Valdric grübelte.
"Wieso geht der eigentlich nach Süden und nicht direkt nach Osten ? Der geht doch gar nicht ins Lagerhaus ?"

"Der traut uns nicht.", nickte Valdric auf Luthors Äußerung.
"Was hattest du dir erhofft ?"

"Also nur diese Robe ? Das ist doch lächerlich, deshalb landet doch keiner auf dem Scheiterhaufen ?", der Schattenmagier schüttelte den Kopf.
"'Eine Frage der Zeit'... kann sich ja nur auf die nächsten drei Tage - inklusive heute - beziehen."
"Verdammt, was hat er noch in der Hand ?"
Valdric warf die Hände über den Kopf.
"Also zu Margarethe von Aschenbek."
Sprachs und ging zurück zum Tor, lächelte Rodrik freundlich zu und bat um Einlass

Rupold folgte Valdric. Es wäre so einfach, sie müssten dem Markheim einfach eine Klinge in den Rücken bohren. Er hatte offensichtlich nicht einmal Leibwächter an seiner Seite.

"Markheim kann hier nicht alleine alles organisieren. Es würde uns helfen seine Mithelfer aufzudecken. Hartsott hat vielleicht noch weitere Untergebene hier vor Ort. Aber ebenso müsste von Aschenbeck doch auch Verbündete haben. Nicht zuletzt in der Ulrickirche, durch seine Spenden."

Valdric kratzte an seiner Narbe im Gesicht.
"Was wissen wir schon darüber, wie man ein Handelsreich führt ? Da kommen wir doch niemals durch, der hat bestimmt unzählige Beziehungen, wie sollen wir denn das feststellen, wer gut und wer böse ist ?"
"Aber einen Mithelfer, der offensichtlich entscheidend mit von der Partie ist kenn wir ja: die mausgesichtige, pockennarbige Frau von gestern Abend. Die müssen wir finden, und schnell !"

"Hartsott ?", Valdric überlegte.
"Nunja, wenn sie noch viele Mitstreiter hätte, wäre sie nicht aus der Stadt raus, oder ? Wir haben ihr und ihren Schergen doch ziemlich übel zugesetzt, der Angriff auf die Braune Eule war effektiv."
"Oh, sicherlich wird sie noch ein paar Verbündete haben, schon allein um zu beobachten. Aber ich glaube eigentlich nicht, dass wir hier in Middenheim nochmal mit ihr oder ihren Helfern Ärger bekommen werden."
"Nein, Rupold, ich fürchte eher, sie bereitet eine üble Überraschung für uns vor, wenn wir uns nach dem Ritual auf den Weg nach Altdorf machen."

"Irgendwie hat doch jeder Adlige oder einflussreiche Kaufmann Dreck am Stecken, oder ? Und wir reden hier von einem Prozess durch die Hexenjäger der Sigmar-Kirche. die scheinheiligen Freunde und Verbündete des Grafen werden doch einen Scheißdreck tun, sich selbst in Gefahr zu begeben. Ich glaube, wir sind die einzigen, die dem Grafen helfen können."
Valdric blieb abrupt stehen.
"Und dann stellt sich natürlich die Frage: wer wird uns das denn danken ? Von Kaufmann hat uns doch gebeten von Aschenbek zu untersuchen im Zusammenhang mit dem Schwarzpulver und so ¹⁾. Seinen Rivalen. Von Kaufmann kann es doch nur freuen, wenn sein Rivale auf dem Scheiterhaufen landet. Er wird ganz bestimmt nicht begeistert sein, wenn wir ihm erzählen, dass wir seinen Rivalen gerettet haben, oder ?"
"Denkt daran wie hellhörig Frau Margarethe wurde, als ich von von Kaufmann sprach. Wir sollten niemanden von unseren Beziehungen zu von Kaufmann erzählen."
Valdric hielt inne, zuckte dann mit den Schultern, und setzte seinen kurzen Weg fort.
Der Leibwächter Rodrik hatte sie natürlich inzwischen entdeckt...

---

¹⁾ = wie an anderer Stelle erwähnt: wo steht denn das, ich finde nichts Konkretes über die Aufträge Mauers und von Kaufmanns

"Wir wissen immerhin dass wir nichts wissen."

Stellte Luthor lapidar fest und wandte sich dann ebenfalls Richtung Rodrik.

Bestætigend nickte der Huehne dem Trio zu den Garten Aschenbeks zu betreten.

