Valdric war von der Szene verwirrt. Er war so lange weg gewesen, dass er ernsthaft angenommen hatte, dass es inzwischen Ergebnisse gegeben haben musste, seien sie auch noch so gering ausgefallen. Die Reaktion des Hauptmanns hatte jedoch entgegen seiner Vorstellung bemerkenswerte Abwesenheit von Interesse aufgedeckt.

Auch wenn es ihn einiges an Überwindung der eigenen Erwartungen kostete schätzte er nun die allgemeine Lage als komplett unverändert ein und würde,irritiert wie er nunmal war, danach handeln.

Luthor nickte.
Es war ein Anfang.

Ernüchtert trat auch VAldric einen Schritt zurück un drehte sich um zu gehen, auf eine entsprechende Reaktion seiner Gefährten wartend.

Rupold tippte kurz an seine Hutkante und machte kehrt, bereit die Burg zu verlassen. Mehr war hier wohl nicht zu holen. Er atmete etwas enttäuscht aus. Es gab wohl viel Arbeit für sie. Und so wie er die Hafengegend bisher erlebt hatte, würde es bestimmt keine angenehme Arbeit werden.

Auch Grimbart machte sich bereit zu gehen.

Eberlinus mochte die Garde noch nie und war froh, dass er auch nach diesem Treffen nicht mit dem sympathisieren mit dem Hauptmann anfangen wuerde. Grund hatte er jedenfalls keinen Vertrauen in die Garde zu haben.

Er würde Grosz aufsuchen, aber am Besten ohne den Magier und ohne den Priester. Rupold wäre noch am ehesten geeignet, sodass Grosz ein wenig gesprächiger sein würde.
Er wartete bis Sie das Quartier der Garde wieder verlassen hatte und wandte sich an die Anderen.

"Ich wollte nochmal Grosz aufsuchen. Er ist ein alter Freund von mir, der mir noch einiges schuldet aus früheren Zeiten. Eigentlich ein ganz netter Geselle, aber halt auch arg misstrauisch was wohl an seinem Beruf liegt.
Ich würde vorschlagen ich suche ihn zusammen mit Rupold auf, dann spricht er sicherlich offener als wenn er uns allen gegenüber sitzt... Wäre das in Ordnung? Wir könnten einen Treffpunkt ausmachen, wo wir uns zum Schlafen und zusammentragen der Erkenntnisse später wiedersehen?"

Rupold wollte eigentlich zum Tempel aufbrechen und war zunächst nicht sehr angetan von der Idee diesen seltsamen Grosz nochmals in einem Gespräch zu treffen. Aber ihm gefiel auch der Gedanke nicht, dass jemand von ihnen in Hafengegend alleine herum ging. Nicht nur wegen der verschwundenen Leute, auch wegen der schon erlebten Schlägerei, in die sie beinahe mitverwickelt wurden. Der Tempel würde ihm schon nicht weglaufen.

"In Ordnung Eberlinus, ich bin dabei. Eine Herberge als Ausgangsbasis sollte auf jeden Fall bald ausgewählt werden. In Hafennähe würde ich vorschlagen. Aber nicht unbedingt zu nah."

Luthor nickte nur.
In Gedanken ordnete er das Gespräch mit Baerfaust ein und verglich diesem mit seinen Erinnerungen.

Solang es in der Herberge vernüftiges Bier gibt, ist mir die Lage egal. Aber diese plörre von vorhin ging garnicht. raunte Grimbart

Als das weitere Vorgehen beschlossen war und man wieder vor der Averburg stand, war die Sonne schon weit vorangeschritten. Der erste Tag in Averheim war bis hierhin sehr interessant gewesen.
Man teilte sich auf um weitere Informationen um die Morde in den Süddocks aufzutun...

Die Averburg.

Luthor war bereits hier gewesen, doch raubte ihm der Anblick erneut den Atem.
Siggurd, von Sigmar ernannter Kurfürst, wollte ein mächtiges Symbol erschaffen, auf dass niemand je seine Herrschaft - und durch ihn die Herrschaft Sigmars - anzweifeln würde.

