29. Stirland - Provinz - Alte Zwergenstrasse
Heute war der Zeitpunkt gekommen Averheim erst einmal hinter sich zu lassen.
Wie eine wilde Schlittenfahrt im Winter war die Zeit vergangen.
Als man dachte es könne nicht schneller werden, nach Übersreik und Hugeldal, hatte Averheim dem ganzen noch einmal einen ganz eigenen Antrieb verliehen.
Jeder würde weiter reisen als er es bis jetzt gewohnt gewesen war.
Von den reichen Averländern ging es nun zu den bäuerlichen Stirländern, geplagt von dem Sylvanischen Übel im Osten, über die zurückgezogen Talabecländer, und dann zu den grimmigen Erben der Unberogen im Middenland.
Valdric war schon früh aufgestanden und die Tendenz seines teils eigenartigen Verhaltens hatte sich fortgesetzt.
Er war zu seiner Tante gegangen und hatte ihr ein Schriftstück hinterlassen auf dem ers versuchte den Tod seines Onkels in, für uneingeweihte, fassbare Formen zu bringen, dann hatte er den Grossteil seines Goldes dort lassend die Reise angetreten.
Adolphus war der Meinung man sei nun "Quit" und die Braut des Reiks war beinahe wieder einsatzbereit, auf dem Weg Fracht, hauptsächlich Getreide, in den Norden zu verschiffen, jeder musste seinen Teil zum Kriege beitragen und die Händler waren mehr als bereit gegen das nötige Entgelt den Truppen Beihilfe zu leisten.
Von Kaufmann hatte sich nicht lumpen lassen und eine neue Kutsche samt eines schnauzbärtigen Kutschers namens Eberhardt bereitzustellen. Die Transporttruhe war mit Zelten, Proviant und einem Kompass gefüllt.
Der Kutscher war ein kauziger Gesell der Ununterbrochen vor sich hinbrummelte.
Also das Tor der Nordstadt passiert wurde stieg er vom Kutschbock und brach einen Stein aus der Zwergenstrasse um ihn neben sich auf den Kutschbock zu legen.
"Damit die Bergkobolde uns hold sind."
Eberlinus ritt neben der Kutsche und als die sanften Hügel des südlichsten Stirlandes im Sommer vorbeizogen könnte man noch einmal die Ereignisse des letzten Tages passieren zu lassen.
Nach Baerfausts Auftrag die Templerin zu befragen machte sich die Gruppe: Luthor, Rupold und Eberlinus, auf dem Weg zu der Templerin im Weissen Pferd, während Grimmbart in der Averburg blieb und den Technikussen bei der Überprüfung der Schwarzpulverwaffen half.
Also suchte man nach ihr am Hafen und bekam dort ein Streitgespräch zwischen zweier Fischweiber mit, wobei eine die andere der Chaosanbetung und des Verkaufs von stinkenden Fisch beschuldigte. Grund für ersteres war der Tod eines entfernten Verwandten am Overflate-Lagerhaus, nämlich der Bihandkämpfer, welcher die Falle aktivierte. So genau wussten es die Fischweiber natürlich nicht, was denn zum Tod geführt hatte.
Nachdem man sich darüber erkundigte, wo die Templerin untergebracht war, kam man wieder einmal in das "Weiße Pferd". Dort erfuhren sie, nach kurzer Überzeugungsarbeit, dass diese bereits abgereist war. Und nicht nur das, sondern auch, dass sie unter falschen Namen hier abgestiegen war. Adele nannte sie sich und nicht nur die Gruppe suchte nach ihr, sondern auch eine Schlägergruppe, welche offensichtlich von der Kapuze geschickt worden war.
Die Templerin war, dies konnte der Wirt auch noch verraten, mit der Burgberger-Kutschenlinie aufgebrochen, welche die Linie Wurtbad-Talabheim-Middenheim befuhr. Auf der Nachfrage nach dem Verbleib von Frederick Grosz wusste der Wirt keine Antwort, oder wollte diese dem inquirierenden Wissenländer Veteran nicht mitteilen.
Nun galt es mehr über Hedwig Hartsott oder Adele, wie auch immer ihr Name war, herauszufinden und man suchte das Kutschenhaus "Roter Pfeil" auf. Auf dem Weg dorthin erlebten sie, wie ein Bürger von acht Hafenarbeitern verprügelt wurde. Zunächst versuchte die Gruppe einzugreifen, da der Bürger jedoch nicht bereit war, Rupold die Bücher zu zeigen, die er auf dem Boden verloren hatte, überließ man ihn seinem Schicksal. Er wollte die Hilfe offensichtlich nicht, eventuell war der Mann jetzt Tot, zu Tode getreten in einer Seitengasse.
