Die Herberge zum Roten Mond ist ein Etablissement an den Docks von Übersreik, einfach erreichbar auf dem Straßenweg oder über den Fluß "Teufel". Das Untergeschoß ist solider Stein und das Obergeschoß aus altem Fachwerk, welches ein wenig über die Straße hinaussteht.

Der Schankraum ist verraucht und riecht streng nach einer Mischung aus geräuchertem Fisch, Bier, und dem Geruch von Schweiss. Es ist nicht schön, aber immer respektabler als das "Docker" einige Straßen weiter.

Die Bar ist nur eine Holzplanke auf einigen Fässer genagelt und die Möbel sind schäbig. Das gesamte Lokal genießt einen zweifelhaften Ruf in Übersreik. Anlaufstelle für viele, Reisende, Händler, Kleinkriminelle und Fährleute, sorgt dafür, dass die Lokalität bekannt dafür ist auch zwielichtigen Elementen ein Bier und ein warmes Plätzchen zu bieten. An der einen Seite sind kleine Separees für private Gespräche und etwas Ruhe.
Öllampen und Kerzen illuminieren den Raum, zusammen mit den dreckigen Fenstern des Schankraumes, von denen man den Hafenbereich überblicken kann.

Und an einem Tisch sitzt von Morgens bis Abends, ein dicken Folianten vor sich, Vern Hendrick...

Rupold kam durch die Tür und blickte sich erstmals um. Ja, hier hatte das ganze begonnen. Die ganzen seltsamen Geschehnissen. Er erblickte auch Vern Hendrick, aber seine Augen wanderten sofort weiter. Er hatte keine Lust sich mit ihm zu unterhalten.

Hätte man mittlerweile eigentlich nicht einen besseren Ort für die Beherbergung finden können? Man war ja im Dienste des Freiherren und hatte auch ein wenig an Münzen zur Verfügung. Nicht das Rupold so viel an Komfort lag, aber die Gefahr irgendeine Form von Gewalt zu erleben war wohl geringer.

Rupold ging provokant voraus und setzte sich an einen freien Tisch. Er wollte, das Vern Hendrick zu ihnen kommen musste, wobei er natürlich nicht kontrollieren konnte, wie sich seine Begleiter verhielten.

Luthor folgte Rupold in den Roten Mond und war etwas überrascht über dessen Verhalten.

Rupold hatte einfach zu einen freien Tisch gesteuert und Vern Hendrick mehr oder minder ignoriert.
Luthor dachte, dass Rupold bestimmt seine Gründe hatte und nickte daher Vern ernst zu, folgte aber stattdessen Rupold an den Tisch.

Sie würden für die Nacht Quartiere ordern müssen, etwas gegessen hatten sie ja gerade im Tempel, aber eine Kleinigkeit war trotzdem noch nötig.

Eberlinus folgte dem gestandenen Soldaten zu dem freien Tisch. Sollte Vern Hendrick aufblicken würde er mit einem Nicken einen Gruß andeuten jedoch nicht weiter auf die rechte Hand des Freiherren eingehen.

Nachdem er sich gesetzt hatte winkte er eine Schankmaid heran.

"Schankmaid, Bier für mich und meine Kameraden. Ein Platz im Stall und Betten für die Nacht brauchen wir ebenso. Ein deftiges Abendmahl wird sicherlich auch nicht verschmäht. Danke, das sollte vorerst alles sein..."

Er hoffte Vern Hendrick würde sie unbehelligt in Ruhe lassen. Er war sich fast sicher er würde den Freiherren umgehend über ihre Rückkehr informieren aber in jedem Fall müsste er zu ihnen kommen. Ob es Provokation von Rupold war oder einfach keine Lust mit ihm zu sprechen war Eberlinus egal, es kam ihm eher entgegen nicht sofort das nächste GEspräch zu suchen.

Als Valdric eintrat, und im Raum den Mann mit der Augenklappen erblickte, welcher Vern Hendric war, war er verwundert, warum die Gruppe ihn nicht aufsuchte. Es schien ihm dieser Mann wäre der Gruppe wichtig gewesen, oder Luthor hätte sich in Hugendal nicht nach ihm erkundigt. Das er nun so offensichtlich ignoriert wurde machte Valdric stutzig. Hatten sie eine Meinungsverschiedenheit gehabt mit dem Mann? Er tat es ihnen gleich und setzte sich zu den anderern an den Tisch und klinkte sich in Eberlinus Bestellung mit ein.