Die schiere Wucht der Averburg lies einen selbst unendlich klein fühlen.
Luthor konnte sich nicht vorstellen, dass irgendetwas auf der Welt dieses Bollwerk angreifen könnte.
Kurz erinnerte er sich an die Gerüchte, dass die Kriegswaffen des mächtigen Kurfürsten in den unterirdischen Gewölben versteckt waren.

Doch dann schüttelte er den Kopf und zwang sich an aktuellere Ereignisse zu denken.
Rasch ging er zu einer der Wachen und meldete sich an.

Die Wache war eine andere als beim letzten Mal, was nicht verwunderlich war, denn die Averburg war eine grosse Anlage die für den Brotkorb des Imperiums die Lebensversicherung darstellte.

"Wartet hier, was ist euer Begehr?"

fragte der junge Wachmann direkt und ohne Umschweife.

"Bitte meldet uns bei Hauptmann Baerfaust an, sagt ihm Luthor Johann, Priester des Sigmar erbittet ihn in einer äußerst dringenden Angelegenheit zu sprechen. Er müsste dann Bescheid wissen, er kennt meinen Begleiter und mich."

"Ich überlasse besser dir das reden.", sagte Eberlinus nüchtern und blickte sich um, ob sie nicht vielleicht doch verfolgt wurden...

Der Mann schickte jemanden los Baerfaust zu suchen, scheinbar war er der Wachhabende und begab sich danach in seine Wachstube zurück, seine Untergebenen bewachten das Tor weiter.
Es schien eine Weile zu dauern auf jeden Fall empfand es Luthor so, und immer noch nciht kam der Mann zurück.
Letztesmal war er ganz in Ehrfurcht vor dem dickmaurigen Bollwerk gewesen, diesesmal hatte er es eilig denn das Treffen mit Kaufman rückte unaufhaltsam näher.

Am Ende des Tages war auch dieser ein Graf und wahrscheinlich reicher als Aschaffenberg, Saponatheim und Holzenauer zusammen, und schon einmal hatte Eberlinus insbesondere, ihm übel mitgespielt.

Irgendwann kam dann der Mann zurück und führte den Sigmariten zu Baerfausts Arbeitsstube, wo der Mann einige Lagepläne zusammenklappte bevor er Luthor und Eberlinus mit einem Brummen hereinbat.

Luthor betrat das Arbeitszimmer des Hauptmanns und wartete bis sie allein mit diesem waren.
Luthor kam dann direkt zur Sache, der Hauptmann war ein alter Haudegen und daher wartete Luthor nicht auf geschliffene Förmlichkeiten.

"Sigmar zum Gruße Hauptmann.
Bitte entschuldigt diese Störung, aber ich denke diese Angelegenheit ist zu wichtig und duldet keinen Aufschub.
Wir haben verschiedene Leichen gefunden, vermutlich von den Morden.
Die beiden Gerbereien sind geschlossen, in einer haben wir eine Spur gefunden.
In der anderen Gerberei haben wir dann die Leichen gefunden, in einer der Gebereigruben.
Es sind massive Spuren darum herum - und zwar keine menschlichen. Irgend etwas großes mit Krallen, dass stark genug ist Menschen zu töten und zu verletzen.
Es ist durch die offene Tür in die Stadt geflohen bevor wir es sehen oder gar zur Strecke bringen konnten.
Wir haben die Gerbereien flüchtig durchsucht, doch für eine umfassendere und exaktere Durchsuchung fehlt uns die pure Mannstärke.
Darüber hinaus sahen wir es als unsere Pflicht an, euch so schnell es geht davon zu unterrichten.
Etwas nicht-menschliches macht Jagd auf die Bewohner Averheims und versteckt die Leichen in den Gerbereien. Diese sind aus mir unbekannten Gründen geschlossen.
Die Leichen werden aber nicht gefressen, was einen anderen Grund als Hunger vermuten lässt. Ich fürchte um finstere Mächte."

