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16:02, 12th May 2024 (GMT+0)

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss.

Posted by SpielleiterFor group 0
Hagen Morgner
Witchhunter, 485 posts
Silver 3
W17/17 F4/4 R1/1
Mon 18 Mar 2024
at 11:02
  • msg #821

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Hagen kannte sich nicht mit den alten Göttern aus. Wenn die Kinder bereits tot waren konnten Sie kaum viel für deren Seelenheil anrichten.

Das Bild der Gräber, neben denen Sie genächtigt hatten war ihm noch frisch in Erinnerung.

"Wir sollten die Hauer fragen. Ein Tag Pause können Sie bestimmt verkraften. Wir haben Ihnen auch Dienste erwiesen, sodass Sie uns vielleicht wohl gestimmt sind."
Wenn diese einen Tag entbehren konnten wäre er der letzte der Leonhards Neugierde im Weg stand. Er bezweifelte jedoch, dass sie hier viel Expertise mitbrachten.
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 397 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Wed 20 Mar 2024
at 09:09
  • msg #822

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Svetlanas Worte erzielten bei Markwardt die erwünschte Wirkung. Sie spielte auf ihm wie auf einem Instrument, er war zwar nicht willenlos, doch ihre Worte hatten Gewicht. Markwardt glaubte ihr uneingeschränkt. Er wusste nicht, warum, doch er fühlte eine Verbindung, ein gemeinsames Verständnis.

"Hmja, wir redn mit den Hauern. Wenns den Kinderseelen hilft, dann bin ich dabei. Also kannste auch nach heut Abend dann auch nich mitkommen? Musste für immer über den Ort wachen?"

Fragte er vorsichtig. In gewisser Weise hoffte er, dass sie mitkommen würde. Auf der anderen Seite wäre er wahrscheinlich auch erleichtert, wenn er sie nie wieder sehen würde, da ihn die Macht, die ihr schönes exotisches Gesicht über ihn hatte ihn beunruhigte.
Spielleiter
GM, 4499 posts
Wed 20 Mar 2024
at 13:58
  • msg #823

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Svetlana lauschte den Worten ihrer Besucher mit einer Mischung aus Erleichterung und Sorge. Als Gunther und die anderen ihre Bedenken äußerten und ihre Bereitschaft signalisierten, zu helfen, auch wenn sie die Einzelheiten ihres Anliegens nicht ganz verstanden, breitete sich ein dankbares Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Doch ihre Augen waren nachdenklich, fast schwermütig, als sie auf die leisen Worte von Hagen und die direkten Fragen von Markwardt reagierte.

"Ich danke euch für euer Verständnis und eure Bereitschaft, zu helfen," begann sie, ihre Hände spielten unbewusst mit einigen der Glühwürmchen, die sich allmählich zur Ruhe setzten. "Ehrlich gesagt, bin ich mir selbst nicht sicher, was unsere Bemühungen bewirken können. Aber es ist wichtig, dass wir es versuchen. Es geht um mehr als nur um die Kinder... es geht um das Gleichgewicht hier, um die Verbindung zwischen Leben und Tod, Licht und Dunkelheit."
Ihr Blick wurde fern, als sie nach den richtigen Worten suchte. "Was die Glühwürmchen betrifft, so sind sie an diesen Ort gebunden. Sie sind Teil seines Wesens, seiner Magie. Ich habe versprochen, mich um sie zu kümmern, sie zu schützen... Ich kann nicht einfach gehen. Es ist meine Aufgabe, hier zu bleiben, selbst wenn das bedeutet, allein zu sein."

Die Atmosphäre in der Hütte schien sich zu verdichten, als Svetlana sprach. Die Glühwürmchen um sie herum leuchteten sanft auf, ein stilles Zeugnis der unsichtbaren Bindungen, die sie an diesen Ort fesselten. "Ich verstehe, wenn ihr gehen müsst, aber ich bitte euch inständig, bleibt für die Nacht. Es gibt Dinge, die nur im Schutz der Dunkelheit offenbart werden können. Es geht um die Kinder... und vielleicht auch um uns alle."

Ihre Stimme zitterte leicht, als sie diese letzten Worte aussprach, ein Hauch von Unsicherheit in ihren sonst so festen Überzeugungen. Während sie mit den Händen spielte und die Glühwürmchen sie sanft umschwirrten, konnte man nicht umhin, sich zu fragen, ob die Isolation und die Last der Verantwortung, die sie trug, ihr nicht doch zu viel geworden waren. Doch in ihren Augen lag eine Tiefe, ein unerschütterlicher Glaube an das, was sie tat, der jeden Zweifel an ihrer geistigen Verfassung beiseiteschob.
Gunter Fleck
Handler, 143 posts
W 12/12, F: 4/4, R 1/1
Brass 3
Wed 20 Mar 2024
at 14:02
  • msg #824

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Gunther nickte langsam, ein Lächeln umspielte seine Lippen, während er Svetlanas Worte aufnahm. Sein äußeres Erscheinungsbild strahlte Zustimmung und Verständnis aus, doch in seinem Inneren brodelte eine Flut von Zweifeln und Fragen.
"Natürlich, Svetlana," sagte er mit einer Stimme, die Wärme und Mitgefühl ausdrückte. "Die Nacht hier zu verbringen und zu sehen, was sie uns offenbart, ist das Mindeste, was wir tun können. Kinder sind das kostbarste Gut dieser Welt, und wenn es auch nur den Hauch einer Chance gibt, ihnen zu helfen oder ihre Seelen zu ehren, dann sollten wir diese Chance ergreifen."

