Rupold war sich uneins, was er mit dieser Begegnung anfangen sollte. Waren es arme Leute? Dann war die Kanalisation vielleicht doch nicht so gefährlich. Oder waren sie eine Gefahr? Bisher hatten sie nicht danach geklungen. Rupold hoffte die Reise bald hinter sich zu bringen, wagte es aber nicht die anderen zu drängen... nur keine Schwäche zeigen.

Grunrun ging hinter seinem Schild Schritt fuer Schritt vorwärts.
Der Rattenfänger Thomas hatte seinen Knueppel gezogen.

Grimmbart hatte Recht, die Aussætzigen hatten hier nichts zu suchen, und Rupold und auch Valdric war es, aufgrund ihrer Rechtskenntnis klar, dass sie von der Stadt Middenheim stalen.

Der Sims war ungefæhr einen und einen halben Schritt breit, sollte jedoch jemand in das Loch in der Mitte fallen, wuerde er in den Fettmassen ersticken oder hinabgesaugt werden.

Luthor konnte nicht sehen, dass jemand zu fliehen versuchte, die Fettsammler waren 3 bis 4 mal mehr als die Gruppe.
Der Sigmarit konnte  mit seiner Nachticht keine Mutationen erkennen, Ausschlag, fehlende Zæhne, Augen, verkrueppelt. Aber keine offensichtlichen Einfluss des Chaos.

Stumm starrten die Wesen zurueck, Eberlinus Frage verhallte unbeantwortet.

Die Sammler fassten ihre Schaufeln fester, machten aber keine Anstalten die schwer geruestete Gruppe anzugreifen.

Diese Leute passten Luthor keinesfalls, aber sie hatten schlicht und ergreifend wichtigeres zu tun und es waren keine Mutationen erkennbar.

"Wir werden euch nichts tun. Aber beantwortet seine Frage."

Ein Nicken in Richtung Eberlinus.

"Habt ihr die letzten Tage ungewöhnliche Dinge bemerkt? Sind welche von euch plötzlich verschwunden? Hat sich etwas verändert hier unten das euch mehr Angst macht als sonst?"

Luthor Stimme war ruhig und fest.

Er hatte kein Interesse daran diese armen Kreaturen zu vertreiben. Ihre Aufgabe war zudem wichtiger als ein paar Fettsammler zu verscheuchen und bei blöden Umständen hier in der Kanalisation zu verrecken.

"Wenn Sie uns antworten können wir weiterziehen. Es ist nicht unsere Aufgabe hier für Recht zu sorgen und jede Ablenkung ist weitaus dramatischer als ein paar arme Gestalten die hier Unrat sammeln und dies verkaufen...", murmelte er für die Gruppe hörbar.
This message was last edited by the player at 13:32, Fri 10 Mar 2017.

Grimmbart nickte zustimmenden.

Rupold flüsterte zu Thomas.

"Kennst du diese Gruppen? Sie müssten euch ja bereits öfters begegnet sein."

Tatsächlich beruhigte es Rupold ein wenig, dass solche Leute hier wohl überleben konnten. Wenn auch wohl in große Gruppen.

Eberlinus hatte einfach die linkische und hinterlistige Ausstrahlung eines Banditen, daran wuerden auch die ehrenwertendsten Motive nichts ændern.
Luthor dagegen war daran gewoehnt zu Mengen zu sprechen und zu predigen, er schien um einiges glaubwuerdiger als der Strassenræuber.

Ein ælterer Mann mit einer Schuppenflechte die sein halbes Gesicht bedeckte antwortete kræchzend aus den Schatten.

"Wir sind viele, niemand næhert sich uns, wir haben einige Tiere gesehen, auch grosse Fische im Wasser. Grosse Ratten, wie Hunde. Aber keine Mutanten, keine Hornmenschen, keine Schmuggler wenn es das ist was ihr meint Herr!"

Die anderen knapp 20 Sammler verhielten sich nicht weniger defensiv auch wenn man nun den Æltesten scheinbar zum sprechen gebracht hatte.

Vielen Schlug das Herz bis in den Hals hinauf, eventuell war die grøsse der Sammlergruppe den Gefahren geschuldet, auch wenn sie mit improvierten Waffen bewaffnet waren konnten diese genauso gefæhrlich sein wie eine Axt oder ein Schwert.

Thomas raunte zu Rupold:

"Ja ich habe solche schon øfter gesehen, Schulder und Kleinkriminelle, sie fluechten hierher. Normalerweise darf hier nur die Rattenfængergilde und die Garde herunter, viel zu gefæhrlich hier. Aber ich vermute schon lange, dass manche von den Lampenølmachern hier Fett kaufen, guenstig, aber es gehørt der Stadt Middenheim." Der Rattenfænger zuckte mit den Achseln ihm war es scheinbar gleichgueltig.

