Der Wald von Vergessendorf lag schwer und drückend um die geschlagenen Kämpfer, als sie, von Goblins umringt und unter den wachsamen Augen der Orks, ihrer Freiheit beraubt wurden. Die dumpfe Feuchtigkeit des Bodens vermischte sich mit dem eisenartigen Geruch des grünen Blutes, das von den Waffen der Orks tropfte und die Erde tränkte. Die Habseligkeiten der Besiegten waren zerstreut, von grünlichen Händen in der Hoffnung auf Beute durchsucht und herumgeworfen.
Am Boden lagen Artemius und Gunter, ausgeschaltet durch brutale Schläge der Orks, entehrt in ihrer Niederlage. Die Orks, in ihren rostigen, von Kämpfen gezeichneten Rüstungen, zogen die Bewusstlosen auf Stangen durch den Wald, als seien sie nicht mehr als Jagdtrophäen.
In den düsteren Schatten des Waldes von Vergessendorf, wo das Licht der Sonne nur in spärlichen Strahlen den Boden küsste, wurden die geschlagenen Gefährten und Söldner vorangetrieben – ein trauriger Tross der Niederlage. Müde Füße schleppten sich über das Laub und die Erde, die von den Schritten unzähliger Orks und Goblins verdichtet war. Die Luft war schwer vom Geruch des Unterholzes und des Harzes der Bäume, überlagert vom beißenden Gestank der Grünhäute, die ihre Gefangenen ohne Gnade vor sich hertrieben.
Die Goblins, klein und wendig, huschten zwischen den Bäumen hindurch, keiften Befehle und stießen mit ihren spitzen Speeren zu, um die Erschöpften anzutreiben. Ihre Augen glänzten in der Dunkelheit des Waldes, als würden sie sich an der Misere der Gefangenen laben.
Die Orks marschierten schwer und bedrohlich, ihre Silhouetten waren wie dunkle Flecken zwischen den Bäumen. Das Klirren ihrer Rüstung und das Grollen ihrer Stimmen bildeten einen bedrückenden Takt zu den verzweifelten Schritten der Gefangenen. Die müden Beine der Kämpfer gehorchten nur widerwillig, während ihre Gedanken von Bildern einer ungewissen Zukunft heimgesucht wurden.
Die Bewusstlosen wurden ohne jede Würde wie erlegte Tiere hinter ihnen hergezogen. Jedes Mal, wenn einer der Körper über einen Ast oder Stein geschleift wurde, zuckte ein Gefangener zusammen, gepeinigt von der Hilflosigkeit, die die Szene ausstrahlte.
Die Erschöpfung setzte den Gefangenen zu, nagte an ihren Körpern und Geistern. Jeder Schritt forderte seinen Tribut, als die Schatten länger wurden und das Tageslicht allmählich dem Dunkel der Nacht wich. Das Rauschen der Blätter im Wind war nicht mehr tröstlich, sondern ein ständiges Flüstern von drohendem Unheil.
Sie konnten nicht sagen, wie lange sie gelaufen waren, als das Lager der Orks und Goblins schließlich vor ihnen auftauchte – ein rohes Konstrukt aus Ästen, Fellen und den Knochen der Geschlagenen. Hier, in diesem primitiven Platz, würden sie erfahren, was die Zukunft für sie bereithielt.
Das Lager schien den Atem anzuhalten, als sich die schweren Felle vor einem der größten Zelte zur Seite schoben und die massive Gestalt von Skarok, dem Orkboss des Knochenbrecher-Stammes, ins Freie trat. Ein plötzliches Schweigen fiel über das Lager, als die anderen Orks und Goblins innehielten, um ihren Anführer zu beobachten.
Seine Schritte waren schwer und satt, das Knirschen der Äste und Blätter unter seinen Stiefeln unterstrich seine imposante Präsenz. Die Luft war erfüllt von dem modrigen Geruch des feuchten Waldbodens, und jetzt auch von dem scharfen, metallischen Aroma, das von Skaroks rostiger Rüstung ausging. Ein leichter Wind wehte durch das Lager, trug den Duft von Lagerfeuern und das Knistern brennender Hölzer herüber, vermengt mit dem animalischen Geruch der Orks und dem süßlichen Gestank der Furcht.