In seinem Kopf jedoch drehten sich die Gedanken in eine ganz andere Richtung. Kinder in Not bringen uns in Bedrängnis, dachte er. Aber was genau ist die objektive moralische Schwelle für eine Intervention? Sind es tatsächlich die Kinder, die uns hier halten, oder ist es die Faszination für das Unbekannte, das Geheimnisvolle, das Svetlana umgibt?

Er warf einen kurzen Blick auf seine Gefährten, fragte sich, ob sie die gleichen Bedenken teilten oder ob sie einfach von der Situation und Svetlanas Bitte überwältigt waren. Gunther musste zugeben, dass er sich selbst nicht sicher war, was sie hier erreichen konnten oder sollten. War es ihre Aufgabe, in jedes Leid einzugreifen, das ihnen begegnete? Wo zogen sie die Grenze?

Während er diese Gedanken wälzte, behielt er seine Bedenken für sich. Es ist eine delikate Balance zwischen dem Wunsch zu helfen und der Notwendigkeit, unsere eigene Mission nicht aus den Augen zu verlieren, dachte er. Doch für den Moment schien es, als würde die Entscheidung, die Nacht zu bleiben und mehr über die Geheimnisse dieses Ortes zu erfahren, bereits getroffen.

"Wir werden unser Bestes tun, Svetlana," fügte er hinzu, seine Stimme gefasst und entschlossen. Doch innerlich blieb die Skepsis, ein ständiger Begleiter auf einem Weg voller Ungewissheiten und moralischer Dilemmata.
Leonhard Rachen
Pedlar, 633 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Wed 20 Mar 2024
at 18:34
  • msg #825

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Leonhard fuhr sich durchs Haar. Er konnte immer noch nur wenig Svetlanas Worte folgen. Aber die Entscheidung war gefallen.

"Dann auf zu den Hauern, hoffen wir, dass sie sich überzeugen lassen."
Irgendwie zweifelte Leonhard daran. Es könnte zum Moment kommen, den er nicht erreichen wollte. Arminius und sie waren nun möglicherweise wieder gegensätzlicher Meinung.

"Ich schlage vor, wir kommen danach nochmal kurz zu dir. Viellicht müssen wir uns ja irgendwie vorbereiten?"

Seine Sorge, dass Svetlana, falls sie weiterhin hier bliebe, doch irgendwann den Bewohnern zum Opfer fallen könne, behielt Leonhard für sich. Er hatte darauf schon verwiesen und es war am Ende Svetlanas Entscheidung.
Spielleiter
GM, 4500 posts
Sun 24 Mar 2024
at 14:15
  • msg #826

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Die Gruppe verließ Svetlana mit einem Gefühl der Ungewissheit und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Lager, das sie inmitten der verfallenen Ruinen von Lamme errichtet hatten. Die ersten Sonnenstrahlen hatten den Morgennebel längst durchbrochen, und die Ruinen, die tagsüber fast friedlich wirkten, verbargen die Narben der Vergangenheit unter einem sanften Licht.
Bei ihrer Ankunft bemerkten sie, dass die Hauer sich bereits auf die bevorstehende Reise vorbereiteten. Vesbastian, obwohl noch auf seiner Trage halb schlafend liegend, wurde von seinen Kameraden umsorgt, während Agnes und ihre Tochter, die Tochter Burkhardts, abseits standen. Sie hatten sich nahe einem provisorisch errichteten Lagerfeuer niedergelassen, um der aufkommenden Wärme des späten Morgens zu entgehen.

Inmitten der Ruinen war die Stimmung eine Mischung aus Entschlossenheit und Melancholie. Einige Dorfbewohner waren gekommen, um der Gruppe bei den Vorbereitungen zu helfen, während andere sich der mühsamen Aufgabe widmeten, ihre Heimat Stück für Stück wieder aufzubauen. Die Arbeit war langsam und zeugte von der tiefen Verbundenheit der Bewohner mit ihrem Land, trotz der Zerstörung, die es erlitten hatte.
Zur Überraschung der Abenteurer hatten die Dorfbewohner einige Pakete mit Proviant mitgebracht, ein Zeichen ihrer Dankbarkeit und Anerkennung für die Heldentaten der Gruppe in der Nacht der Schlacht gegen die Tiermenschen. Obwohl das Essen knapp war, teilten sie es großzügig mit den Protagonisten, ein Akt der Gemeinschaft, der in diesen schweren Zeiten umso mehr Gewicht hatte.

