Olga kam hinter ihrem Stall hervor und tippte gegen Valdrics Schwert.

"Was ist das denn? Woher hast du das? Wie kannst du dir sowas leisten?"

Sie blickte argwöhnisch von einem zum nächsten als ob sie zu prüfen schien ob es sich um Strauchdiebe handelte oder um Söldner, und an welch eigenartige Gesellen Valdric nun gelangt war.

Valdric war sich bewusst gewesen, welchen Eindruck seine Wortwahl auf auf Olga haben musste, doch hatte er genug Erfahrung im Umgang mit ihr, dass ihm klar war, dass jede Herangehensweise die er wählen würde zu überzogener Reaktion auf ihrer Seite führen würde, warum also nicht gleich mit der Wahrheit anrücken.
Valdric lächelte ob der leichten Paranoia in ihrem Blick und es trat ihm in leidige Erinnerung, jedes Gespräch mit ihr mit Beschwichtigungen beginnen zu müssen. So auch jetzt.

"Nur die Ruhe Tantchen, weist du noch, als ich damals fort ging und der alte graue Mann mich mitnahm? Er meinte er würde mit mir durch das Imperium reisen und hat mich den Umgang mit dem Schwert gelehrt, damit ich mich gegen böse Menschen verteidigen kann. Von ihm erhielt ich Schwert und einen Großteil meiner Kleidung. Ich kann nun auch Schreiben und werde einmal des Alten Nachfolger werden, alte Schriften studieren und den Hochwohlgeborenen als Schreiberling dienen. Es wird ein gutes Leben sein Tantchen, ich werde in anerkannter Gesellschaft leben.
Aber zuvor gibt es einige Sachen, die ich zu erledigen habe um mich zu beweisen und die Schuld im Vorhinein abzutragen. Dinge die der Gesellschaft dienlich sind.

Meine Freunde hier sind gute Menschen, sie haben mich von Übersreik hierher begleitet und an des alten Mannes statt auf mich aufgepasst."

Rupold wurde klar, dass seine Tante natürlich nichts vom Fluch der Magie, der Valdric getroffen hatte, wusste. Wie würde die alte Dame wohl darauf reagieren? Rupold versuchte höflich zu lächeln und grüßte sie, indem er an seine Hutkrempe tippte.

Mit der Beschreibung von Eberlinus war er nicht ganz zufrieden, auch wenn er sich eingestehen musste, dass er mittlerweile doch schon öfters Aufträge im Dienste des Freiherren erfüllt hatte. Aber es klang ihm zusehr danach, als ob er der folgsame Diener eines Adeligen gewesen wäre.

Die Frau schaute Valdric an und senkte kurz die Augen und man sah, dass die Abwesenheit ihres Mannes scheinbar eine Grosse Last für sie war.
Unwilkürlich wanderten die Augen der Gefährten zu den Pamphleten die die Marktstände bepflasterten.
Sie zeigten eine Zeichnung und ein Bild.
" Und was machst du nun wieder hier zu Hause? Bleibst du? Für deine Freunde sollte doch genug Arbeit im Norden sein."

Die Bemerkung Olgas hatte mehr Wirkung, als sie wohl vermutete. Tatsächlich hatte Rupold sich schon überlegt, ob es nicht seine Pflicht wäre nach Norden zu ziehen. Dem Feind entgegen. Er redete sich jedoch selbst ein, dass es wohl auch scheinbar hier noch einen starken Waffenarm brauchen könnte, um den wichtigen Nachschub nach Norden zu erhalten.
Um sich von dieser Zerrissenheit abzulenken, betrachtete Rupold genaue die Pamphlete und versuchte zu erkennen, was ihr Inhalt war.

Als Schmied war er wohl schon am rechten Platz. Auch wenn seine letzten einnahmen als Schmied schon weit zurück lagen. Vielleicht könnte er nach ihrem Auftrag hier in Averheim verbleiben um die Grenze aus sicherer Entfernung mit neuen guten Waffen zu versorgen. Oft genug standen sie schon tödlichen Gefahren gegenüber.

OOC:
Grimbart behält die nähere Umgebung im Auge und achtet dabei auf Personen. Das noch einmal in dieser Stadt jemand ungestraft einen von ihnen Niederschlägt muss seiner Meinung nach nicht sein.
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Luthor konnte die Meinung der Frau sogar irgendwie verstehen, doch waren er und seine Kameraden zwar moderate Kämpfer, aber eben keine Soldaten.
Er hatte an einer Schlacht teilgenommen und wusste daher, dass sie nicht wirklich dazu geeignet waren in Reih und Glied zu kämpfen.

Seine Kameraden und er waren eine Spezialistengruppe, jeder mit seinem eigenen Stil und es gewohnt frei zu agieren.
Das brachte Vor- und Nachteile mit sich, doch Luthor dachte, dass sie ihre wahre Stärke eher hier nutzen konnten, um für Recht und Ordnung zu sorgen.