Margarethe war noch im Garten, sie hatte sich auf eine kleine Bank an einem kleinen Teich niedergelassen, der von Rosen eingerahmt war.
Das angenehm anzuschauende Panorama schien eine beruhigende Wirkung auf die junge Adlige zu haben, dennoch war ihr die Anspannung anzusehen.
Als sie erneut hörte, wie das Tor geöffnet wurde, hob sie den Kopf; erzürnt, da sie wohl dachte Markheim wäre nochmals zurückgekehrt.
Die Erleichterung verriet ihren aufgewühlten Zustand. Nur zu gerne hätte ihr Valdric gute Neuigkeiten berichtet.

"Frau Margarethe, könnt ihr uns erzählen, was gerade vorgefallen ist ?", fragte Valdric unverblümt, nachdem er sich zur Begrüßung höflich verneigt hatte, wie es einer Adligen gebührte. Valdric musste jedoch sich selbst eingestehen, dass es bei seiner persönlichen Anerkennung weniger um der Dame edlen Blutes ging.

Luthor nickte Rodrik zu und wartete auf die Antwort.

Die Tochter des Grafen strich ihren Rock glatt und atmete tief ein um sich zu sammeln.
Contenance war eine bretonische Tugend die immer mehr Anklang im Imperium fand.

Sie blickte Valdric gerade in die Augen und antwortete ihm mit ruhiger Stimme in erzwungener Zurueckhaltung.
"Werner Markheim sagte mir er sei sicher dass mein Vater ein Kultist sei und mit den dunklen Mæchten im Bunde steht. Er sagte nur eine Eheschliessung mit ihm kønne das Haus vor dem Niedergang noch in dieser Generation bewahren. Und nur eine Eheschliessung wuerde ihn davon abhalten seine Anstellung zu beenden und zurueck ins Nordland zu gehen."

"Genau was wir gedacht hatten."

konstatierte Luthor ruhig.

"Ich möchte wetten er wird selbst gegen euren Vater aussagen, oder Zeugen vorbringen. Habt ihr etwas gegen ihn in der Hand? Rodrik, habt ihr etwas heraus gefunden?"

"Verzeiht meine Offenheit, aber eine Dame eures Ansehens und Aussehens hat doch bestimmt schon viele Werber um sich. Gibt es keine Möglichkeit, dass ihr einen anderen Mann ehelichen könntet und somit Markheim einen Strich durch die Rechnung macht?"

Frau Margarethe atmete tief ein, immer noch im Begriff sich zu beruhigen.
"Leider haben wir nichts in der Hand und ich denke nicht, dass er aussagen wird, denn damit wuerde er dem Haus schaden, dem Haus welches er doch so gerne selbst fuehren wuerde."

Beilæufig nahm sie eine verbluehte Rosenknospe in die Hand zerdrueckte diese bis die verwelkten Bluetenblætter auf die Granitplatten des Gartens fielen.
Bevor sie sich zu Rupold wandte und pløtzlich eine Hærte in ihre Stimme kroch.

"Und was ist wenn ich gar nicht heiraten møchte? Wieso kann ich nicht das Haus weiterfuehren? Warum muss es so sein, dass irgendjemand, der nichts von unserem Hause versteht, pløtzlich daherkommt und mit dem Vermæhlungsspruch der Ulricpriester unser Haus fuehren darf?"

Valdric schüttelte den Kopf.
"Nein, entschuldigt Frau Margarethe, aber ich denke da liegt ihr falsch. Luthor hat recht."
"Ihr denkt, dass Markheims Aussage gegen euren Vater dem Kalfaktor selbst schaden würde, aber dem ist nicht so. Er kann sich immer darauf berufen, im Auftrag eures Vaters gehandelt zu haben und kann sich immer hinter seiner bürgerlichen Stellung verstecken. Wer würde schon gegen seinen Arbeitgeber aufbegehren, vor allem wenn dieser auch noch ein Adliger ist, der bestens in der Stadt verbunden ist."
"Nein, Markheim wird behaupten, dass er erst jetzt den Mut zu einer Aussage gefunden hat, da ein Sigmaritischer Hexenjäger die Anklage führt."

"Markheim droht damit zu kündigen. Wäre das denn wirklich so schlimm? Ja, er hat sicherlich schon sehr lange die Geschäfte geführt, aber bestimmt kann das jemand anderes, zumindest vorübergehend, übernehmen?"
"Hätte denn euer Aufbegehren wirklich Sinn? Traut ihr euch ernsthaft zu, die Geschäfte zu führen? Könnt ihr das?"

