Re: 18. Averheim - Die Docks - Die Braut des Reik
Die Gefährten hatten den Raum verlassen und leise drang aufgeregter Wortwechsel zu Valdirc hinab. Plötzlich wurden Valdrics friedliche Züge finster und schließlich zog sich sein Gesicht krampfartig zusammen. Seine Augen sprangen auf, sein Mund klappte zu und presste hart Unter auf Oberkiefer. Schwankend erhob er sich so eilig er konnte ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Er eilte die Treppe hinauf und stieß dabei rechts, links und wieder rechts gegen das Geländer. Als er an der frischen Abendluft ankam überwältigte es ihn zusehens. Er fand den kürzesten Weg zur Reling und erbrach sich heftig über Bord. Vor dem Aufprall auf die Wasseroberfläche sah er noch einmal jenes unverdaute Festmahl, welches er noch vor kurzem genossen hatte und eine tiefe Traurigkeit überfiel ihn.
Er blinzelte sich die Tränen aus den Augen und rang nach Luft. Als er zu Atem gekommen war überkam ein noch stärkeres Gefühl. Etwas dunkles, gefährliches, unendlich tiefes. Gerade eben. Hatte er geträumt? Spielte das überhaupt eine Rolle. Plötzlich kam ihm die scharfe, beabsichtigte Erinnerung an das Gefühl. Panik zeichnete sich in seinem Blick ab und er stieß sich von der Reling weg. Weiter weg vom Wasser, hin zur Mitte der Braut.
"Tod, ich spüre den Tod. Der Wind des Shysh", murmelter er wie wahnsinnig vor sich hin.
Doch nun da es ausgesprochen war, schwand der Schrecken der Erkenntniss. Es hatte einen Namen erhalten und Valdric kannte den Namen gut.
Er hatte nicht darauf geachtet, ob jemand gerade Zeuge seiner Handlung geworden war, doch er vermutete, dass die geschulten Sinnen der Truppe zumindest seiner lautstarken Rufe gewahr geworden waren.
Er sah sich nach ihnen um und beobachtete, wie sie an der Reling standen und die Wasseroberfläche absuchten. Langsam trat er heran und wisperte:
"Was auch immer dort unten ist, die Welt der Lebenden hat ihren festen Griff darum verloren..."