Während die Gruppe das mitgebrachte Essen annahm und sich auf die bevorstehende Reise vorbereitete, tauschten sie Blicke des Einverständnisses aus. Die Entscheidung, die Nacht bei Svetlana zu verbringen, lag noch in der Schwebe, abhängig von der Bereitschaft der Hauer, ihren Aufbruch zu verzögern. Doch für den Moment konzentrierten sie sich auf das Hier und Jetzt, die Wärme des Feuers und die Gemeinschaft, die sich inmitten der Ruinen zusammengefunden hatte.
Die Atmosphäre war geprägt von einer seltsamen Mischung aus Hoffnung und Traurigkeit. Während die Dorfbewohner ihre zerstörte Heimat wiederaufbauten, erinnerten die mitgebrachten Lebensmittelpakete die Abenteurer daran, dass trotz aller Dunkelheit immer Raum für Großzügigkeit und Menschlichkeit bleibt. Es war ein Moment des Innehaltens, ein kurzes Durchatmen…
Spielleiter
GM, 4502 posts
Sun 24 Mar 2024
at 14:19
  • msg #827

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Leonhard, dessen Gedanken bisher von Zweifeln und Unklarheiten umnebelt waren, spürte plötzlich eine Klarheit in seinem Inneren. Sein Bauchgefühl, das ihn selten im Stich ließ, begann, ihm ein Bild von Svetlana zu malen, das über ihre rätselhaften Worte hinausging. Er hatte die mystische Aura, die sie umgab, und ihre scheinbar wirren Reden zunächst als schwer greifbar empfunden, doch nun, nach erfolgreichem Intuitionsversuch, begann er, die tieferen Schichten ihres Seins zu erkennen.
Es war, als ob ein Schleier gelüftet wurde, und Leonhard erkannte, dass Svetlanas Bindung zu diesem Ort und zu den Glühwürmchen mehr als nur einfache Zuneigung war. Sie war der Schlüssel zu etwas Größerem, einem Geheimnis, das eng mit dem Schicksal der verlorenen Kinder verwoben war. Ihr Verhalten, das zunächst als exzentrisch oder gar verrückt erschienen war, erschloss sich ihm nun als Ausdruck einer tiefen, magischen Verbundenheit mit den Geistern des Waldes und den Seelen, die dort ruhten.
Leonhards Bauchgefühl verriet ihm, dass Svetlanas Rolle in diesem Geflecht aus Leben, Tod und Magie wesentlich war. Ihre Präsenz hier war kein Zufall, sondern eine Aufgabe, die sie erfüllen musste – eine, die möglicherweise über das Schicksal einzelner hinausging und auf die Bewahrung eines uralten Gleichgewichts abzielte
Leonhard Rachen
Pedlar, 634 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Sun 24 Mar 2024
at 16:17
  • msg #828

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Leonhard bedankte sich wortreich bei den Bewohnern der Stadt für die Essensgeschenke und ließ zumindest in leiser Stimme durchscheinen, dass man vielleicht noch etwas hierbleiben würde.

Als er sich mit den anderen zu den Hauern gesetzt hatte, blickte er noch einmal in die Runde. Dann sprach er die Hauer allgemein an, wobei er Vesbastian zunächst nicht anblickte.

"Hauer, ich weiß, dass ihr euer nächstes Ziel bereits gewählt habt und es nicht mehr weit ist. Aber wir würden gerne noch eine Nacht hier in Lamme verbringen.
Ich rede nicht lange um den heißen Brei - natürlich würden wir es bevorzugen, mit euch gemeinsam weiterzureisen. Sei es wegen der Sicherheit, aber auch um noch länger in der Gesellschaft von guten Männern zu sein."


dabei blickte er bewusst jene an, an deren Seite sie gegen die Grünhäute gekämpft hatten.

"Es ist selbstverständlich eure Entscheidung - aber ich möchte unterstreichen, dass wir in Graustadt uns für euch aussprechen können. Von dem erfolgreichen Kampf gegen die Grünhäute natürlich."
Leonhard ließ durchscheinen, dass die weniger glorreichen Episoden dieser Geschichte verschwiegen werden würden.

"Zugegeben haben wir in Graustadt keinen Einfluss wie in Übersreik. Aber ich denke ein weiterer Tag würde euch gut tun. Und Wunden könnten besser heilen. Ihr habt es eben gesehen, wir sind hier tatsächlich von guten Leuten umgeben und können einen Moment der Sicherheit genießen."

Nur bei diesem Teil seiner Worte sah er zu Vesbastian, während er sein Essenspaket öffnete, um die Gutherzigkeit der Menschen zu zeigen.
Zu Gunthers Beziehung zu Graustadt wollte Leonhard natürlich nichts sagen.
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 398 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Mon 25 Mar 2024
at 08:58
  • msg #829

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Markwardt war mit Leonhard mitgekommen. Er hielt sich jedoch im Hintergrund, da sein Verhältnis zu den Söldnern noch gespaltener war. Natürlich hatte er Bande geknüpft weil sie gemeinsam die schreckliche Zeit bei den Grünhäuten durchgestanden hatten. Gleichwohl hatte er ihren Anführer fast getötet. Er bereute nichts davon. Doch bei Leonhards heiklem Anliegen würde er nur stören. So hielt er sich in einigen Metern Abstand, räumte an seinem Rucksack herum und hörte nur zu.
Spielleiter
GM, 4503 posts
Mon 25 Mar 2024
at 12:43
  • msg #830

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Die Stimmung unter den Hauern war nachdenklich, als sie Leonhards Worte und die implizite Bitte um eine weitere gemeinsame Nacht in Lamme verarbeiteten. Einige von ihnen warfen bewundernde Blicke zu Markwardt, dessen Mut und Stärke im Kampf gegen die Grünhäute, und natürlich Vesbastian, ihnen noch lebhaft in Erinnerung waren. Der Tod des Schwarzork Bosses Hartfresse durch die Hand der Gruppe hatte ebenfalls Eindruck hinterlassen und ihr Ansehen bei den Söldnern gesteigert.
Vesbastian, bisher ein stummer Beobachter der Verhandlungen, ließ seine Skepsis nun offen zur Schau. "Warum genau wollt ihr noch eine Nacht bleiben?" Seine Frage klang herausfordernd, doch war auch ein Anflug von Neugier unüberhörbar. "Es bedeutet einen weiteren Tag ohne Sold für uns alle. Was ist so wichtig, dass es diesen Aufschub rechtfertigt?" Sein kritischer Blick musterte die Protagonisten, als suche er nach einem tieferen Grund hinter ihrer Bitte.

