[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss
Svetlana stand aufrecht und anmutig vor den Flammen ihres kleinen Feuers, umgeben von den zarten Lichtern der Glühwürmchen, die in der zunehmenden Dunkelheit wie Sterne in einer anderen Welt schimmerten. Ihre Augen spiegelten das Flackern der Flamme wider, als sie auf die Fragen der Protagonisten einging.
"Ich danke euch für eure Bereitschaft zu helfen," begann sie, ihre Stimme weich, doch mit einer Spur von Ernsthaftigkeit, die den Raum zwischen den Worten füllte. "Der Ort, zu dem wir gehen, ist nicht weit, aber er ist alt und voller Geheimnisse, die nicht alle freundlich sind." Ihre Blicke trafen die der anderen, jeder einzelne, um sicherzustellen, dass die Schwere ihrer Worte verstanden wurde.
Als Leonhard eine Frage über das Wesen der Kinder stellte, seufzte sie leise, fast unhörbar. "Es ist schwer zu erklären, und noch schwerer zu verstehen. Diese Kinder sind mehr als nur Erinnerungen; sie sind wie Echos einer verlorenen Zeit, gefangen zwischen den Welten, sie sind Liebe Seelen, aber eine Liebe die das Auge der Menschen manchmal nicht sieht." Sie machte eine Pause, ließ ihre Worte in der kühlen Luft der Nacht nachhallen.
"Sie sind Teil dieses Ortes, gebunden an das Land und seine alte Magie. Es ist nicht nur eine Pilgerreise, die wir unternehmen, es ist eine Reise, um das Gleichgewicht wiederherzustellen."
Dann hob sie eine kleine Kerze vom Boden auf, die sanft in ihrer Handfläche glühte. Mit bloßen Füßen trat sie aus dem Kreis des Feuerscheins hinaus und bewegte sich auf den dunklen Wald zu. Die Protagonisten konnten nicht anders, als ihre Entschlossenheit zu bemerken und vielleicht auch die subtile Furcht, die unter ihrer Oberfläche lauerte.
"Kommt, lasst uns gehen," sagte sie leise, ihre Stimme nun fast flüsternd. "Die Nacht ist nicht unser Feind, aber sie ist auch nicht unser Freund. Wir müssen vorsichtig sein und achtsam, denn nicht alles, was in der Dunkelheit lebt, schläft."
Mit nichts weiter als der kleinen Kerze, die einen schwachen Lichtschein um sie herum warf, schritt sie voran. Der Wald um sie herum schien lebendig zu werden, als ob er auf ihre Ankunft gewartet hätte. Die Schatten bewegten sich mit einer beunruhigenden Anmut, und der Wind trug das Flüstern alter, vergessener Stimmen.
Die Protagonisten folgten ihr, jeder mit dem Bewusstsein, dass dies keine gewöhnliche Nacht sein würde. Die Atmosphäre war geladen mit einer Mischung aus Furcht und Faszination, während sie sich weiter in die Dunkelheit vorwagten, angeführt von einer Frau, die selbst wie ein Geist zwischen den Zeiten zu schweben schien.
Die Gruppe, geführt von Svetlanas leisem Summen und dem flackernden Schein ihrer kleinen Kerze, trat tiefer in den dunklen Wald ein. Die Nacht umhüllte sie wie ein dichter Mantel, und das Knistern unter ihren Füßen war das einzige Geräusch, das die Stille durchbrach, abgesehen von dem gelegentlichen Rufen einer Eule in der Ferne.
Leonhard spürte, wie die Unsicherheit in ihm wuchs, doch er erinnerte sich an seine Verpflichtung, die Geheimnisse dieser Nacht zu enthüllen und jenen zu helfen, die keine Stimme mehr hatten. Er straffte seine Schultern und überprüfte noch einmal seine Ausrüstung, entschlossen, seinen Teil zu leisten.
Markwardt, dessen Gedanken kurz abgeschweift waren, fing sich wieder und richtete seinen Blick fest nach vorne. Die Erinnerung an die mutige Entscheidung, die sie alle getroffen hatten, um Svetlana zu begleiten und den Kindern zu helfen, stärkte seinen Entschluss. "Wir sind hier, um etwas zu bewirken," murmelte er, mehr zu sich selbst als zu den anderen, während er seinen Griff um das Schwert festigte.
Hagen, der sich stets auf das Wohl anderer konzentrierte, fühlte eine tiefe Verantwortung, diese Mission zu einem guten Ende zu führen. Er überprüfte seine medizinischen Vorräte ein letztes Mal, bereit, jede Verletzung oder Not zu behandeln, die diese unheimliche Nacht bringen mochte.
Auch Gunther, der die Situation mit einer Mischung aus Vorsicht und Neugier betrachtete, passte seine Schritte an die Gruppe an und hielt seine Armbrust griffbereit. "Wir müssen zusammenhalten," sagte er leise zu den anderen, ein stiller Aufruf, wachsam zu bleiben und einander zu stützen.
OOC:
Wie wollt ihr euch im Wald bewegen? Wie verhaltet ihr euch?