Vern nahm das Eintreten  der Gruppe zur Kenntnis und notierte sogleich etwas in dem Folianten. Mit einem Wink holte er einen Jungen von der Theke heran und flüsterte diesem etwas ins Ohr.
Das Kind nickte eifrig und nahm etwas vom Karlfaktor entgegen und verliess fluchs die Kneipe.
Die Kerze auf seinem Tisch ausblasend prüfte Vern den Zustand der Tinte in seinem Buch bevor er aufstand und langsam hinüberkam.
Die Schankmaiden wichen ihm aus er strahlte eine Aura von Authorität und Kontrolle aus.

"Darf ich mich setzen?"

Luthor deutete mit einer Hand auf einen freien Stuhl.

Selbstverständlich.
Sigmar zum Gruße.

Der Mann nahm ohne Umschweife Platz und schnell stand eine Runde Bier auf dem Tisch.
" Gegessen habt ihr schon."

Stellte er nüchtern fest, genauso fuhr er fort.

"Es schmerzt mich, dass die Helden von Hugeldal sich nach vier Wochen nurmehr mit einem Nicken meiner Person widmen, es schmerzt mich sehr. Wie ist es euch ergangen?"

Wir sind müde von der Reise und wollten euch nicht bei eurem Geschäften stören, zudem hätten wir wohl nicht alle an eurem Tisch Platz gehabt.
Ob wir Helden sind wage ich zu bezweifeln, wir haben einfach getan was nötig war.

Morgen früh wollen wir den Freiherrn aufsuchen und ihm persönlich berichten, vielleicht könntet ihr uns dort avisieren.
Gibt es etwas neues?

Luthors Stimme war ruhig und gelassen, sie machte deutlich, dass kein Affront gegenüber Vern Hendrick gemeint gewesen war.
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"Es ist viel geschehen, aber auch das werdet ihr morgen sicherlich mit dem hochwohlgeborenen Herren direkt klären. Er weiss bereits seit heute am frühen Abend von eurem Kommen."

Die Atmosphäre war merklich abgekühlt und Verns Miene war wie aus Stein. Er stand auf und strich sich seinen teuren Wams glatt.

"Ich empfehle mich."

Ohne sich umzublicken verliess der Karlfaktor die Lokalität, sein Bier blieb unangetastet.

Tja, das lief jetzt nicht so gut.

This message was deleted by the player at 22:48, Tue 15 Jan 2013.

Rupold blieb schweigsam. Seiner Meinung nach, war er es, der sich hier etwas heraus nahm, und nicht sie. Vielleicht war Rupold seine "Stellung" im Hugeldal zu Kopf gestiegen, aber er war sich ziemlich sicher, das Hendrick sie immer noch nur als Werkzeug für seinen Herren sah. Seine Anrede bewies jedoch, dass er wie immer auf dem neuesten Stand war.

"Seine Zuneigung zu uns sollte uns nicht groß kümmern, finde ich zumindest. Der Freiherr braucht uns scheinbar für eine Aufgabe, nicht um seinem Helferlein gut Freund zu sein."

Es war sicher keine Neuigkeit, das Rupold diesen Mann nicht besonders leiden mochte. Er versinnbildlichte etwas, weswegen Rupold den Adel hassen konnte. Der alte Soldat wollte vor allem sich selbst zeigen, dass er nicht unter Hendrick stand und auch Aschaffenberg nur bei Aufträgen, die ihn selbst überzeugten, folgen würde.

"Richtig, was kümmert uns die rechte Hand des Freiherren. Solange wir einen Nutzen stiften wird uns unsere unhöfliche Art verziehen. Wenn wir erstmal entbehrlich sind hilft uns alles Honig ums Maul schmieren nichts... So ist das bei denen mit der Gunst und Missgunst ein zweischneidiges Schwert auf dem man tanzt."

Es wurde abermals deutlich wie unwohl dem Boten bei der Abhängigkeit von "denen", den Puppenspielern der Adelsgeschlechter und Kirchen. Jenen Parteien die skrupelos einen Plan sponnen der für Sie als "normal Bürger" undurchschaubar war...

"Lasst uns speisen und gemeinsam trinken. Einen unbeschwerten Abend genießen bevor wir morgen aufziehen zu neuen Missionen deren Tragweite und Hintergründe wir nicht zu verstehen wagen."

Nun, ich denke ihr habt recht.

Luthor war etwas erschöft von der Reise und hatte noch einige Gebete dank seines neuen Ranges als Priester zu sprechen.

Rupold war froh, dass Eberlinus die Sache immer noch ähnlich wie er selbst sah. Bei Luthor war er sich nicht sicher. Es ist an sich Teil des Sigmarsglauben der Obrigkeit Befehle zu befolgen, doch er hatte auch gemerkt, dass Luthor durchaus ein Verständnis für die Politik hatte. Viel mehr als Rupold selbst. Er hob seinen Humpen zu den Lippen und war sich sicher, den Humpen von Hendrick würde einer der Zwerge gerne übernehmen.