Die brummende Zustimmung der anderen Hauer machte deutlich, dass Vesbastians Bedenken von einem Großteil der Gruppe geteilt wurden. Sie alle waren erfahren genug, um zu wissen, dass Zeit im Söldnerleben Geld bedeutete, und jeder Tag der Verzögerung war ein Tag, an dem sie keinen Lohn erhielten.

Doch trotz ihrer Vorbehalte war das Gefühl der Sicherheit, das die Anwesenheit der Protagonisten bot, nicht zu leugnen. Der gemeinsame Kampf hatte eine Art Kameradschaft geschaffen, die nicht so leicht zu ignorieren war. Die Erinnerung an die Schlacht und die dabei bewiesene Tapferkeit ließen die Hauer innehalten, über Leonhards Worte nachzudenken und die Vorteile einer weiteren gemeinsamen Nacht gegen den Verlust eines Tageslohnes abzuwägen.
Vesbastians direkte Art, die finanziellen Implikationen ihrer Entscheidung anzusprechen, brachte eine neue Dimension in die Diskussion. Es war nun an den Protagonisten, eine überzeugende Antwort zu finden, die sowohl die Sorgen um den Sold berücksichtigte als auch den tieferen Grund für ihren Wunsch nach einem weiteren Verbleib in Lamme erklärte.
Leonhard Rachen
Pedlar, 635 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Fri 29 Mar 2024
at 08:49
  • msg #831

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Leonhard hatte einen Moment unsicher zu seinen Gefährten geblickt, aber sie schienen nicht eingreifen zu wollen.
Also versuchte es Leonhard.

"Kinder. Ich weiß nicht, ob ihr in euren kampferprobten Herzen Platz für die kleinsten unserer Gesellschaft habt. Aber es sind verlorene Kinder in den Wäldern und wir wollen ihnen helfen. Uns wurde gesagt, dass man sie in der Nacht öfters gesehen hat, von daher müssen wir wohl bis zum nächsten Tag mit unserer Abreise warten, wenn wir ihnen helfen möchten.

In dieser Stadt haben wir beim Tempel des Sigmars den Angriff der Tiermenschen mit den Minotauren überstanden - wir wollen nicht den Zorn der Götter auf uns lasten wissen."



Leonhards Worte waren nah genug an der eigentlichen Situation, so dass er sich nicht als Lügner fühlte.
Es war die Entscheidung der Söldner. Sollte er Vesbastian loswerden, war er auch nicht unglücklich, trotz des verlorenen Schutzes.
Und Vesbastian - nachdem alles was er mit ihm erlebt hatte - würde sich von den gesprochenen Worten nicht überzeugen lassen. Aber womöglich einige der anderen.
Spielleiter
GM, 4504 posts
Sat 30 Mar 2024
at 15:57
  • msg #832

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Als Leonhard seine Bitte an die Hauer richtete, herrschte zunächst eine gespannte Stille. Die Söldner, hart und kampferprobt, waren es gewohnt, Entscheidungen auf Grundlage von Strategie und Sold zu treffen, nicht aufgrund von Geistergeschichten oder dem Schicksal verlorener Kinder. Doch Leonhards Worte, getragen von einer aufrichtigen Sorge und dem Verweis auf den Zorn der Götter, ließen sie nachdenklich werden.
Auch fuer sie bedeutete die Reise mit den Protagonisten eine erhøhte Sicherheit, so hatten sie die Krieger schon in der Schlacht erlebt.
Unter den sieben Söldnern entbrannte eine hitzige Diskussion. Die Atmosphäre war angespannt, als die Argumente hin und her flogen, unterbrochen von gelegentlichem Knurren und dem Knistern des Feuers, das ihre Gesichter im dämmerigen Licht der Ruinen erhellte.
Das Reikland dieser Tage, ein Land geplagt von Krieg, Chaos und Tod, ließ wenig Raum für die Unschuld der Kindheit - und doch schien es, als würde Leonhards Appell an eine tiefere, oft vergessene Menschlichkeit in ihnen rühren.
Vesbastian, dessen Blick hart und unerbittlich war, stand als eine der stärksten Gegenstimmen, langsam drehte er das Ruder der Gunst. Seine Logik, kalt und unbeeindruckt von den mystischen Anspielungen, konzentrierte sich auf den Verlust ihres Soldes. Doch selbst seine Einwände konnten die wachsende Zustimmung innerhalb der Gruppe nicht vollständig dämpfen. Leonhards Charme und Überzeugungskraft, gestärkt durch die dringliche Notwendigkeit ihrer Mission und die geheimnisvolle Aura, die die Geschichte umgab, begannen, die Waage zu ihren Gunsten zu kippen.
Nach einer langen, von flackerndem Feuer und dem fernen Rauschen der Wälder um Lamme umgebenen Diskussion, erreichten sie einen Kompromiss. Die Söldner, nun teilweise ergriffen von der Idee, möglicherweise den Segen der Götter zu erlangen, stimmten zu, für einen halben Tagessatz zu bleiben.
Dieser pragmatische Ansatz schien die ideale Lösung, eine Balance zwischen ihrer Pflicht und dem Verlangen, Teil einer größeren Geschichte zu sein, die möglicherweise sogar von den Launen der Götter selbst gewebt wurde, sie wuerden in Lamme warten.
Die Frage nach dem Schicksal der Kinder, inmitten der Ruinen und der geisterhaften Wälder, ließ ihre Fantasie mit dunklen Bildern spielen. In einer Welt, in der die Grenzen zwischen dem Lebenden und dem Toten oft verschwimmen, wo Dämonen und Hexen in den Schatten lauern, konnte die Vorstellung von Seelen, die in der Zwischenwelt gefangen sind, nicht leicht abgetan werden, etwas mit welchem Sie eher nichts zu tun haben wollten. Vielleicht, so munkelten sie untereinander, könnten die Protagonisten tatsächlich einen Unterschied machen.
Mit diesem düsteren Hintergedanken und der Aussicht auf eine reduzierte Bezahlung, die jedoch durch die Chance auf Ruhe und Sicherheit, bereiteten sich die Hauer auf eine weitere Nacht in Lamme vor.
Erwartungsvoll schauten sie zu Leonhard auf.
Leonhard Rachen
Pedlar, 636 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Sat 30 Mar 2024
at 19:01
  • msg #833

