbewohner ihren Impuls das unverständliche für das Übel verantwortlich zu machen unterdrücken konnten.

Aber das war eine Diskussion für den nächsten Morgen. Jetzt folgte eine Gruppe von nicht sonderlich naturaffinen Gesellen der mysteriösen Stringani in der Nacht in den Wald.

"Dann wollen wir mal..."
Gunter Fleck
Handler, 147 posts
W 12/12, F: 4/4, R 1/1
Brass 3
Fri 12 Apr 2024
at 08:18
  • msg #851

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Gunther spürte ein nervöses Zittern, das er gewohnt war, mit einer Handbewegung zu unterdrücken, die das Innere seiner Jacke glättete. Er überprüfte noch einmal, ob die Armbrust ordnungsgemäß bereit war, die Klarheit seines Geistes in der noch neuen Handhabung dieser Waffe zu spiegeln. Mit jedem Schritt, den sie der undeutlichen Silhouette von Svetlana näherten, die summen um ihr Feuer tanzte, konnte er nicht anders, als sich die Unruhe in seinem Magen eingestehen.

"Wir sind soweit," bestätigte Leonhard, und Gunther nickte, auch wenn seine Augen misstrauisch über die flackernden Lichter der Glühwürmchen glitten, die wie Geister in der zunehmenden Dämmerung tanzten.

In einer fast zwanghaften Geste zog er ein sauberes Tuch hervor und wischte über die Armbrust, als könne er damit seine Sorgen wegwischen. "Ich bin bereit," murmelte er mehr zu sich selbst als zu den anderen, seine Stimme ein gedämpftes Echo der Entschlossenheit, das er zu projizieren versuchte.
Als sie sich Svetlana näherten, deren Stimme nun deutlicher das Summen ihrer Melodie trug, richtete Gunther seine Haltung auf, versuchte, die Dunkelheit mit einem Blick zu durchdringen, der Ordnung in das Chaos der nächtlichen Geräusche bringen wollte.

"Es ist eine fremde Welt, die wir betreten," sprach er leise, beinahe flüsternd, als ob er befürchtete, dass das Aussprechen seiner Gedanken die unsichtbaren Fäden des Schicksals stören könnte. "Eine Welt, die nicht die unsere ist. Doch wir sind hier, Svetlana, um zu helfen, so gut wir können." Seine Worte waren bedacht und sorgfältig gewählt, eine Decke diplomatischer Höflichkeit über der unruhigen See seiner Gedanken.

In der Tiefe seiner Brust spürte Gunther die alte, vertraute Mischung aus Furcht und Faszination. Es war nicht das erste Mal, dass er sich dem Unbekannten stellte, und doch war jedes Mal wie das erste: Ein Tanz am Rande des Abgrunds, bei dem jeder Schritt sowohl ein Schritt zu tief als auch ein Schritt zur Erkenntnis sein konnte.
Spielleiter
GM, 4507 posts
Fri 12 Apr 2024
at 08:24
  • msg #852

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Svetlana stand aufrecht und anmutig vor den Flammen ihres kleinen Feuers, umgeben von den zarten Lichtern der Glühwürmchen, die in der zunehmenden Dunkelheit wie Sterne in einer anderen Welt schimmerten. Ihre Augen spiegelten das Flackern der Flamme wider, als sie auf die Fragen der Protagonisten einging.
"Ich danke euch für eure Bereitschaft zu helfen," begann sie, ihre Stimme weich, doch mit einer Spur von Ernsthaftigkeit, die den Raum zwischen den Worten füllte. "Der Ort, zu dem wir gehen, ist nicht weit, aber er ist alt und voller Geheimnisse, die nicht alle freundlich sind." Ihre Blicke trafen die der anderen, jeder einzelne, um sicherzustellen, dass die Schwere ihrer Worte verstanden wurde.

Als Leonhard eine Frage über das Wesen der Kinder stellte, seufzte sie leise, fast unhörbar. "Es ist schwer zu erklären, und noch schwerer zu verstehen. Diese Kinder sind mehr als nur Erinnerungen; sie sind wie Echos einer verlorenen Zeit, gefangen zwischen den Welten, sie sind Liebe Seelen, aber eine Liebe die das Auge der Menschen manchmal nicht sieht." Sie machte eine Pause, ließ ihre Worte in der kühlen Luft der Nacht nachhallen.

"Sie sind Teil dieses Ortes, gebunden an das Land und seine alte Magie. Es ist nicht nur eine Pilgerreise, die wir unternehmen, es ist eine Reise, um das Gleichgewicht wiederherzustellen."