Valdric überlegte.
Wisst ihr, wenn kultistische Kleidungsstücke in den Räumen eures Vaters gefunden wurden, dann habt ihr einen weiteren Feind unter euren Bediensteten."
"Sagt, Frau Margarethe, ist in euer Dienerschaft vielleicht eine mausgesichtige, pockennarbige Frau?"
Und Valdric beschrieb genau die Schankmaid des Draken.
Danach beschrieb er die Magd, die sie in der Braunen Eule gesehen hatten.
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"Natuerlich kann ich die Geschæfte fuehren nur wird es gesellschaftlich nicht akzeptiert sein. Und mein vater hat hunderte Menschen in Lohn und Brot, ich kann unmøglich sicher ueber eine solche Frau sprechen."

"Wir müssen in das Büro von Markheim. Ebenso in den Keller im seinem Warenhaus. Wenn es Beweise für seine Schuld gibt, sind sie dort versteckt. Habt ihr, oder ihr Rodrik einen Generalschlüssel?
Oder könnt ihr entsprechendes Einbruchswerkzeug besorgen Rodrik?
Wir müssen diese Räume durchsuchen, dort finden wir am ehesten etwas, denn Markheim fühlt sich dort sicher.
Ebenso bräuchten wir eine generelle Vollmacht von euch, dass wir in eurem Namen handeln, vor allem auch den Bravosi gegenüber. Am besten mit der Unterschrift eures Vaters wenn das machbar ist."

Valdric schaute verblüfft die Dame an. Das hatte er nicht erwartet. Misstrauisch beäugte er Margarethe.

Valdric verdrehte genervt die Augen. Frau Margarethe hatte den essentiellen Punkt übersehen.
Hòflich doch bestimmt sagte er.
"Lasst einfach euren Haushalt antreten und wir sehen uns das Personal an. Mich interessiert nicht, wer alles für den Grafen arbeitet, nur die, die auch die Möglichkeit hätten, etwas in seinem Zimmer zu platzieren."
"Es sei denn, ihr erachtet plötzlich unsere Hilfe für überflüssig?"
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"Hier im Haushalt gibt es eine solche Dame nicht, wir haben zwei hausmædchen und Rodrik hier im Hause angestellt. Von unseren Unternehmungen kommen und gehen tæglich Menschen, wir sind an dutzenden Betrieben in Middenheim beteiligt, wahrscheinlich habt ihr schon mehrere Silber in unsere Taschen gespuelt seid ihr hier seid. Deswegen ist Markheim ja so machtsuechtig, er sieht seine Chance darin meinen Vater zu beseitigen. Ihr muesst mir helfen! Natuerlich bekommt ihr so ein Schreiben mit dem Siegel des Hauses!"
Margarethe wandte sich zu Luthor.
"Einen Schluessel haben wir nicht bei so vielen Ræumen und Gebæuden aber das Schreiben kann ich sofort verfassen wenn ihr es wuenscht."

Valdric musste laut lachen, wischte sich die Tränen aus den Augen und sagte.
"Entschuldigt bitte."
"So etwas habe ich ja noch nie gehört. Frau Margarethe, es ist sehr außergewöhnlich, dass bei euch so viele Leute ein und ausgehen, und dies anscheinend unbehelligt. Das ist ja ein enormes Sicherheitsrisiko für euren Vater und euch. Selbst wenn man absolut nichts Übles von seinen Mitmenschen erwartet, scheint mir dies eine geradezu fahrlässige Haltung."
"Sagt, wie genau unterscheidet ihr denn, ob jemand auf das Gelände darf oder nicht ? Durch die Uniform ?"

Valdric seufzte und ließ die Schultern hängen.
"Sei es drum, ändert auch nichts."
"Das heißt also, dass ihr nicht die geringste Ahnung habt, wer eurem Vater das Kleidungsstück untergeschoben habt, nichts, das wir weiter verfolgen oder untersuchen könnten, kein einziger Hinweis."
"Nichts.", Valdric lächelte, "Abgesehen von eurem Verdacht natürlich.", sagte er etwas beschwichtigend.

Valdric wandte sich seinen Kumpanen zu.
"Das besagte Kleidungsstück ist auch bereits Teil der Beweise der Anklage, d.h. wir können auch dies nicht genauer ansehen, um vielleicht eine Spur zu erhalten."
"Wir können diesen Anklagepunkt also nicht abwehren oder abwenden."
"Das ist bedauerlich."

Er wandte sich an den grimmig schauenden Rodrik.
"Haltet doch bitte Augen auf nach der beschriebenen Dame."