"Ich denke die Stadt und der Freiherr verdanken uns schon genug, um die Umgehung eines anstrengenden Gespräches nach einer langen Reise zu verzeihen."



Etwas länger dachte er jedoch über die Worte Eberlinus nach, welche die neue Aufgabe morgen betrafen. Bisher hatten die Aufträge des Freiherren sie in arge Schwierigkeiten gebracht. Jedoch, sollte er das Geschehen in Hugeldal richtig eingeschätzt haben, geschah alles am Ende im Vorteil des Freiherren, der seine Machtposition in der Umgebung mit etwas Geschick ausbauen könnte.

Hm, da fählt mir ein, die Belohnung für unseren Auftrag steht noch aus, Hugeldal betreffend.
Ich denke die können wir gut gebrauchen um in diesen schweren Zeiten unsere Ausrüstung zu vervollständigen.
Ich werde wohl auch einen neuen Wappenrock brauchen.


Luthor war jetzt kein Initiant mehr sondern ein Priester des Sigmar, demzufolge er das Anrecht auf die speziellen Insignien diesen Ranges hatte.
Er verachtete jeglichen Tand und hatte nicht vor sich auszustaffieren wie manche Priester, welche quasi in einem Goldrausch lebten, er dachte mehr an einen passenden, einfachen Wappenrock für seine Rüstung und dergleichen.

Wir sollten auch einige Heiltränke erwerben falls möglich. Kann Ulrike einen Wagen ziehen?

Ein Wägelchen, höchstens. Die Gute ist doch nicht mehr die jüngste Eselin. Aber solange wir nur uns versorgen müssen, könnte es ausreichen.

Sollten wir dem Freiherrn nun missfallen, sei es drum. Die einzige Folge wären ein paar ruhige Tage mehr. Auf unsere ruhige Reise. Grimbart hob seinen Humpen.

"Das war dann wohl Vern Hendrick. Der Snotling-Lutscher soll hier nicht so eine Welle machen. Rupold, Du machst das gut. Nur dem Imperium bist Du was schuldig. Nicht seinen Adeligen!"

Dann lachte er in seinen Becher und Trank schnell. Endlich Bier. Er hat nie den Sinn von verdorbenen Trauben verstanden.

This message was deleted by the player at 20:58, Wed 16 Jan 2013.

Der Rest des Abends war ruhig und entspannt, es wurde sich von den Strapazen der Reise erholt.
Wohlschmeckender Fischeintopf mit Kartoffeln und das Bier des Mondes liessen den Gestank nach Fisch rasch im Hintergrund verschwinden.
Keiner der Gäste wagte es sich zu den Neuankömmlingen zu setzen, ihr schweren Waffen und Rüstungen taten wohl ihr Übriges.
Die Huren des Lokales hatten gut zu tun, scheinbar war Übersreik wieder etwas aufgewacht, oder war es je anders gewesen?
Nulner Akzent mischte sich mit dem des südlichen Reiklandes und man war gespannt was der nächste Tag so bringen mochte.

Das Gespräch blieb allerdings innerhalb der Gruppe und die Augen fielen zwangsläufig auf den Neuen, den jungen hageren Burschen Valdric....

Der Abend neigte sich zum Ende und die Abenteurer verschwanden nach und nach ins Bett. Valdric wartete auf Luthors Entschuldigung aus der Runde und tat es ihm gleich. Außer Hörweite der anderen fragte er Luthor:

Luthor war überrascht durch die Frage Valdrics.

Natürlich.

Er folgte diesem in den etwas dunkleren Teil, darüber rätselnd was dieser ihm mitteilen wollte.
Es musste etwas diffizieles sein, soviel war klar.
Hatte es etwas damit zu tun was Valdric gehört hatte als sie im Sigmartempel waren?
Luthor hätte sich immer noch ohrfeigen können für seine lose Zunge.
Valdric als Außenstehender hätte niemals die Wahrheit über die Dämonen oder den Hexer hören dürfen, bevor man nicht wusste woran man mit ihm war.
Luthor schauderte bei dem Gedanken an den Dämonenbeschwörer.
Verdammte Magier!

Im Dunkeln angekommen widmete er seine Aufmerksamkeit Valdric.
Es roch nach verschüttetem Bier, nach kaltem Essen.
Durch eine halb geöffnete Tür strömte der Geruch der Latrine, während irgendwo ein Gast erst rülpste und dann furzte, was einen anderen zu einem "Respekt" ob der Lautstärke veranlasste.

Luthor sah Valdric gerade in die Augen, die Hände locker an der Seite. Er rechnete nicht mit einem Angriff, aber weit waren seine Hände nicht von seinem Hammer entfernt.
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So weit so gut.