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Leonhard sah zu seinen Begleitern, es war ihm deutlich anzusehen, dass er nicht sein Geld dafür hergeben wollte.
Er hatte von Anfang an wenig Hoffnung gehabt, dass die Hauer zu überzeugen waren. Von dem her war er bereits etwas überrascht. Es war nur ein Versuch, er schien nicht zu funktionieren. Für Leonhard ging es auch ohne sie weiter.
Zudem hatte er durch Vesbastians Anwesenheit sowieso Zweifel, dass sie sich nicht einfach mit dem Geld davonmachen würden.
This message was last edited by the player at 02:29, Mon 01 Apr.
Hagen Morgner
Witchhunter, 486 posts
Silver 3
W17/17 F4/4 R1/1
Sun 31 Mar 2024
at 11:27
  • msg #834

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

“Wie dreist. Einige von euch haben schon einmal versucht das Wort zu brechen. Auch diejenigen von euch, die es nicht verdient haben, habe ich zusammengeflickt und so wahrscheinlich vor dem Tod bewahrt.

Ihr seid ein ziemlich ehrenloser und undankbarer Bastard Vebastian. Ich habe gesagt 2 eurer Kameraden tragen euch nach vergessendem zurück, nachdem ich eure Wunden verarztet habe.

Hätten wir das nicht entschieden wärt ihr jammerlich verreckt, was ihr wahrscheinlich verdient hättet.
Ich habe Kultisten gejagt die mehr Ehre bewiesen habt als ihr.“
, Hagen wandte seinen Blick zu den anderen ”Zieht weiter wenn ihr meint. Ich lege euch nur nahe einen besseren Anführer zu wählen. Vom Namen Vebastian werde ich jedenfalls nicht positiv berichten.

Denjenigen unter euch die auf dem Schlachtfeld Mut bewiesen habt, wünsche ich das Beste. Bedenkt künftig das Gold nicht alles ist was zählt. am Ende des Tages muss man die Visage ertragen können, die man im Spiegel sieht.
, Hagen würde kein Silberling für die gottlose rückgratlose Truppe berappen.
Leonhard Rachen
Pedlar, 637 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Mon 1 Apr 2024
at 08:19
  • msg #835

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Nach einem Moment fügte Leonhard noch zu Hagens Worte leise hinzu.

"Und am Ende des Lebens muss man vor die Götter treten, welche euch anhand eurer Taten messen werden."

Leonhard war froh, dass es Hagen ähnlich sah wie er selbst. Und auch Markwardts Gesichtsausdruck verriet ähnliches Empfinden.

"Ich wünsche euch viel Glück auf eurem weiteren Wege." Leonhard blickte dabei die Leute an, welche mit ihnen gekämpft hatten. Aber man konnte es eventuell auch als Wunsch für die ganze Gruppe verstehen.
Wie immer versuchte Leonhard diplomatisch zu bleiben, vielleicht sah man sich irgendwann wieder und war von der Gesinnung der Hauer etwas abhängig.
Gunter Fleck
Handler, 144 posts
W 12/12, F: 4/4, R 1/1
Brass 3
Tue 2 Apr 2024
at 11:53
  • msg #836

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Vesbastians Lächeln breitete sich kalt und selbstgefällig über sein Gesicht aus, als Hagens Worte ihn trafen.
Æhnlich gerissen brutal wie am ersten Abend als sie sich in der Schenke Vergessendorfs breit gemacht hatten.
Er stand da, ein Bild der Arroganz, umgeben von seinen Männern, deren Gesichter eine Mischung aus Schuld und Verlegenheit zeigten. Ihre Blicke waren nach unten gerichtet, keiner wagte es, Vesbastian direkt zu konfrontieren oder gar Hagen in seinen Anschuldigungen zu widersprechen. Die Stille, die ihnen folgte, war schwer von unausgesprochenen Gedanken und der Last der Entscheidung, die vor ihnen lag.