Valdric war verwirrt. Einer der mächtigsten Adligen der gesamten Stadt schien wie gefundenes Fressen zu sein für den machthungrigen Markheim. Wie war es dem Grafen überhaupt gelungen, solch eine Handelsmacht zu werden ? Wenn er von Aschenbek mit von Kaufmann verglich... und wenn das Ganze nun doch ein Intrigenspiel der Kapuze war ?

Ungeduldig wartete Valdric bis das Schreiben erstellt und ausgehändigt wurde.
Währenddessen raunte er Rupold leise zu.
"Schärfe dein Schwert, mein Freund. Den Grafen vor dem Scheiterhaufen zu retten ist eine Aufgabe, die nicht mit Verstand gelöst wird, sondern mit roher Gewalt. Lass uns hoffen, dass Eberlinus das Werkzeug beschaffen konnte."

Eine List vielleicht ? Ich könnte mich als die Dame verkleiden und Markheim im Lagerhaus konfrontieren. Weitere Forderungen für mein Schweigen zum Beispiel, oder mehr Geld. Und darauf hoffen, dass er sich verrät. Hah, das haben wir vorhin schon probiert, nein, der Kerl ist zu gerissen. Bleibt zu hoffen, dass er ihn diskreditierende Beweise herum liegen lässt. Kann er so nachlässig sein, glaubt er schon gewonnen zu haben ?, Valdrics Gedankenkarussell hörte nicht auf...

Stoisch hörte Rupold dem Geschehen zu. Er hatte sich seine Erwiderung auf Margarethes seltsame Idee, dass sie die Geschäfte führen könne, zurückgehalten. Besonders hier im Middenheim schien ihm der Gedanke töricht. Welche Wirkung eine Frau an der Spitze einer solchen Positionen haben könnte... ihm als Wissenländer war es durch von Liebewitz bereits nur allzu bewusst, dass dies kaum eine gute Idee wäre. So sehr er eine gewisse Adelsdame von Hugeldal schätzte, so wusste er doch, dass diese bald wieder einen Mann an seiner Seite benötigen würde, um ordentlich zu herrschen. Dieser wäre wohl kaum Rupold, das musste er sich eingestehen.

Seine Gedanken rasten also um andere Bereiche. Auf Valdrics Raunen hin nickte Rupold und erwiderte.

"Welchen Weg wir auch immer einschlagen, ich würde es als gewinnbringend erachten, dass wir den guten Markheim möglichst unbeobachtet beschatten. Vielleicht führt er uns ja zu einer Spur? Durch mein Bein bin ich zwar nicht der geschmeidigste Mann in Middenheim, aber ich würde es trotzdem versuchen wollen, sollte sich niemand anderes dazu bereit erklären. Ebenso könnten wir sein Büro und das Lagerhaus im Auge behalten und womöglich erfahren, wer oder was dort ein und aus geht. Natürlich nur, sollte Eberlinus' Vorgehen uns nicht bereits einige Informationen zuspielen."

Margarethe sah Valdric an, den Magus dessen vernarbtes Gesicht Zeuge von schrecklichen Erlebnissen war.
So schrecklich, dass es ihm anscheinend schwer fiel sich in die Haut der jungen Adligen hineinzufinden, deren gesamte Welt einzustuerzen begann, die sich wie eine Ertrinkende an ein Holzstueck klammerte.

Valdrics Welt war schon zusammengebrochen, in Hugeldal, in Uebersreik und dann vollends in den Gerbereien Averheims.

Er stand in den Truemmern und hatte nichts mehr zu verlieren, ganz anders als die junge Dame vor ihm, deren Gesicht nur die Maske von Selbstsicherheit trug.

Und als dieser dann auch noch lachte war dies im Angesichte der Gesamtsituation nur noch grotesk.

Er lachte eine Dame des Hochadels aus, die ihm ihre Verwundbarkeit offenbart hatte und sie mit Generalabsolution ausstatten wollte. Rodriks Hand ging zu den schweren Knueppel an seiner Seite.

"Ihr habt offensichtlich noch nie in einem gehobenen Hause residiert. Bei uns gehen Dienstboten ein und aus, und ja die Uniform ist ihr Erkennungszeichen. Bis hierhin wollte uns niemand nach dem Leben trachten, wir sind immerhin in Middenheim und die Feinde sind nicht auf dem Faustschlag, dachte ich zumindest."

Sie atmete noch einmal ein, versuchte sich wieder zu beruhigen.