Luthor nickte

"Dann gehen wir weiter unserer Wege und ihr eurer...Arbeit nach."

Sie hatten immer noch schlicht und ergreifend besseres zu tun und die Stadtwache derzeit auch.
Vermutlich interessierten diese Menschen nicht mal in den besten Zeiten jemanden an der Oberfläche.
Es war eine typische Grauzone des Imperiums.
Prinzipiell verboten, aber es kam niemand zu schaden, einige profitierten davon und der Aufwand diese Leute zu vertreiben wäre unbeschreiblich.

Ein jüngerer Luthor hätte diese Gruppe mit Feuer und Schwert ausgerottet, oder es zumindest versucht, aber mittlerweile wusste Luthor, dass echte Gefahren lauerten.

OOC:
Von mir aus können wir weiter

Günstiges Lampenöl ist sicher nicht verkehrt

Rupold nickte. Er schätzte die Gruppe als ungefährlich ein, ihre Anwesenheit war sogar etwas beruhigend. Immerhin konnten sie hier unten überleben.

Valdric schüttelte den Kopf.
"Mir ist es äußerst suspekt, das die hier unten leben können."
"Aber sei es drum, wir haben wichtigeres zu tun."
"Also weiter."
Sprach es aus und stupste auch schon den vor ihm laufenden in den Rücken.

Wie zwei Schiffe, die sich auf hoher See begegnen, unsicher was von den anderen zu halten war zogen die Helden an den Aussætzigen vorbei.
Die Stille nur unterbrochen vom Schniefen und Rotzen der chronisch kranken Kanalisationsbewohner.

Gnade vor Recht. Prioritæten.

Es war Abends. Nicht einen Sonnenlauf weiter und das Ritual wuerde sie unabdingbar von den Qualen des Schlegels in der kleinen Bleibox befreien.
Diese drueckte unentwegt in Valdrics Seite. Eine ungemuetliche Erinnerung an die Mission, und auch an seinen Onkel welcher unter den Leichen war, die dieses Artefakt møglich gemacht hatten.

Die Reise durch die Scheisse ging weiter.
Zeitweilig war es unmøglich den Fækalien auszuweichen und alsbald stand man knøcheltief in der Jauche. Krankheiten mussten hier gedeihen, unwillkuerlich musste man an Hugeldal denken, wo der bøse Gott des Verfalls beinahe gesiegt hatte.

Die Kegel der Lampen zeigten ein grobes Netz welches in einiger Distanz quer gespannt worden war, darin hatte sich allerlei Unrat verfangen, auch machte es die Passage unmøglich ohne es zu zerschneiden.

Thomas brummelte:
"Letzte Woche war das noch nicht hier!" Er machte einen fragenden Gesichtsausdruck.

Valdric fluchte, spuckte und würgte.
Wer ist nur auf so eine beschissene Idee gekommen ?, fragte er sich und musste dann doch leicht lachen, angesichts eines Scheißhaufens der gerade an ihm vorüberzog und dann doch an seinem Robensaum hängen blieb.
Scheiße!
Im wahrsten Sinne des Wortes !
Seine Geduld sank mit steigendem Verlust sämtlicher Geruchwahrnehmung.
"Ja und ? Was meinst du, ist das vielleicht von deinen Kollegen gemacht ? Hat das irgendeinen Sinn, hier ein Netz zu spannen oder glaubst du hier ist was im Argen ?"
Wenn einer über diesen Scheiß hier Bescheid wusste, dann ja wohl Thomas !
Die Klamotten kann ich wegschmeißen !
Wenn man bedachte, dass er eben diese Kleidung noch tags zuvor am vornehmen Tisch des Grafen von Aschenbek getragen hatte !

"Ich traue der Sache nicht, wir sollten uns zuerst ansehen wie es an den Rändern aussieht.
Grimmbart, Grunrun, ich glaube ihr habt hier mehr Ahnung als ich.
Es sollte harmlos sein, aber ich denke wir sollten einfach kein Risiko eingehen."


OOC:
Kampfbereit vorsichtig annähern, den Rand und vor allem den Rücken der Gruppe im Auge behalten.
Dann nachschauen ob eine Zerstörung irgendwas auslösen würde.

Rupold hatte nach einem versichernden Blick, dass auch niemand hinter ihnen war, bereits sein Schwert gezogen, um das Netz zu zerschneiden. Er wollte hier nicht länger als nötig bleiben. Luthors Einwand ließ ihn jedoch stillstehen. Der Sigmarpriester hatte natürlich recht. Es konnte eine Falle oder eine Warnanlage sein, das würde zu Thomas' Einschätzung passen.
Sofort wandte er sich wieder dem Raum hinter der Gruppe zu... das Schwert ließ er jedoch außerhalb der Scheide.