Gunther, der sich bis dahin im Hintergrund gehalten hatte, spürte die angespannte Atmosphäre und trat vor, um die Situation zu entschärfen. "Wir haben schon schlimmere Situationen gemeistert", begann er mit beruhigender Stimme. "Es ist nicht ideal, ohne die Hauer weiterzuziehen, aber wir werden es schaffen. Wir haben schon vorher Beweise unserer Stärke und unseres Mutes geliefert." Sein Blick streifte die Söldner, ein stilles Plädoyer für Verständnis und vielleicht sogar für einen letzten Funken gemeinsamer Solidarität.

Die Hauer, besonders jene, die an ihrer Seite mutig gegen die Feinde gestanden hatten, nickten leise, ihre Gesichter gezeichnet von Anerkennung für die Worte der Protagonisten und Reue über die Wendung der Ereignisse. Vesbastians manipulative Präsenz hatte jedoch ein Klima der Furcht geschaffen, das sie daran hinderte, offen gegen ihn aufzutreten. Ihre Loyalität, so brüchig sie auch sein mochte, hielt sie an seiner Seite, auch wenn ihre Blicke Bände über ihre wahren Gefühle sprachen.
Als sie schließlich ihre Sachen packten, um aufzubrechen, lag in ihren Augen eine stille Hoffnung, dass die Protagonisten sie vielleicht auf dem Weg nach Graustadt einholen würden. Dort würden sie sich dem Kampf gegen den Imperator anschließen, ein neues Kapitel in ihrem Söldnerleben, das vielleicht weniger von Zwietracht und mehr von der Gold geprägt sein würde, das ihnen nun so deutlich fehlte.
Søldner kannten nur einen Meister, das Gold!

Die Luft zwischen den beiden Gruppen war geladen, als sie sich auf den Weg machten, doch mit dem unausgesprochenen Verständnis, dass ihre Pfade sich unter anderen Umständen wieder kreuzen könnten, und das bald.

Für die Protagonisten war es ein Abschied, der nicht nur das Ende ihrer Zusammenarbeit mit den Hauern markierte, sondern auch die Erkenntnis mit sich brachte, dass der wahre Kampf – der Kampf für Ehre, Gerechtigkeit und die Rettung unschuldiger Seelen – noch vor ihnen lag.
Ein Kampf wo man sich nicht auf Hauer, Klumpenklug oder die Zwerge verlassen konnte, sondern den man alleine kæmpfte in einer Zeit wo jedes Leben am Seidenen Faden Morrs hing, und jeder Verbuendete, wirklich verbuendete, war mehr wert als alles Gold.

Langsam glitten die Blicke zu Gunther, wem galt seine Loyalitæt wirklich...
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 399 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Tue 2 Apr 2024
at 20:49
  • msg #837

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Als Markwardt das widerliche Grinsen Vesbastians sah, sah er sich bestätigt, dass es besser war, dass die Gruppen sich nun trennten. Ansonsten würde es vielleicht irgendwann doch nochmal zur Auseinandersetzung kommen.

Er stand einfach nur da, im Hintergrund, und starrte den Söldnerführer mir eisigem Blick an, während dessen Männer ihre Sachen zusammensuchten.

Schließlich versammelten sich die vier Freunde und beratschlagten, wie es nun weiter gehen sollte.

"Is besser so, ich sachs Euch. Der Hundsvott hätte uns sonst vielleicht irgendwann betrogen oder im Kampf im Stich gelassen. Scheiß auf den. Weiß nich, ich für mein' Teil kann nich nur für Gold leben. Die Götter sehn alles und ich glaub' wir solltn hierbleibn."


Er schaute Gunter an und fragte ihn:
"Was mit Dir, kommste mit oder willste mit deinem neuen Freund mitgehn?"

Gunter Fleck
Handler, 145 posts
W 12/12, F: 4/4, R 1/1
Brass 3
Wed 3 Apr 2024
at 06:55
  • msg #838

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Gunther, dessen Miene die Ruhe selbst war, ließ Markwardts spöttischen Kommentar ohne erkennbare Reaktion an sich abprallen. Sein Blick, klar und durchdringend, ruhte einen Moment lang auf Markwardt, bevor er zu den anderen um ihn herum wanderte. "Es war nie eine Frage, wessen 'Freund' ich bin, Markwardt", begann er mit einer Stimme, die trotz der angespannten Atmosphäre gelassen blieb. "Mein Weg ist mit euch, durch die Dunkelheit dieser Welt und zurück ins Licht, sofern es uns vergönnt ist. Genauso wie mit den Jungfreudern, man muss das Grosse Ganze sehen, ich bleibe loyal zu denen die mir im Leben Hilfe angeboten haben."

Während er sprach, zupfte er fast unbewusst an seinem Ärmel, entfernte eine unsichtbare Unreinheit. Seine Vorliebe für Sauberkeit, ein ständiger Begleiter selbst inmitten des Chaos, schien in diesem Moment erneut eine seltsame Art von Trost und Kontrolle zu bieten. "Wir haben einen Pfad vor uns, der uns durch die Schatten führt, zu den Glühwürmchen Svetlanas... und vielleicht zu etwas Größerem. Wir sollten die Nacht nutzen, die Geheimnisse, die sie birgt, zu ergründen. Wer weiß, welche Antworten wir dort finden? Und danach muss ich nach Graustadt..."