Skarok war ein Monolith aus Muskel und Stahl, sein Körper gepanzert in Stahlplatten auf Leder, die jede eine Geschichte von Blut und Gewalt erzählten. Sein einziger massiver Hauer ragte bedrohlich aus seinem unteren Kiefer, während sein einziges lebendiges Auge, glühend und gelb, die Umgebung mit missbilligendem Blick taxierte. Das andere Auge, eine groteske Nachbildung aus Stein, saß starr und ausdruckslos in der leeren Augenhöhle. Seine Haut war ein Gewirr aus Narben und Tätowierungen, wobei das markante Symbol des Knochenbrecher-Stammes seinen Oberkörper zierte. Ein Arm, der in eine grobe Metallklinge mündete, mit Bændern an einem Armstumpf befestigt, klirrte bei jeder Bewegung mit der Drohung von Schmerz und Verderben.
Mit der Ruhe eines Raubtiers, das gerade aus seinem Schlaf erwacht ist, blickte er über seine Untertanen. Seine Hand griff nach der stachelbewehrten Keule, an deren Schaft die Zähne unzähliger Feinde wie grausame Perlen glänzten. Er schwieg, denn seine Erscheinung allein genügte, um seine Botschaft zu übermitteln: Er war der unangefochtene Boss dieses Waldes, der König der Wildnis.
Dann, klein und gerissen, erschien der Goblin Made, der sich durch die Menge schlängelte, mit einer Agilität, die in starkem Kontrast zu der stoischen Ruhe von Skarok stand. Mit flinken Fingern und geschickten Bewegungen kletterte er an Skarok hoch, als wäre der Orkboss nicht mehr als eine belebte Klippe. Als er schließlich auf Skaroks Schultern ankam, breitete er seine Arme aus, und seine Stimme, die in einem schrillen, gebrochenen Reikspiel erklang, schnitt durch die Luft – ein klangvoller Kontrast zu dem tiefen Grollen seines Meisters.
"Guckt her! Ihr elendigen Menschn und ihr trübsinnigen," quiekte Made mit einem Stirlander Akzent, der so fehl am Platz wirkte wie ein Frosch in einer Schmiede.
"Ich binz Made, die Stimme vom Skarok, dem eizgn un wahrn Boss vom Knochenbrecher-Stammes! Hört zu, denn von uns hängt euer erbärmliches Leben ab!"
Die Worte des Goblins, unerwartet klar und verständlich, hingen in der feuchten Waldluft, während die Gefangenen mit allen Sinnen die drohende Verkündung ihres Schicksals erwarteten.
Made hüpfte geschickt auf Skaroks Schulter umher, während er die zusammengetriebene Gruppe der Gefangenen mit einem schelmischen Grinsen ansah. Seine Stimme, schrill und voller Hohn, schnitt durch die gespannte Stille des Lagers.
"Pass auf, ihr Menschlein und ihr verdreckten Söldner! Hört euch die tragische Geschichte von meinem Boss Skarok an, der, oh, so schändlich und ohne eigenes Verschulden von seinem Stamm vertrieben wurde!" Die Goblinstimme war voller Spott und seine kleinen Augen funkelten dabei listig.
"Dat war Artfresse, der schwarze Ork, dieser hinterlistige Grobian, hat Skarok, den rechtmäßigen Boss, verraten. Nur wir, die tapfersten und klügsten Orks und Goblins, sind ihm treu geblieben!" Made schwang theatralisch seine Arme, als wolle er die Treue der Anwesenden bezeugen.
"Jetzt kommt mein genialer Plan ins Spiel, den ich, Made, ausgeklügelt habe, um Skarok wieder auf den Thron zu hieven, wo er hingehört. Für das Leben des jungen Menschenkindes müsst ihr – ja genau, ihr da – Artfresse von seinem Stamm weglocken und in eine Falle führen, wo Skarok ihn leicht schnappen kann." Made klopfte sich selbst auf die Brust, als wäre er der größte Stratege unter den Grünen.