"Ich habe kein gutes Gefühl... hätten wir bloß einfach nichts gefunden. Kann es denn nicht einmal nur eine Vermutung bleiben."

Dafür hätte er sogar mehr als das doppelte an Unrat in Kauf genommen. Aber er musste sich wohl damit anfreunden, dass der Instinkt einiger seiner Gefährten dem seinen um vieles voraus war.
This message was last edited by the player at 18:59, Tue 14 Mar 2017.

Ist so etwas nicht gefährlich? wenn sich hier zuviel unrat im Netz sammelt Staut sich dahinter doch das Wasser und sollte es sich gut gefüllt lösen könnte es weiter hinten einen Abfluß verstopfen und dazu führen das die ganze Ebene geflutet wird. Wer macht so etwas?

OOC:
"Treiben" wir mit der Strömung auf das Netz zu oder kommt sie uns vom Netz her entgegen?
This message was last edited by the player at 08:51, Wed 15 Mar 2017.

Valdric schaute sich das Netz in ausreichend Abstand an.
Schien es den nwirklich so, als ob auf der anderen Seite tatsächlich etwas aufgehalten worden war, irgendein Unrat, der sie nahezu überwältigen würde, wenn an dem Netz herumfummeln würden ?

Thomas und Grunrun
næherten sich vorsichtig.

Das Netz war grobmaschig, nicht fein genug fuer einen Stau.
Es war in Haken an der Wand verankert die mit einem Bohrer hineingedreht worden waren.

"Eventuell um Unrat zu fangen..."
sagte Thomas.

"Amateure." brummte Grunrun.

Es hatte sich allerlei verfangen im Netz, in den grossen Gegenstænden, einer Kommode, einer Leiche und einem Holzstamm hatte sich allerlei Unrat verfangen.

Eine Leiche...


Rupold starrte nach hinten, im Halbdunkel bewegte sich etwas, oder nicht, war es eine Falle um den Rueckzug abzuschneiden?

Das Netz war sicherleich ein Transportnetz welches Zweckentfremdet wurde, er hatte so etwas in Averheim und Uebersreik gesehen.

"Ich habe total die Orientierung verloren...", murmelte Valdric verärgert vor sich hin.
"Der Sinn einer Kanalisation", sagte er schließlich lauter mit angewidertem Gesicht, "ist doch, dass der ganze Müll und Dreck weggespült wird. Früher oder später wird dieses Netz doch auch den eher flüssigen Müll und Dreck aufstauen. Und dann ist doch der ganze Sinn verloren."
Valdric wandte sich an ihren Führer.
"Ist das nicht eure Aufgabe ? Dafür zu sorgen, dass alles am Fließen bleibt ?"
Bei seinem erneuten Blick zum Netz erkannte er schließlich die Leiche.
"Auch das noch !"
Er blickte demonstrativ zu Rupold, dessen Kenntnisse es ihm vielleicht ermöglichen würde, die Todesursache zu ermitteln.

Da er nicht in der ersten Reihe stand und durch seine geringere größe mit etwas schlechterer Sicht nach vorne konnte Grimmbart wischen seinen Kameraden hindurch teile von etwas erkennen das wie eine Leiche aussah. Er hoffte das es sich um eine frische Leiche handelte, aufgequollene Wasserleichen waren einfach nur abstoßend.

Rupold, die gezückte Klinge noch in der Hand, versteifte sich und hob die Lampe etwas höher.

"Freunde, ich meine, ich habe da eine Bewegung gesehen... bin mir nicht ganz sicher."


Er tat zwei Schritte in die Richtung, um mit seiner Lampe den Bereich etwas mehr Licht zuzuführen.

Luthor überließ den Fachleuten die Überprüfung des Netzes und gesellte sich kampfbereit zu Rupold, um mit seinen scharfen Augen in die Dunkelheit zu spähen.

Grunrun und Thomas schauten das Netz an, man konnte mit Sicherheit leicht durch das selbige schneiden, ohne Schwierigkeiten.

Die Leiche war einige Zeit schon in der Kanalisation gewesen, Ratten hatten angefangen an ihr zu Nagen und als Grunrun durch das Netz hindurch die Leiche mit seiner Axt stupste glitt ein dicker schwarzer Wurm aus einer Øffnung im Brustkorb zurueck in die Fluten.

Rupold und Luthor schauten nach hinten doch der Lichtkegel konnte nichts weiter in der Dunkelheit ausmachen obwohl Luthor hervorragend sehen konnte.

"Ich weiss nicht woran der Umgi gefallen ist, aber sie haben seine Augen geschnitten." Sagte Grunrun durch sein Visier.

"Lasst es uns zerschneiden und weitergehen." schlug Thomas achselzuckend vor.

"Augen geschnitten ? Meinst du sie haben ihm die Augen herausgeschnitten und entfernt ?", hakte Valdric nach.

Vielleicht waren es auch nur die Ratten?