Sein Blick schweifte kurz ab, verlor sich in den sich verdunkelnden Umgebungen Lammes, wo die Ruinen ein stummes Zeugnis der Vergänglichkeit darboten. Die Trennung von den Hauern, Vesbastians schneidendes Grinsen, es war alles Teil der düsteren Realität, in der sie lebten. Doch in Gunthers Augen lag ein Funken Entschlossenheit, ein stilles Versprechen, dass sie trotz der Dunkelheit ihren Weg finden würden.
Leonhard Rachen
Pedlar, 638 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Wed 3 Apr 2024
at 15:06
  • msg #839

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

"Ich wünsche selten Leuten Schlechtes, aber Vesbastian soll an einem Snotling ersticken."

Leonhard blickte den Hauern nach. Er wusste, es waren gute Leute dabei, die sich jedoch von einem meinungsstarken Mann mitreißen ließen.
Dann drehte er sich wieder zu seinen Gefährten.

"Was machen wir bis zum Abend? Ich würde bei den Leuten hier fragen, eventuell kann ich ihnen etwas helfen mit meinem Flickhandwerk. Sie haben uns immerhin großzügig diese Proviantpäktchen gegeben. Oder habt ihr andere Vorschläge? Später werde ich mich am Nachmittag wohl etwas hinlegen, damit ich in der Nacht nicht zu müde bin. Es klingt immer noch recht töricht in der Nacht in den Wald zu gehen... obwohl ich der Sache ja selbst zugesagt habe."

Leonhard wollte den Kindern helfen, war aber nicht begeistert davon Geisterbegegnungen zu erleben. Er hoffte nur, Svetlana wusste zumindest ein wenig, was sie da tat.
Hagen Morgner
Witchhunter, 487 posts
Silver 3
W17/17 F4/4 R1/1
Wed 3 Apr 2024
at 17:16
  • msg #840

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

"Wir sollten denen nicht nachhängen. Jeder ist seines Glückes Schmied. Vesbastian wird schon irgendwann sein Glück und seine treuen Gefolgsleute verlassen. Vorschlafen klingt gut. Ich will nochmal schauen, ob ich bei den Verletzten nach dem Rechten sehen kann. Und dann schauen wir mal, was uns heute Nacht erwartet. Glühwürmchen hin oder her, wir sollten Fackeln oder sowas einpacken...", Hagen wollte der Dorfgemeinde ebenfalls was zurückgeben. Er würde nach den Verbänden sehen und vielliecht bei normalen Arbeiten helfen, bis er sich hinlegen würde um für die Nacht ausgeruht zu sein.
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 400 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Fri 5 Apr 2024
at 09:17
  • msg #841

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Markwardt schmunzelte leicht über die verschnupfte Reaktion Gunters, seine kleine Spitze hatte ihre gewünschte Wirkung erzielt.

Als seine Gefährten den Tag planten, nickte er zustimmend.
"Hmm ja, sinnvoll. Ich komm mit Dir Leonhard. Hier gibt's genug zu tun."

Er schaute zu den Ruinen und zu den Dorfbewohnern, die daran arbeiteten.
"Ich hab in Übersreik ne ganze Weile Schiffe ausgessert, ich kann mit 'nem Zimmermannshammer umgehen."

OOP
Markwardt versucht einzuschätzen, ob und wo er wie mit seinen bescheidenen Kenntnissen helfen kann.
Markwardt Schildknecht rolled 1 using 1d100.  Beruf (Zimmermann) (GS) 31
da sollte doch was gehen :-)

Spielleiter
GM, 4505 posts
Sun 7 Apr 2024
at 09:45
  • msg #842

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Während der Sonne langsam höher stieg und die Hitze des Tages zunahm, verteilten sich die Freunde unter den Bewohnern von Lamme, um dort, wo sie konnten, ihre Hilfe anzubieten.
Leonhard, dessen Fähigkeiten im Flicken und Reparieren kleinerer Gegenstände im Dorf schnell bekannt wurden, widmete sich voller Eifer seiner Aufgabe. Mit einem einfachen Nadel- und Fadenset flickte er zerrissene Kleidungsstücke, ersetzte fehlende Knöpfe und stopfte Löcher in den Stoffen der Dorfbewohner. Seine geschickten Hände arbeiteten behände und präzise, wobei er sich gelegentlich auch an der Reparatur von einfachem Werkzeug versuchte, dessen Handgriffe abgenutzt oder beschädigt waren. Die Dankbarkeit der Dorfbewohner war ihm gewiss, und sein Name wurde mit Anerkennung und Wohlwollen genannt.

Hagen, der den Tempel als Zentrum der medizinischen Versorgung ausgemacht hatte, fand sich bald bei denjenigen wieder, die noch immer unter den Folgen des Tiermenschenangriffs litten. Auch nach zwei Wochen der Heilung waren die Verletzungen einiger Dorfbewohner besorgniserregend. Hagen inspizierte tiefe Wunden, die langsam heilten, und versorgte eitrige Abszesse, die ohne seine sachkundige Hand wohl zu ernsthaften Komplikationen geführt hätten. Seine ruhige und kompetente Art vermittelte den Patienten Trost und Hoffnung.