"Und wenn Artfresse tot ist, wird Skarok wieder der große alla Bosse sein – alles dank mir, dem weisen Made, seinem treuesten Diener." Er nickte ernst, als wäre dies das Selbstverständlichste der Welt.
"Ihr Menschlein könnt euch aussuchen, wie ihr Artfresse überwältigt. Aber, und das ist Skaroks einzige Bedingung, er will dabei sein, wenn sein Rivale fällt, um ihm die hässlichen Züge persönlich vom Schädel zu schneiden. Deswegen müsst ihr den Mord so planen, dass Skarok genau dann aufkreuzt, wenn Artfresse das Zeitliche segnet. Wenn Skarok nicht Zeuge seines Untergangs wird, dann – na, dann wird das Menschenkind zum Fressen für die Goblins!"
"Und wenn ihr eure Aufgabe erledigt habt und Skarok wieder der große Boss ist, dann – und nur dann – dürft ihr mit dem Jüngling unversehrt abhauen. Aber wenn ihr versagt, dann wird der Bub zum Mittagessen!" Made kicherte bei dem Gedanken und schaute mit einem sadistischen Funkeln in seinen Augen über die Köpfe der Gefangenen.
Die Gruppe spürte die Dringlichkeit und das Gewicht von Mades Worten – ihre Freiheit und das Leben des jungen Gaius hingen an einem seidenen Faden, den nur sie knüpfen konnten. Doch bevor auch irgendjemand antworten konnte, und während Made, hoch oben auf Skaroks Schulter, seine Rede fortsetzte, rissen plötzlich Schreie und das unverwechselbare Klirren von Pfeilen die Gefangenen aus ihrer trüben Betrachtung. Zwei Goblin Schützen traten aus dem Wald hervor, einer von ihnen schwang triumphierend eine grauenvolles Trophäe: den abgetrennten Kopf des Oberförsters Hartmann, dessen Auge von einem schwarzbefiederten Pfeil durchbohrt war. Sie jauchzten aufgeregt und schwenkten ihren makaberen Fund, als wollten sie ihre Grausamkeit und Treffsicherheit zur Schau stellen.
Made, sichtlich verärgert über die Unterbrechung, beugte sich vor und zischte Skarok etwas ins Ohr. Der massive Ork, ohne auch nur einen Funken von Belustigung oder Ärger zu zeigen, hob bedächtig seinen gewaltigen Fuß und zerquetschte einen der beiden störenden Goblins unter seinem gewichtigen Tritt. Das Krachen ihrer Knochen ging im Lärm des Lagers fast unter, ein grausiger Beweis für die Gleichgültigkeit, mit der Skarok das Leben, selbst das seiner eigenen Untergebenen, betrachtete.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, bückte sich Skarok und hob mit seiner großen, Hand Hartmanns Kopf auf. Mit einer beiläufigen Bewegung, die die Stärke und Wildheit seiner Natur verriet, knackte er den Schädel auf, als wäre es eine Nuss. Er schob die Teile in seinen weit aufgerissenen Mund, schlürfte die inneren Überreste heraus und kaute auf dem Knochen herum. Dabei richtete er seinen kalten, unerbittlichen Blick auf die Gefangenen, die vor ihm im Dreck knieten.
Die Szene war von einer erschreckenden Normalität für den Ork und zeigte die Gefangenen die abgrundtiefe Gleichgültigkeit, mit der er über Leben und Tod gebot. Ein kalter Schauer lief den Gefangenen über den Rücken, denn in diesem Moment verstanden sie die wahre Bedeutung von Macht und Grausamkeit im Reich der Grünhäute. Sie erkannten, dass ihre Leben, so fragil und unbedeutend sie auch sein mochten, in den blutigen Händen dieses Ork-Bosses lagen.
OOC:
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und ein Speerkæmpfer ist tot
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Gunter -8 Wds
17:24, Today: Spielleiter, on behalf of Leonhard Rachen, rolled 94 using 1d100. Lore (Wissenland): 41, w/o mods.