Auch er schaute sich kurz die Anschläge an, widmete seine Aufmerksamkeit dann aber wieder Valdric und dessen Tante.

"Tantchen ich hab dem alten Mann vom Verschwinden von Onkel Jürgen erzählt und er hat mich nach diesen Männern geschickt, die mir dabei helfen sollen ihn zu finden. Deshalb must du uns alles sagen was du darüber weist, auch wenn es noch so unbedeutend scheint."

Die Erwähnung des vermissten Fischhändlers Jürgen Klinski, der auch Valdrics Onkel war, ließ einen Schatten der Sorge über Olgas zerfurchtes Gesicht wandern, und die Falten der Sorge tiefer und prominenter erscheinen.
Hilfesuchend stützte sie sich auf einer Holzkiste mit kleinen Fischen ab, diese gab jedoch unter dem Druck nach und kippte.

"Oh Gott...."
 flüsterte sie als sie eilig die Fische vom Boden einzusammeln begann, hektisch mit dem Zipfel ihrer Schürze den Dreck von den Nahrungsmitteln putzend.

"Gut...
Jurgen ist vor fünf Tagen nicht heimgekehrt. Ich vermisse ihn schon lange, deswegen habe ich auch diese Pamphlete drucken lassen, allerdings sind mir die Groschen ausgegangen um weitere zu drucken.
Er ist spät abends noch einmal rausgegangen, da es regnete und recht kühl war, er wollte Feuerholz kaufen hier am Hafen. Er hatte seine Knallrote Filzkappe auf Valdric, die er schon immer hatte. Du musst ihn finden, dein kleiner Cousin und ich kommen sonst nicht durch den Winter dieses Jahr. Vor allem nicht mit dem Krieg im Norden.
Ich glaube da steckt etwas dahinter, ein Mörder bestimmt, viele Leute gehen hier verloren in der letzten Zeit, ich gehe Nachts nicht mehr alleine vor die Türe.  Ich gehe sowieso sehr selten raus, weil wir in letzter Zeit das eigenartigste Wetter haben. STändig Regen, der Aver kommt dann fast bis zur Pier hinauf...."

Luthor setzte bereits an weitere Fragen zu stellen, hielt sich dann aber erst einmal noch zurück. Bei wem hatte Valdrics Onkel Holz kaufen wollen, gab es sonstige Hinweise, hatte ihn jemand gesehen, hatte er Feinde...

So viele Fragen, doch Luthor überließ weiter Valdric das Reden.

Als sich die Fische auf dem Boden verteilten lehnte Rupold seine Hellebarde an dem Stand.

"Lasst euch helfen gute Frau."
sagte Rupold und begann die Fische vom Boden aufzusammeln und auf dem Tisch zu legen.

Er hatte Mitleid mit ihr. Und mir ihren Kind, dass sie erstmals erwähnt hatte. Sie hatte ihr karges Vermögen für die Suche nach ihren Mann aufgebraucht, jeder Imperiale Bürger könnte sich wohl nur eine solche Frau wünschen. Rupold würde, bevor sie die Frau wieder verließen, sich wohl etwas mit Fisch eindecken müssen.
This message was last edited by the player at 08:57, Wed 10 July 2013.

Eberlinus lauschte mit starrer Miene der Erzählung, wobei er eher die Umgebung betrachtete. Seine Arme hatte er verschränkt vor der Brust was ihn kühl wirken lies, wobei diese Haltung schlicht der Gemütlichkeit geschuldet war.

Die Geschichte der Frau die Fische verkaufte war rührend jedoch bisher wenig informativ.
Er würde ihr später wenn Sie sich von dannen machten wohl einen Goldtaler geben, damit Sie und der junge dem kommenden Winter entspannter entgegenblicken konnte. Er selber hatte aktuell alles was er brauchte und ein Goldtaler mehr oder weniger machte keinen allzu großen Unterschied in seinem Geldbeutel.

Die Frage war jedoch, was für andere Leute verschwanden, verschwanden diese nur des Nachts, nur bei Regen, nur im Hafen? Ein Mann mit rotem Filzhut war auffällig, wann wurde er zuletzt gesehen auf der Straße, beim Holzhändler, auf dem Rückweg schwer bepackt mit Brennholz?

Er war als gewiefter Bursche vorgestellt worden, dementsprechend hielt er seine Zunge im Zaun mit den Fragen. Luthor als Sigmarit und Valdric als ihr Neffe wären wohl die geschicktesten Wortführer um das Vertrauen der Dame nicht zu beschädigen...

"Weist du, zu wem er wollte um Holz zu kaufen?"
This message was last edited by the player at 13:25, Thu 11 July 2013.

Unsicher schaute Olga hin und her, dann blickte sie zu Boden, immer noch die Fische sortierend.

"Ich glaube er wollte getrocknetes Treibholz von den Matschleuten kaufen. Oder schauen was man so sammeln kann. Wir haben nicht soviel Geld, das weisst du doch."