Markwardt fand seine Berufung in der physischen Arbeit wieder, als er dabei half, die von den Tiermenschen verursachten Schäden an den Gebäuden des Dorfes zu reparieren. Seine Erfahrung im Schiffsbau von Übersreik kam ihm zugute, als er geschickt Balken zurechtschnitt und Dachstühle verstärkte. Unter seiner Anleitung und mit seiner Hilfe wurden notdürftige Reparaturen vorgenommen, die den Bewohnern von Lamme Schutz und Sicherheit bieten würden. Seine Arbeitseffizienz und -qualität hinterließen einen bleibenden Eindruck bei den Dorfbewohnern, die seine Hilfe dankbar annahmen.

Als der Tag sich dem Ende zuneigte und die Sonne sich hinter den Horizont zu senken begann, fanden sich die Freunde wieder zusammen, um die Nacht bei Svetlana und den geheimnisvollen Glühwürmchen zu verbringen. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Unbehagen bereiteten sie sich auf das vor, was kommen mochte...

OOC:
Was wollt ihr an Vorbereitung machen?

Leonhard Rachen
Pedlar, 639 posts
Brass 4
W13/13 F2/2 R0/2
Sun 7 Apr 2024
at 17:01
  • msg #843

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Leonhard genoss es den Leuten zu helfen und die Zeit mit einigen Plaudereien zu verbringen. Gleichzeitig war es ihm, als wäre mit Vesbastians Abwesenheit auch ein Schatten nun nicht mehr um ihn, der ihn nervös und unwohl gemacht hatte.
Sicher, er würde sich die Sicherheit der bewaffneten Männer zurück auf der Straße wieder herbei wünschen. Aber im Moment war das noch Zukunftsmusik.

Leonhard dachte untertags bewusst nicht an die Aktion in der Nacht. Am Nachmittag hatte sich Leonhard dann auch kurz hingelegt, um ausgeruht in die Nacht zu kommen. Die körperliche Arbeit hatte ihn hierbei durchaus in die Karten gespielt, so dass er die ungewohnte Schlafenszeit auch nutzen konnte.

Als er sich mit den anderen wieder traf, merkte er nun die Unruhe, die sich in ihm breit machte.

"Es ist wohl soweit. Morr möge auf uns und diese Kinder schauen."
sagte er mit durchaus etwas unsicherer Stimme. Leonhard hatte immer noch keine Ahnung, mit was genau sie sich nun auseinandersetzen würden - aber da es um Geistersachen ging, war er bereits leicht verängstigt.

Leonhard bereitete seine Laterne vor, damit sie mit genügend Öl versorgt war, um die Dunkelheit im Wald zu erhellen. Gleichzeitig kontrollierte er seine Armbrust. Wer wusste schon, was ihnen im Wald womöglich außer den Geisterkinder begegnen konnte.
Markwardt Schildknecht
Stevedore, 401 posts
W14/14 F2/4 R0/2
CP2
Tue 9 Apr 2024
at 09:11
  • msg #844

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Auch Markwardt hatte sich am Nachmittag ein Nickerchen gegönnt. Er war schlecht wieder hochgekommen und etwas mürrisch, doch nach einem Kräutertee und einem Apfel kam er langsam wieder in die Puschen. Er legte sich seine Rüstung an, schnallte das Schwert um, und nahm auch die Saufeder und den Schild mit. Er kontrollierte nochmal den Sitz seiner Lederbeinlinge schärfte seine Waffen nach und fettete das Schwert mit ein paar Tropfen Öl. Er bewunderte die gute Arbeit und die schönen Runen, die die Klinge und das Heft zierten. Einmal mehr fragte er sich, was sie bedeuteten. So wie er Silberbart in Erinnerung hatte, stand da wahrscheinlich "Scheiß auf alle Menschen" oder etwas ähnliches. Schließlich schob er es zurück in die Scheide. Dann trottete er los zum vereinbarten Treffpunkt.

Als er Hagen und Leonhard antraf, grüßte er sie und sagte:

"Wir sollten uns noch was zu essen mitnehm. Wenigstens für zwei Tage. Falls man vom Weg abkommt oder so. Und ich will mir noch nen Wasserschlauch besorgen. Hat einer was zum Feuer machen? N Zelt ham wir nich oder?"
Hagen Morgner
Witchhunter, 488 posts
Silver 3
W17/17 F4/4 R1/1
Tue 9 Apr 2024
at 10:18
  • msg #845

[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss

Hagen hatte sich auch nachtmittags hingelegt.
Danach war das Ritual das übliche. Ausrüstung überprüfen, Kleinigkeit Essen und Sachen packen.

Wiedereinmal führte der Plan ihm vor Augen, wie schlecht er darauf vorbereitet war.
Er packte seine Waffen und zog seine Rüstung an. Alles war funktional aber sehr gut gepflegt. Die Rituale der Waffenpflege aus seiner Ausbildung hatten ihre Spuren hinterlassen. Er nahm Stahl und Zunder mit, auch wenn er keine Fackel oder Laterne hatte.
Auch alle Utensilien zum verarzten packte er ein.


"Zelt haben wir nicht, aber immerhin jeder ne Decke. Sollte wohl reichen. In jedem Fall sollten wir sicherstellen, dass wir Svetlana nicht verlieren. Sie dürfte sich gut auskennen. Also im Fall der Fälle darauf acht geben, dass Sie im Kampf nicht unter die Räder gerät."

Hagen spürte kein Unbehagen beim Aufbruch, was er als gutes Zeichen deutete, hatte ihn sein Bauchgefühl doch das ein oder andere Mal vor einer üblen Überraschung bewahrt.
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