Dann hob sie eine kleine Kerze vom Boden auf, die sanft in ihrer Handfläche glühte. Mit bloßen Füßen trat sie aus dem Kreis des Feuerscheins hinaus und bewegte sich auf den dunklen Wald zu. Die Protagonisten konnten nicht anders, als ihre Entschlossenheit zu bemerken und vielleicht auch die subtile Furcht, die unter ihrer Oberfläche lauerte.

"Kommt, lasst uns gehen," sagte sie leise, ihre Stimme nun fast flüsternd. "Die Nacht ist nicht unser Feind, aber sie ist auch nicht unser Freund. Wir müssen vorsichtig sein und achtsam, denn nicht alles, was in der Dunkelheit lebt, schläft."

Mit nichts weiter als der kleinen Kerze, die einen schwachen Lichtschein um sie herum warf, schritt sie voran. Der Wald um sie herum schien lebendig zu werden, als ob er auf ihre Ankunft gewartet hätte. Die Schatten bewegten sich mit einer beunruhigenden Anmut, und der Wind trug das Flüstern alter, vergessener Stimmen.
Die Protagonisten folgten ihr, jeder mit dem Bewusstsein, dass dies keine gewöhnliche Nacht sein würde. Die Atmosphäre war geladen mit einer Mischung aus Furcht und Faszination, während sie sich weiter in die Dunkelheit vorwagten, angeführt von einer Frau, die selbst wie ein Geist zwischen den Zeiten zu schweben schien.

Die Gruppe, geführt von Svetlanas leisem Summen und dem flackernden Schein ihrer kleinen Kerze, trat tiefer in den dunklen Wald ein. Die Nacht umhüllte sie wie ein dichter Mantel, und das Knistern unter ihren Füßen war das einzige Geräusch, das die Stille durchbrach, abgesehen von dem gelegentlichen Rufen einer Eule in der Ferne.
Leonhard spürte, wie die Unsicherheit in ihm wuchs, doch er erinnerte sich an seine Verpflichtung, die Geheimnisse dieser Nacht zu enthüllen und jenen zu helfen, die keine Stimme mehr hatten. Er straffte seine Schultern und überprüfte noch einmal seine Ausrüstung, entschlossen, seinen Teil zu leisten.
Markwardt, dessen Gedanken kurz abgeschweift waren, fing sich wieder und richtete seinen Blick fest nach vorne. Die Erinnerung an die mutige Entscheidung, die sie alle getroffen hatten, um Svetlana zu begleiten und den Kindern zu helfen, stärkte seinen Entschluss. "Wir sind hier, um etwas zu bewirken," murmelte er, mehr zu sich selbst als zu den anderen, während er seinen Griff um das Schwert festigte.
Hagen, der sich stets auf das Wohl anderer konzentrierte, fühlte eine tiefe Verantwortung, diese Mission zu einem guten Ende zu führen. Er überprüfte seine medizinischen Vorräte ein letztes Mal, bereit, jede Verletzung oder Not zu behandeln, die diese unheimliche Nacht bringen mochte.
Auch Gunther, der die Situation mit einer Mischung aus Vorsicht und Neugier betrachtete, passte seine Schritte an die Gruppe an und hielt seine Armbrust griffbereit. "Wir müssen zusammenhalten," sagte er leise zu den anderen, ein stiller Aufruf, wachsam zu bleiben und einander zu stützen.

OOC:
Wie wollt ihr euch im Wald bewegen? Wie verhaltet ihr euch?

Hagen Morgner
Witchhunter, 490 posts
Silver 3
W17/17 F4/4 R1/1
Fri 12 Apr 2024
at 16:14
  • msg #853

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Hagen war nicht in seinem Element.
Die Nacht machte es für ihn nicht einfacher.

Er versuchte den Pfad zu erkennen und nicht über Wurzeln zu stolpern. Da ihm seine Augen bei den Schattenspielen ohnehin einen Streich spielten und er Bewegungen wahrnahm, wo es keine gab, versuchte er sich auf sein Gefühl zu verlassen die Wahrnehmungen sinnvoll zu deuten, ob eine reale Gefahr vorhanden war.

OOC:
6th sense
18:13, Today: Hagen Morgner rolled 35 using 1d100.  6th sense. – 35
Leonhard Rachen
Pedlar, 641 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Fri 12 Apr 2024
at 18:07
  • msg #854

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Je weiter es in die Dunkelheit und Natur ging, desto nervöser wurde Leonhard. Er bekämpfte den Drang seine Armbrust herauszunehmen und zu laden... so gefährlich konnte es doch nicht sein, sagte er zu sich selbst, immerhin hatte Svetlana sicherlich diese Strecke schon öfters völlig alleine unversehrt hinter sich gebracht.

