Graf, seid gewiss das wir ohne Pflichterfüllung und Treue dem Hause Kaufmann gegenüber die Vermissten nicht gefunden hätten. Grimmbart versuchte den Grafen wieder etwas auf ihre Seite zu holen. Immerhin war er es ja der ihre Börsen und aktuell auch ihre Mägen füllte, wenn gleich offensichtlich dem ein oder anderen das Gesehene auf den Appetit schlug.
Leider muss ich euch mitteilen das sie alles andere als wohlauf sind. Wir fanden sie unten bei den Docks, in einer Grube einer der Gerbereien. Was Bärfaust angeht, so hielt Luthor es für angebracht ihn zu informieren, da dies wohl in seinen Zuständigkeitsbereich fällt. Ich hoffe ihr habt damit kein Problem.

Luthor schluckte schwer.
Irgendwie schien die ganze Sache etwas aus dem Ruder gelaufen zu sein...

Er wartete auf eine Antwort des Grafen...

Rupold erwiderte das Grinsen nicht, sondern sah dem Grafen bloß ernst in die Augen. Er glaubte aber heraus gehört zu haben, dass sie sich tatsächlich im Labyrinth befinden würde. So musste er also dorthin, wie es ihn die Göttin befohlen hatte.

Es war bestimmt hierbei von Vorteil das Wohlwollen des Grafen zu haben, dieser Gedanke kam ihn, als Grimmbart plötzlich doch mit der Wahrheit herausrückte. Er wartete nun darauf, dass der Kaufmann vielleicht mit einer neuen Aufgabe an sie herantrat. Er glaubte nicht daran, dass bei diesem Abendessen nur Ergebnisse besprochen werden sollten.
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Valdric kannte den Grafen am längsten und sah sich nun wohl doch in eine Art Vermittlerrolle gedrängt.

"Werter Graf von Kaufmann, es war kein Zufall, dass von Aschaffenerg, diese Recken für die Aufklärung der Verschwinden vorschlug. Wie euch aufgefallen ist, sind die Methoden ungewöhnlich, vielleicht auch etwas unhöflich anmutend, doch unser gesammtes Streben dient dem Auftrag und diese Herren haben bisher alle in den Weg gelegten Hindernisse unermüdlich überwunden. Jemand besseres ist für die Aufgabe nicht zu finden. Geheimhaltung und Ruppigkei um das eine oder andere Individuum auch in der Nähe respektierter Personen wie euch aus der Reserve zu locken sind dabei unabdingliche Werkzeuge."

Dass es sich auch um ihn handelte, der unter beobachtung stand musste der Graf ja nicht wissen.

"Der kürzliche Fund unterstreicht denke ich als Teilerfolg in den Ermittlungen die Effizienz von deren Methoden und das sogar nebst den mit Bravur gemeisterten zusätzlich von euch erteilten Aufträgen."

"Was ich damit sagen will, ist unter anderem auch, dass in einigen Fällen das Gewinnen von Vertrauen von in Verdacht geratenen Personen durch zum Beispiel das strickte Befolgen von deren Anweisungen nötig ist, wärend es uns enorm wichtig ist, dass ihr als natürlich weit ab verdächtiger Kreise stehend mit uns von vorneherein im vollsten Vertrauensverhältniss steht und uns dieses entgegen bringen müsst um uns die Arbeit zu erleichtern, auch wenn es dabei nach außen hin ab und zu so wirken sollte, als fehle uns der angebrachte Respekt eurer Person gegenüber."

Damit hob er seinen Becher und prostete dem Grafen mit einer tiefen Verbeugung seines Kopfes zu.

Mit dem letzten Schachtelsatz hatte er versucht den Grafen vollends für sie zu gewinnen, lies er doch keinen Zweifel daran, dass die Gruppe ihm bedingunslos vertraute und rückte gleichzeitig per Andeutung den ungeliebten Bärfaust ins Visier. Er hoffte nur, dass Luthor in seinem Eifer Valdrics Gedanken dahinter verstehen würde. Falls nicht wäre eine eher ruppige Konfrontation wohl kaum zu vermeiden.
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Kaufman stand der Mund offen. Er war für einen kurzen Moment überrascht und schluckte dann.

"In einer Grube, was haben die da denn gemacht? "

Er sammelte sich gerade als Valdric ihn ansprach und die durchdringenden Augen den jungen Magis fixierten.
Valdric sprach sich für seine Kameraden aus, in aller Deutlichkeit.
Der Graf hörte geduldig zu und antwortete dann freundlich nickend.