Luthor wartete gespannt auf Baerfausts Reaktion und beobachtete diesen genau.

Baerfaust bedeutete den beiden sich hinzusetzen und zu berichten während er sich zurücklehnte und sich aus einem Flachmann einen eingoss. Kisleviter. Der Geruch war eindeutig.

" Also was ihr sagt ist folgendes: Ein riesiges Monster bringt die Menschen der Stadt um und versteckt sich in einer stillgelegten Gerberei? Die habt ihr dann einfach durchsucht und herausgefunden das es Herzen sammelt? Weit hergeholt würde ich sagen aber ich respektiere euer Wort. Wie seid ihr auf die Gerbereien gekommen? Wieso wurden auch Tote am Hafen gefunden die ihre Herzen noch hatten? Wie spielt die Kapuze dort hinein?"

"Wie gesagt, wir haben Spuren gefunden Hauptmann.
Vielleicht ist es auch ein Mutant, dann können wir nicht mit Sicherheit sagen.
Von der Größe her menschliche Fußabdrücke mit Krallen daran.
Dazu Leichen in eine Grube.
Wir wollten zuerst euch Bescheid geben, vielleicht kann uns auch der Magus helfen, oder sonst jemand.
Wir sind mehr bewandert was die direkte Konfrontation mit den Feinden Sigmars angeht als mit dem Spurenlesen.
Wir könnten auch einem Fährtenleser zeigen was wir gefunden haben.
Wir wollten nicht einfach auf eigene Faust handeln, denn niemand kann sagen um was es sich hierbei handelt und in Anbetracht des Krieges kann so eine Kreatur und diese Vorkomnisse verheerende Auswirkungen haben.
Einen Zusammenhang mit der Kapuze konnten wir nicht feststellen, allerdings gebe ich zu bedenken, dass die Kapuze eventuell mit den Mutanten zu tun hat welche wir bekämpft haben, also mit dem Chaos.
Deshalb könnten dazu auch diese neuen Spuren passen, das Chaos hat viele Gesichter.
Aber das sind Vermutungen, keine Beweise."

"Aber wie kommt ihr darauf das zu finden was meine Leute so lange suchten?"

"Glück, Erfahrung, Intuition, Sigmars Wille - ich kann es euch nicht wirklich sagen Hauptmann.
Wir haben die Kanalisationen abgesucht um zu sehen ob es dort Zugänge gibt.
Es geschahen wohl alle, oder zumindest einige Morde in der Gegend der Gerbereien.
Wir hatten uns gewundert warum die Gerbereien geschlossen sind.
Um nachzusehen kletterte einer meiner Kameraden über die Mauer, auf der anderen Seite fand er dann die ersten Spuren, nachdem er ein Geräusch gehört hatte, als ob etwas hinter ihm umgefallen oder vom Dach gesprungen wäre.
Da wir in der ersten Gerberei sonst nicht fanden untersuchten wir sicherheitshalber noch die zweite Gerberei.
Bereits wenn man über die Mauer schaut sieht man die vielen Spuren.

Die Gerbereien sind wohl ein perfekten Versteck logisch betrachtet.
Niemand geht dort freiwillig hin.

Doch warum sind die Gerbereien geschlossen, obwohl noch lauter Häute dort hängen und alles danach aussieht als wäre der Betrieb unterbrochen worden?"

"Das hört sich für mich alles sehr eigenartig an. Glück, Intution und so weiter? Was macht ihr einfach in der Kanalisation? Wieso wurde ich nicht vorher informiert? Ich muss sagen, dies entspricht nicht dem Dienstweg und wengistens jeztzt seid ihr zu mir gekommen. Viel Schaden kann aus solch ungeordnetem Handeln geschehen. Doch zurück zum Thema: Meines Wissens nach sollten die Gerber arbeiten. Ich werde sofort drei Gruppen Soldaten losschicken und den Tatort sichern lassen. Des Weiteren werden wir die Gerber in den Karzer werfen zur Befragung."

