Re: 30.Stirland-Provinz-Alte Zwergenstrasse-"Dreifaches Glueck"
Luthor war ungewöhnlich still gewesen bisher, er versuchte immer noch die Geschehnisse des Abends - und vor allem Valdrics letzten Kommentar einzuordnen.
Er war sich durchaus bewusst, dass sie schwer bewaffnet - wenn auch nicht schwer gerüstet - in einem kleinen Zimmer einer Herberge standen, aber sie hatten mittlerweile schmerzhafte Lektionen gelernt und daher war er da recht entspannt.
Lieber zu stark bewaffnet und sich lächerlich machen, als angemessen und tot.
Dieses Angebot, brachte ich jetzt allerdings in ernsthafte Schwierigkeiten.
Ein bloßer Auftragsmord verbot sich von selbst, kam nicht mal ansatzweise in Betracht.
Die pragmatische Seite Luthors allerdings, sprach eine ganz andere Sprache.
Diese Leute waren wohl Erpresser. Also mussten sie zur Strecke gebracht werden.
Zumindest musste man sie ansprechen und die Sache klären. Kam es zum Kampf und starben die Verbrecher dabei, nun gut. Gab es dann zufällig noch eine Belohnung umso besser, was konnte man mit diesem Geld alles Gutes tun oder bewirken, in Kriegszeiten wie diesen? Sie waren in wichtiger Mission für das Imperium unterwegs und eine Goldmünze konnte viele steinige Wege ebnen.
Luthors Verstand verdrehte sich immer mehr als er sich in diesen Gewissenskonflikt verstrickte.
Dann fand er, zumindest für sich eine Lösung, die mit seinem Glauben und Gewissen, aber auch mit seine praktischen Seite vereinbar war - wenn auch gerade so. Er war sich selbst ehrlich genug gegenüber um zuzugeben, dass er noch vor einiger Zeit nicht so gehandelt hätte und die praktischen Aspekte des Lebens wichtiger geworden waren.
Luthor vermutete stark, dass er immer mehr dazu kam das größere Bild zu betrachten, in diesem Fall die Gefahr für Averheim, den laufenden Krieg und auf lange, sowie sehr dystopische Sicht gesehen evtl. auch das ganze Imperium. Dabei musste er allerdings kurzfristig gesehen buchstäblich über Leichen gehen manchmal.
Über die Frage, wohin dieser Weg führte und wie weit er ihn schon entlang gegangen war, musste er beizeiten nachdenken. Wo verlief die Grenze zwischen Licht und Dunkel? Wieweit im Schatten befand er sich mittlerweile, alleine durch die Tatsache dass er solche Sachen überlegte? Schwierige Fragen in schwierigen Zeiten.
"Sigmar zu Gruße.
Ich denke ihr könnt verstehen, dass wir unter keinen Umständen einen Auftragsmord annehmen können. Um genau zu sein, macht ihr euch sogar strafbar indem ihr Auftragsmörder sucht, aber immerhin seit ihr zu einem Priester Sigmars gegangen und nicht zu dunklen Gesellen, also war euch die Sachlage vermutlich einfach nicht klar, daher weiße ich euch hiermit in aller Schärfe auf die Sachlage hin. Wir müssen euren Auftrag also ablehnen."
Luthor lies eine kurze Pause folgen.
"Allerdings, so scheint es, seit ihr Opfer eines Verbrechens. Ich sehe es also als meine Pflicht an, diese Verbrecher zur Rede zu stellen. Gut wäre es, wenn ihr Beweise hättet.
Ansonsten würde ich euch folgende Möglichkeit vorschlagen:
Ihr trefft euch mit diesen Leuten unter dem Vorwand, nachgeben zu wollen. Wir verstecken uns und belauschen das Treffen um dann, nachdem wir den Beweis gehört haben, die Verbrecher zur Rede zu stellen und sie gefangen zu nehmen. Sollten sie sich wehren, wovon ich stark ausgehe, könnte es sein, dass sie in Morrs Reich überwechseln, nachdem sie versucht haben sich einer rechtmäßigen Verhaftung durch einen Priester Sigmars zu entziehen. Eine kleine Spende zum Dank und für geleistete Dienste wäre willkommen.
Natürlich nur wenn meine Kameraden einverstanden sind, mir in meiner Eigenschaft als Sigmarpriester dabei zu helfen, einem - mittlerweile - ehrlichen Bürger und Diener der ehrenwerten Gräfin von Liebwitz dabei zu helfen, Verbrecher zu überführen und dingfest zu machen."
Das eine war ein Auftragsmord.
Das andere war reguläre Arbeit in Diensten Sigmars.
Beides war das Gleiche.
Wo war der Unterschied? Wo verlief die Grenze?
Konnten einige Worte solch einen Unterschied machen? Macht es wirklich einen Unterschied, im Angesicht Sigmars?