"Ich respektiere natürlich eure Arbeit und alles was ihr bisher für die Menschen des Averlandes, das Haus Kaufman, das Averland und sogar das Imerium getan habt. Deswegen, und nicht wegen euerer tadellosen Manieren, habe ich euch heute hier eingeladen, als Dank und als Zeichen von Respekt und Anerkennung für die geleisteten Taten. Würdet ihr auch bei meinem morgigen großen Tag zur Seite stehen?"

Lasst es mich um euer Gemüt zu schonen so sagen. Obwohl wir sie gefunden haben, werdet ihr keine der verschwundenen Personen je wieder sehen. Es tut mir leid.

So sehr es Luthor auch missfiel, jetzt konnten sie nur noch versuchen zu retten was zu retten war. Er konnte nur in die gleiche Kerbe wie Valdric schlagen.

"Natürlich stehen wir euch zur Seite Graf, das hat niemals zur Diskussion gestanden.
Allerdings bräuchten wir diesmal so viele und exakte Informationen wie es geht.
Unsere Nachforschungen ergaben auch Hinweise darauf, dass die Morde und Überfälle mit den Artefakten zu tun haben, welche ausgestellt werden sollen.
Deshalb wohl auch die Frage nach dem Labyrinth.
Es könnte eventuell sinnvoll sein, wenn wir uns mit dem Gelände zuvor vertraut machen könnten.
Welche Art von Hilfe habt ihr euch für uns vorgestellt?"

Eberlinus hatte wiedermal zugehört. Seiner Intuition war es zu verdanken gewesen, dass sie die Leichen gefunden hatten. Jetzt war es an der Zeit vielleicht den Visionen seiner Kameraden zu folgen und jemanden bei den Statuen zu positionieren.
Die würde wohl entgegen den Erwartungen von Kaufmann sein, aber vielleicht konnten Sie ihn ja überzeugen.

"Werter Graf. Gerne stehen wir euch zur Seite bei dem morgigen Ereignis. Unsere Methoden mögen merkwürdig sein, aber gerade das Labyrinth und die Statuen darin sind wichtig wie wir glauben. Wir würden Sie gerne vorher inspizieren und vielleicht für die Dauer des morgigen Ereignissen Einen von uns dort plazieren. Falls euch um Eure Sicherheit besorgt ist können sich einige von uns sicherlich immer in Eurer nähe aufhalten. Ich denke jedoch nicht, dass der Mörder der verschwundenen Menschen so offensichtlich auf einem so gut besuchten Ereignis etwas unternehmen wird.
Für was genau benötigt ihr unsere Hilfe?"

" Das freut mich sehr. Es wäre mir eine Ehre wenn ihr die Ausstellung morgen besuchen würdet. Sie findet im Garten der Averburg statt nahe, und auch im Heckenlabyrinth der Leitdorfs. Es werden einige Potentaten anwesend sein, Adlige und viele mehr. Eure Aufgabe ist es ein wenig Augen und Ohren offenzuhalten, ich traue der Garde nicht mehr nachdem Clothhilde berichtet hat, dass die Räuber gardisten gewesen sein könnten."

Der Graf füllt seinen Kelch mit dunkelrotem Wein nach.

"Es wird ungefähr so sein, wie euer Engagement bei Aschaffenberg, nur etwas interessanter wir haben einige wirklich fantastische Monstrositäten in den Südlanden und darüber hinaus gefangen. Die Expedition war im Dschungel auf unglaublichen Bergen und tiefen höhlen, Wunder und Schrecken haben sie gesehen, viel mehr als jeder Mensch je sehen kann."

Kaufman war sichtlich stolz auf seine Freigeistige Finanzierung einer Expedition in die Fernen Lande. Seine Augen schauten sehnsuchtsvoll in die ferne als er sprach.

Rupold hoffte innig, dass es nicht wie bei Aschaffenberg werden würde.

"Wird die Gräfin auch erneut anwesend sein" fragte Rupold. Sie hatte scheinbar mit von Kaufmann gesprochen. Zumindest könnte man in einem solchen Fall auch mit ihrem Leibwächter rechnen, der wohl seinen Mann beim Kampf gestanden hatte.

"Und diese Monströsitäten... sind sie sicher untergebracht? Zumindest klingt es so, als wären sie durchaus gefährlich"

Rupold erinnerte sich wieder an die Spuren... vielleicht hatte sich ja eines dieser Viecher befreien können?