Seine Redefreudigkeit war wie weggeblasen, angestrengt lauschte er in die Nacht und versuchte in der Dunkelheit irgendetwas zu erkennen.
Svetlanas Summen war für ihn fremdartig, es war nicht ein nervöses Geräusch, um sich selbst zu beruhigen. Es schien Bestimmung zu haben.
Auch dies wollte er nicht durch Worte stören.

Leonhard hatte seine Laterne angezündet und leuchtete damit mittig in der Gruppe, damit sich alle zumindest einigermaßen trittsicher bewegen konnten. Eine durchaus schwierige Aufgabe, da die geworfenen Schatten oft eher verwirrten.
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 403 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Mon 15 Apr 2024
at 20:29
  • msg #855

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Markwardt ging als letzter in der Reihe. Er war angespannt. Svetlanas Worte über potentiell unfreundliche Waldbewohner hatte ihn nervös gemacht. Mit solchen hatten sie in den letzten Wochen zu genüge Bekanntschaft gemacht. Grünhäute und Tiermenschen beispielsweise.

Vorsichtig und mit Bedacht setzte er einen Fuß vor den anderen, versuchte, keinen unnötigen Lärm zu verursachen. Seine Lederkleidung knirschte leise. Aus dem Wald drangen mannigfaltige Geräusche der Nacht zu ihnen. Der charakteristische Ruf eines Waldkauzes war zu hören. Gelegentlich drehte sich Markwardt um und spähte in die Dunkelheit. Ein nahezu sinnloses Unterfangen.

"Dunkel wie im Bärenarsch."
knurrte er seinem Vordermann leise zu.

Was tut man nicht alles für die lieben Kleinen...

OOC
Markwardt Schildknecht rolled 29 using 1d100.  Wahrnehmung (I) 34.

Spielleiter
GM, 4508 posts
Tue 16 Apr 2024
at 18:19
  • msg #856

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Die Nacht hüllte den Wald in ein dichtes Gewand aus Dunkelheit und Schatten, das nur spärlich vom fahlen Licht der Laterne Leonhards durchbrochen wurde. Die düstere Atmosphäre des Waldes war erdrückend, jeder Schritt der Gruppe hallte leise im Unterholz wider. Die hohen Bäume reckten sich wie stumme Wächter in den Nachthimmel, ihre Äste griffen wie die Finger alter Geister nach den Sternen.

Der von Leonhard gehaltene Lichtkegel schuf eine kleine Insel der Helligkeit auf ihrem Pfad, doch diese Insel war trügerisch und machte sie nur umso verwundbarer. Außerhalb des Lichts lauerten die unergründlichen Schatten, die mit jedem Flackern der Flamme zu tanzen schienen. Es war, als ob das Dunkel selbst sie beobachtete, bereit, alles zu verschlingen, was sich zu weit von diesem flüchtigen Schutz entfernte.
Svetlana führte die Gruppe behutsam einen schmalen Trampelpfad entlang, der sich geschmeidig durch das Unterholz schlängelte. Ihr Summen, ein leises, melodisches Lied, das in der schwülen Nachtluft mitschwang, schien mehr zu sein als nur ein einfaches Lied – es war ein Ruf, ein Bindeglied zwischen der Welt der Lebenden und der Geheimnisse, die der Wald verbarg.
Die Geräusche des Waldes – das Knacken von Ästen, das Rascheln von Blättern, das ferne Heulen eines Tieres – schufen eine Symphonie der Unruhe, die die Nerven der Gruppe strapazierte. Markwardts leises Knirschen in seiner Lederkleidung und das gelegentliche Flüstern untereinander waren die einzigen Zeichen ihrer Anwesenheit, außer dem gedämpften Licht, das ihren Pfad beleuchtete.
Schließlich erreichten sie eine alte Steinhütte, versteckt unter einem dichten Baldachin aus Blättern und Moos. Die Hütte, einst vielleicht ein Unterschlupf oder eine Zuflucht, lag verlassen da, ihre Wände von der Zeit gezeichnet und von wilden Ranken überwuchert. Es war ein Ort, der zugleich eine traurige Geschichte zu erzählen schien – die Geschichte der verlorenen Kinder, die hier einst Zuflucht gesucht hatten.

In der Stille der Hütte, unterbrochen nur durch das gelegentliche Knistern der Lampe und das leise Summen Svetlanas, fühlte sich die Gruppe seltsam isoliert, gefangen zwischen der vermeintlichen Sicherheit des Lichts und der erdrückenden, alles verzehrenden Dunkelheit des Waldes. Die simple Steinstruktur bot wenig Komfort, doch in ihrer Einfachheit lag eine Art roher Wahrheit über das Leben und Überleben in dieser wilden, ungezähmten Welt.

OOC: Gibt es Fæhigkeiten die ihr Einsetzen wollt?
Sign In