Vor dem "Roten Pfeil", die Kutschenlinie des Adeligen von Kaufmann, erwartete die Gruppe schon die nächsten Auswirkungen des ausgebrochenen Krieges. Drei Gruppierungen standen sich wütend gegenüber. Einmal betrunkene Adelige, Mitglieder einer Pistoliereinheit, welche die Kutsche der Linie für sich beanspruchte. Dann eine Truppe Gardisten, welche die Kutsche im Namen der Armee zu beschlagnahmen versuchten. Und schließlich die Angestellten der Kutschenlinie, welche die beiden Vorangenannten von ihrem jeweiligen Vorhaben abhalten wollten.
Zunächst versuchten Luthor, als auch Rupold, die Sache zu beruhigen, nachdem die angetrunkenen Adeligen aber den Priester beleidigten (auch wegen seiner Herkunft) und Rupold daraufhin es den Averländern ähnlich zurückzahlte, kam es beinahe zur Eskalation. Das Erscheinen des Besitzers, von Kaufmann, beruhigte die Lage und er konnte sowohl die Pistoliere, wie auch die Gardisten, dazu bringen sich wieder zurück zu ziehen. Ein großer Oger war dabei stets in seiner Nähe, was die Lage zusätzlich entspannte und verwunderlich wirkte weil sich dieser Oger vorher nie gezeigt hatte. Von Kaufmann war erfreut die Gruppe zu sehen, denn er hatte einen neuen Auftrag für sie.
Dieser Auftrag beinhaltete einen Middenheimer, Wolfgang von Aschenbeck, des Verrats an dem Imperium zu überführen. Dieser sei, so von Kaufmann,vermutlich schuld an den Diebstahl des Schwarzpulvers und habe auch schon den Onkel von Eberlinus mit seinen unlauteren Geschäftsmethoden mutmasslich schwer geschadet. Dafür müsse man nach Middenheim aufbrechen. Da er fünf Truhen Gold, sei ganzes Vermögen, so sagte er, der Armee gespendet habe, konnte er nur die Fahrt nach Middenheim (samt einiges an Ausrüstung) und eine Art Schuldschein als Belohnung anbieten.
Die Gruppe war noch zwiespältig und sagte nicht direkt zu. Bei der Bergenburger-Kutschgesellschaft erfuhren sie, dass die Templerin tatsächlich die Kutsche genommen hatte und die Schläger noch nicht hier gewesen waren. Luthor versicherte mit einer Münze, dass der Schreiber zumindest nichts über die Anwesenheit der Gruppe hier verraten würde, ein ganz ungewohnter Zug des puritanischen Sigmariten.
Bei Baerfaust angekommen, bekam man die Erlaubnis diese Reise anzutreten.
Auf dem weiteren Weg durch die Stadt konnte verhindert werden, dass sich zwei frische Rekruten an einer Frau vergehen wollten. Da man nun also nach Middenheim reiste, sagte man Kaufmann zu und erhielt so die Fahrt zugesichert.
Die Gruppe besuchte schlussendlich auch noch den Lichtmagier Konrad Mauer. Dieser war dabei eine Reise vorzubereiten, denn er musste nach Altdorf, um das Luminark an die Front zu bringen. Auch er hatte einen Auftrag an die Gruppe, welcher sie nach Middenheim führen sollte. Dort gab es einen Professor Oppenheimer, der zwar kein Magier war, aber trotzdem in der Lage sein solle, das korrumpierte Artefakt zu entschärfen. Dieses befand sich in einer versiegelten Kiste und ebenso magisch versiegelt wurde ihnen ein Brief dazu gegeben.
Als hätte es nicht genug Unruhe gegeben, so gab es noch einen kleinen Mob, angeführt von der Bedienung einer Taverne, deren Starren Rupold bereits aufgefallen war, welche ihn der Spionage beschuldigte. Auch hier konnte ohne Blutvergießen die Menge wieder auseinandergetrieben werden. Scheinbar war der Wissenländer Akzent nicht sonderlich beliebt in Averheim, was Eberlinus aufgrund seines städtischen Erbes gut verbergen kann.
So verbrachte die Gruppe noch eine letzte Nacht auf der Braut des Reiks, bevor sie am nächsten Tag aufbrechen wollte. Und zwar in Richtung Wurtbad, durch das Stirland.
OOC:
1. Bitte die Weihnachtsgeschenkvorschläge schicken, Luthor, deiner ist super.
2. Wie wollte ihr reisen, schnell/normal/vorsichtig, wieviel Stunden, soll Eberlinus vorreiten, wenn ja wie weit, habt ihr Leute auf dem Kutschbock, etc.
3. Ab sofort werde ich viel mehr auf die Ständeproblematik achten. Das heisst Ober/Mittel/Unterschicht und damit auch mehr Proben auf soziale Talente verbinden und diese erschweren oder erlichtern, dabei geht aus auch um Wirkung, das ihr ja rumlauft wie ein Waffenarsenal, ausser Valdric.
Und bevor es zur Diskussion kommt: Ein puritanisch hussitischer Sigmarit ist nicht immer und überall gern gesehen, es gibt durchaus - im Reikland im speziellen - einen gewissen Schismus in der Sigmarkirche.
Oberschicht: Niemand
Mittelschicht: Grimmbart/Luthor
UNterschicht: Valdric/Eberlinus/Rupold