"Ja weis ich, ich hatte nur gehofft, dass er irgendwas ungewöhnliches vor hatte, was uns eine Spur liefert, aber wenn er alles Gewohnheitgemäß erledigt hat, liegt wohl noch einiges an Ermittlungsareit vor uns",

meinte er sowohl zu sich selbst, wie auch zu seinen Gefährten und seiner Tante.

Luthor mischte sich nun doch ein.
Mit ruhiger und fester stellte er nun seine Fragen.

"Frau Klinski, könnt ihr sonst noch Hinweise geben? Hatte euer Mann Feinde, verhielt er sich in der Zeit vor seinem Verschwinden seltsam, gab es sonst etwas was euch aufgefallen wäre? Jede Kleinigkeit könnte helfen."

"Das ist ja was mich so aus der Fassung bringt Priester. Alles war ganz normal, wir versprachen uns vom Kriege im Norden vielleicht ein wenig mehr Silber versprochen, gepökelter Fisch für die Truppen. Alles war gut. Und dann ging raus in das Unwetter und kam nicht wieder! Ich weiss das ich manchmal etwas nervenaufreibend sein kann, Valdric wird dies bestätigen, aber, Sigmar bewahre, wir hatten ein gutes Leben."

Das macht natürlich jede Nachforschung schwierig und wir können euch nichts versprechen, aber mit Sigmars Hilfe finden wir vielleicht doch etwas heraus.


OOC:
Auf zu den Matschleuten?
Würde sagen wir nehmen so nen Bild mit.

Rupold gefiel zwar nicht, dass sie sich Münzen aus dem Krieg versprachen, aber wenn der Schrecken so weit entfernt ist, lässt es sich wohl leicht zu solchen Gedanken hinreißen.
Sie sollten sich jedoch mehr darüber freuen mit ihren Fisch die Truppen versorgen zu können und so ihren Beitrag zu leisten.

Rupold tippte an seiner Hutkrempe, ließ der Frau eine Silbermünze auf ihren Stand liegen und machte sich bereit mit den anderen weiter zu ziehen.

OOC: Soll ich mir die Münzen eigentlich selber streichen oder machst du das Ara?

"Tausend Dank mein Herr! Shallya wird es euch danken! Sonst fragt doch einfach bei den Schauerleuten nach, sie wissen was am Hafen passiert. Der Hallersche Rolf wollte mit meinem Jürgen noch ein Bierchen trinken bevor sie in den Regen gingen, im Schwein soweit ich weiss. Das ist der letzte von dem ich weiss das er meinen Mann lebend zu Gesicht bekommen hat. Aber er hat ihn nicht getötet, der Rolf ist selber verschwunden seit einigen Tagen."

Sagte die Fischfrau noch mit dankbarem Nicken.

Eberlinus der sich ruhig verhalten hatte und nur den Gesprächen lauschte hatte heimlich eine Goldmüntze aus seinem Geldbeutel gefischt.

Während sich die anderen zum Gehen wendeten ging er auf die Dame zu nahm ihre Hand und legte die Müntze hinein.

Leise sagte er "Ihr habt genug Sorgen, da sollte das täglich Brot nicht noch dazugehören. Wir werden versuchen euern Mann wiederzufinden. Auf bald." er drehte sich um und folgte den Anderen die Matschleute aufzusuchen.

OOC: Weiter im Matschstreifenthread.

Die Gruppe verließ das aufrechte Schwein um sich in Richtung der Altstadt aufzumachen.
Laut Informationen des Grafen Friedrich von Kaufman war die Expedition zwar auf dem Weg hierher, aber eventuell waren ja schon einige Exponate angekommen.

Drausen regnete es stetig und das Wasser sammelte sich in schmutzigen Pfützen aus Matsch und UNrat der Straße.

Halbnackte Kinder mit kränklichen Gesichtern spielten im Matsch, als mehr und mehr Schiffe an der Pier anlegten.

Missmutig blickte Luthor sich um, der Regen trug nicht gerade dazu bei seine Stimmung zu verbessern.

Immer wieder tropfte es vom Hutrand Rupolds und die schwarze Feder hing auch nur noch schlaff herab. Zum Glück hatte er gutes Schuhwerk. Dann bemerkte Rupold eine Gestalt. Es war wohl seine Erfahrung als Wachmann, so dass er seine Umgebung stets gut im Auge behielt. Und neben den kleinen Kindern, die sich mit nur Matsch als Spielzeug amüsierten, fiel Rupold auch die kauernde Gestalt in der Nebenstrasse des Schweins auf. Er blieb stehen und als seine Kameraden bemerkten, dass er nicht mehr mit ihnen mitging, deutete er auf die Frau, welche ihr Gesicht in den Händen vergrub und bitterlich zu weinen schien. Rupold erster Gedanke war nach Taschendiebe zu suchen, falls das ganze ein Trick sein sollte, aber das Verhalten der Frau schien ihm doch zu echt zu sein. Er blickte dann unbewusst zu Valdric, der ja bereits einem Weib in der Not beistehen wollte.