Luthor wartete gespannt auf eine Antwort...

Da Grimmbart seine Pflicht der Berichterstattung abgeschlossen hatte überlies er seinen Mitstreitern wieder das Gespräch.

"Oh ja die Gråfin wird anwesend sein, sie is eine gute Freundin von mir, und ich schætze ihre Aufgeschlossenheit und versuche ihr in Bodenstændigkeit und Næhe zum Volke nachzueifern, eine bemerkenswerte Frau."

sagte der Graf als Antwort auf die Frage des alten Soldaten. Bevor er abwinkend sagte.

"Natuerlich. Vorsicht ist die erste Buergerpflicht. Die Monstrøsitæten sind in Stahlkæfigen und in Mæchtigen Holzkammern untergebracht. Des Weiteren haben wir eigene Spezialisten um die Tiere zu bewachen und zu pflegen."

Wobei klar wurde das Kaufman scheinbar sehr, sehr, reich war. Tierspezialisten anzuheuern fuer eine Ausstellung musste Unmengen verschlingen.

Was soll denn mit diesen Monströsitäten nach der Ausstellung geschehen?

"Das ist noch nicht ganz sicher, eventuell sollen sie in den Kaiserlichen Zoo zu Altdorf, oder wir machen etwas æhnliches hier in Averheim, es kommt darauf an wie die Ausstellung morgen læuft und vor allem wie das post-Leitdorfsche politische Klima sich darstellt."

"Bitte verzeiht unser Unwissen Graf, aber wir sind mit den Feinheiten der Hochadeligen Rangfolge nicht vertraut.
Könntet ihr uns vielleicht aufklären diesbezüglich? Gerade in Hinblick auf den Angriff scheint es einiges an Gewaltpotential zu geben."

Auch Valdric hob die Augenbraue. "Post-Leitdorfsche politische Verhältnisse"? Valdric würdes so fern wie irgend möglich bleiben...

"Lasst es mich so sagen, seit Marius Leitdorf in der Schlacht das Zeitliche segnete ist es unklar wer die Nachfolge antritt, Leitdorf oder von Alptraum. Ich denke das morgen einige Position klarer werden."

Schon wieder das politische Ränkespiel. Rupold unterdrückte ein Aufstöhnen. Aber zumindest schien hier keine kriegerische Lösung angestrebt zu werden.

Dass Friedrich von Kaufmann wohl für die Leitdorf'sche Gruppierung war stand außer Frage.

"Und dies hängt mit der Ausstellung zusammen... es werden morgen wohl tatsächlich viele wichtige Leute anwesend sein. Tatsächlich erinnert es mich stark an das Maskenfest in Übersreik. Lasst uns hoffen, dass es nicht einen ähnlich katastrophalen Verlauf nimmt."
merkte Rupold an.

"Verzeiht meine Frage, aber da ihr mit der Gräfin derer von Alptraum befreundet seid, gehe ich davon aus dass ihr ihre Familie unterstützt?"

"Ehrlich gesagt habe ich mir darueber noch keine Gedanken gemacht, ich versetehe mich mit Clothilde gut. Aber das Averland braucht eine starke Fuehrung, Marius war etwas... instabil. Aber morgen messen wir ersteinmal den Wasserstand bei einigen Gæsten, schaunen wo sie stehen."

Dann wollt ihr euch der Mehrheit anschließen um einen baldigen Sturz der neuen Führung zu umgehen?

"Ich denke die meisten von uns sind auf einem Ereignis mit solch politisch gewichtigen Personen sicherlich besser beraten den Mund zu halten. Ist es in Ordnung, wenn wir einfach so uns um eure Sicherheit bemühen und den hoffentlich für einen reibungslosen Ablauf und Präsentation der Exponate sorgen?", Eberlinus kümmerte sich weniger um die politischen Scharmützel, er wollte eigentlich die Statue in dem Labyrinth anschauen um zu sehen was es mit den Visionen oder Träumen auf sich hatte.

"Für solche Dienste stehen wir, so glaube ich, natürlich zur Verfügung."

Eigentlich wollte Rupold nicht mehr für den Grafen arbeiten... aber er musste zur Statue und er wusste, ohne Einladung würde er wohl nicht dahinkommen.

"Gar kein Problem, wenn ihr alle dort sein werdet, mit angemessener Garderobe und den angemessenen Manieren, dann sollte es alles kein Problem werden. Einige weitere Ohren, exzellentes Essen und die Chance auf unglaubliche Artefakte aus einer anderen Welt."