Der Hauptmann war sichtlich verärgert über den Alleingang, denn dem schwang ein wenig der Unterton von einem Hauch von Unfähigkeit des Hauptmannes mit.
Er nahm eine Glocke und leutete diese.
Seinem, daraufhin erscheinenden, Adjutanten befahl er sofort drei Gruppen zusammenzustellen die die Gerbereien sicherten, Widerstand könnte nicht ausgeschlossen werden.

"Wir müssen dies von der Öffentlichkeit fernhalten, nichts darf die Ausstellung morgen stören. Kaufman hat lange auf diesen Moment hingearbeitet und Vermögen investiert."

Luthor war etwas verwundert ob der Reaktion des Hauptmanns.
Hatte dieser ihnen nicht aufgetragen die Morde zu untersuchen?
Ohne Eigeninitiative war das aber unmöglich.
Was war aus dem Hauptmann geworden der zusammen mit den Bihandkämpfern dem Kurfürsten in der Schlacht zu Hilfe geeilt war?

Hatte der Verlust ihn damals gebrochen?

Luthor beschrieb das Zeichen des Hammers.

"Zu ihren Diensten, Hauptmann."

und wandte sich ans gehen.
Der Besuch beim Hauptmann hatte nicht das ergeben was er sich vorgestellt hatte...

Eberlinus hatte stumm das Wort dem Sigmariten überlassen und nur den Hauptmann genau beobachtet. Als sie wieder vor den Toren der Feste standen und sich auf den Weg zum nächsten Treffen machte ergriff er das Wort.

"Luthor, ich möchte euch bei den Göttern nicht zu nahe treten. Aber fandet ihr es nicht auch merkwürdig wie der Hauptmann reagiert hat. Er ist für die Sicherheit der Bürger zuständig und kriegt Hinweise wenn nicht gar Beweise geliefert, dass ein Mutant oder gar schlimmeres hier Menschen auf brutalste Weise abschlachtet. Dennoch ist eine Ausstellung wichtiger und darf nicht gestört werden, weil ein Adeliger ein Vermögen darein investiert hat.

Nur um unser Freundschaft willen spreche ich nicht aus, was ich gerade denke, aber so richtig zufriedenstellend war das nicht. Statt dem Mutanten nachzustellen werden die Gerber in den Kerker geworfen. Bis sich einer drum kümmert sind alle Spuren wahrscheinlich weggewaschen und das Wesen in den Winkeln der Stadt verschwunden. Wir stehen da wie vorher. Wir wissen nur, grob mit was wir es zu tun haben aber unsere Erkenntnisse schienen nicht erwünscht."

In Eberlinus Kopf hatte sich der Verdacht, den er gegen die Obrigkeit hegte nur bekräftigt. Baerfaust konnte man nicht trauen. Egal wieviele Schlachten er geschlagen hatte... Entweder Baerfaust war mit der Kapuze im Bunde, denn Gold konnte auch den ehrbarsten Recken auf Abwege bringen oder aber Baerfaust war alt müde und faul geworden. Das Wohl der Leute war ihm in jedem Fall nicht so wichtig, wie die gute Laune des Adels.

Eberlinus selber würde heute Nacht nicht gut schlafen können, wenn die Gerber eingekerkert werden standen sie bestimmt auch schon im Verdacht. Ein Schuldiger musste ja gefunden werden und den Mutanten suchen schien dem Hauptmann viel zu anstrengend zu sein...

"Es ist Hauptmann Baerfaust.
DER Hauptmann Baerfaust.
Irgend etwas ist da vergraben, wovon wir nichts wissen."

Luthor schüttelte nur stumm den Kopf.

OOC:
Wo wollt ihr hin?
Und eventuell kam das nicht gut rüber aber 30 Mann sichern die Gerberei in diesem Moment.