"Er hat Markheim immer vetraut, er war so etwas wie sein Ziehsohn, aber ohne meine Zustimmung kann Markheim mich nicht heiraten, das wuerde meine tote Mutter meinem Vater nie vergeben. Ja es kønnte jeder hineingeschmuggelt haben, allerdings gehen die Dinestboten ausser denb Mægden niemals in die Privatgemæcher, und die Mægede haben keine Pockennarben."

Langsam gewann sie wieder die Fassung.

Rodriks dunkel Stimme toente pløtzlich aus dem Hintergrund.
"Pockennarben findet ihr im Nordgarten nicht. Die Pocken sind eine Krankheit der Armen."

Unwillkuerlich dachte Rupold an Hugeldal...

Sie stand langsam auf und nickte euch zu.
"Ich gehe in die Schreibstube, kann Rodrik euch etwas zu trinken bringen?"

"Es würde trotzdem nicht schaden, wenn wir mal mit den Hausmägden sprechen könnten."

Wer wusste schon, was die vielleicht gesehen hatten, aber nicht mit ihrer Herrin teilten?

Valdric neigte höflich den Kopf.
"Ihr versteht mich falsch, Frau Margarethe. Ich lache nicht über euch, sondern über eure, oder eures Vaters, mangelnder Vorsicht. Die ja nun leider ausgenutzt wird von seinen Feinden."
"Sehr wohl hatte ich im Zuge meiner Ausbildung Kontakt zu Adligen. Seid versichert, dass euresgleichen in Reikland und selbst in Averland nicht so unvorsichtig sind."
"Und die Feinde sind nur allzu oft jene, die uns vertraut erscheinen. Ist nicht das auch der Grund,  warum ihr euch an uns gewandt habt? Weil wir von außerhalb der Stadt kommen?"
Die Dame schien schon beinahe schizophren, so schnell änderte sich ihre Laune von hilflosem Mädchen, zu Rebellin gegen die Konventionen und wieder zurück. Hatten ihr die Ereignisse der letzten Tage derart zugesetzt? Das musste ihm egal sein. Verrückt oder nicht, mit einer Handbewegung konnte eine des Adels sein Schicksal beeinflussen.

Er nickte zustimmend anlässlich Rupolds Vorschlag.

Valdrics Stirn warf Falten als er intensiv nachdachte.
"Moment mal. Diese kultistischen Roben wurden erst bei der eigentlichen Festnahme entdeckt, oder ?", er wandte sich an den Leibwächter.
"Rodrik, wer genau hat den Grafen eigentlich festgenommen ?"
"Tempelgardisten der Sigmarkirche als Vertreter des Hexenjägers Helstrum ? Stadtwachen Middenheims ? Gar eure eigenen Bravosi ?", Valdric bis sich auf die Unterlippe.
"Das geschah ja wohl gestern morgen, richtig ? Das heißt, am Abend davor sind diese Roben noch nicht aufgefallen ? Mussten diese eigentlich lange gesucht werden, oder lagen sie eher offensichtlich herum ?"

"Und habt ihr eine Ahnung wo wir entsprechendes...Werkzeug...herbekommen würden um in Markheims Schreibstube eindringen zu können?"

Margarethe war im Hause verschwunden und war mit Sicherheit dabei das Schriftstueck aufzusetzen.
Rodrik nahm auf den breiten Marmorstufen Platz und zauberte einen Apfel aus seiner Guerteltasche in welchen er hineinbiss.
"Die Mægde und auch die anderen antreten zu lassen die sich gerade im Haus befinden ist keine Schwierigkeit. Allerdings glaube ich kaum, dass sie etwas mit der Verschwørung gegen meinen Herrn zu tun haben."
 Er kaute nachdenklich auf dem Apferlstueck in seinem Mund herum.

"Festgenommen wurde er von einer Gruppe aus Stadtwachen, und dabei hat einer die Roben entdeckt als mein Herr um etwas Kleidung bat und der Mann in den Kleiderschrank griff."

Rodrik schuettelte den Kopf.


Man kann es kaum glauben, das Ende der Menschheit steht bevor und mein Herr den ich seit meiner Jugend kenne soll ein Paktierer mit dem Feind sein. Ich war einstmals ein Mitglied der Bravosi, nach meiner Zeit bei den Middenlænder Hellebardieren."

"Ich bin mir ziemlich sicher dass ihm jemand etwas anhängen will Rodrik. Wir haben auch genug Hinweise darauf gefunden, aber eben KEINE Beweise.
Genau deshalb müssen wir unbedingt die Räume von Markheim durchsuchen. Wo schläft Markheim eigentlich nachts? Hat er eine Wohnung, ein Haus?"