Je weiter man sich von dem brennenden Wagen, der die Ghoule beheimatet hatte, entfernte, umso mehr wurde klar, dass scheinbar ein Ueberfall geschehen war.
Nichts wertvolles war im Wagen gewesen, und von den Zugtieren keine Spur.
War dies eine Erleichterung, dass der Kutscher nicht von den Nekrophagen getøtet worden war?

Delberz war das Handelszentrum am Delb, dieser muendete in den Reik und von dort ging es schnell nach Altdorf, dem Zentrum der Welt und dem Ziel des Glockenschlegels. Hauptmann Baerfaust, von Kaufman, und vielleicht sogar der Luminarius warteten dort auf die Ankunft der Gruppe. Sie hatten mit Sicherheit Neuigkeiten von der Front.
Ausser Eberlinus und Valdric war noch niemand in Altdorf gewesen und alle waren gespannt auf die Wunder die es zu Erblicken gab, wie eine Menagerie mit wilden Tieren und Kaufleuten aus allen Ecken der Welt.
Luthor war besonders gespannt, denn das Zentrum der Sigmarkirche war in Altdorf, es soll das grøsste Gebæude der Welt sein.

Delberz war eine Handelsstadt umfriedet von einer hellen Holzpalisade in gutem Zustand.
Einige Hæuser waren schon ausserhalb der Palisade erbaut worden als der Reichtum der Stadt durch Holzhandel und Weinhandel anstieg.
Innerhalb der Palisade standen eng aneiandergereiht die Stadthæuser mit steilen Ziegeldæchern in Rot, windschief mit krummen Schornsteinen.

Der Drakwald in der Umgebung war schon weit abgeholzt denn diese Bæume waren ein Grund fuer den Reichtum, und dann baute man Wein auf den næhrstoffreichen Bøden an.

Das lokale Handelzentrum beheimatete wohl an die zwei-dreitausend Seelen und hatte den Stand einer Freistadt, sie fuehrte Steuern an Todbringer ab, aber regierte sich selbst.

Grimmbart war nicht wohl beim Anblick der Holzpalisaden. Boten sie im Vergleich zu Stein recht wenig Schutz vor Feuer.

Luthor betrachtete beruhigt die gepflegte Palisade, war sie doch wesentlich besser als die ärmlichen Käffer ohne jeglichen Schutz.

Gleichwohl würden sie einem konzentrierten Angriff wenig entgegen setzen können.
Er war begierig darauf mehr von der Front zu erfahren - und vor allem ab jetzt schneller nach Altdorf reisen zu können.

"Das hier ist das Ende der Reise meine Herren."

sagte der Kutscher und hielt die Kutsche einige hundert Meter vor Delberz` Stadttor an.
"Ich werde nun umkehren und wieder zurueck nach Middenheim reisen, sicher ist sicher."

"Reicht es euch denn rechtzeitig Unterschlupf zu finden? Wollt ihr nicht lieber in der Stadt nächtigen? Unseren Dank für die sichere Reise würden wir gerne mit dem ein oder anderen Bier ausdrücken."
Valdric befürchtete, dass das letzte Hindernisse Probleme für den Kutscher bereiten könnte.
"Eine Leerfahrt ist auch nicht sinnvoll. Bestimmt gibt es Reisende, die nach Middenheim wollen. Ihr werdet Geld verdienen und vor allem zusätzliche Leute dabei haben. Gemeinsam ist es immer sicherer."
Der Graf wäre bestimmt nicht erfreut, wenn sein Kutscher und die Kutsche selbst von Ghulen vernichtet würde.

Rupold schüttelte die Hand des Kutschers.

"Valdric spricht wahr, der Graf kann sicherlich etwas warten. Und ihr habt selbst gesehen, was auf den Straßen fleucht. Selbst mit den marschierenden Armeen ist die Reise gefährlich, Gebete zu Taal werden nicht genügen, sollten Banditen oder Schlimmeres auf die schöne Kutsche lauern."

Rupold dachte an die Erkenntnis, dass die Mahlzeit der Ghule ihr Leben höchstwahrscheinlich an menschliche Räuber verloren hatte. Es war gut möglich, dass sich diese noch in der Gegend rumtrieben.

"Meine Kameraden haben recht. Wieso verbringt ihr die Nacht nicht in dieser Stadt?"

"Es gibt hier ein Gasthaus welches ich immer frequentiere, Hund... oder so æhnlich war der Name. Aber ihr habt ja gesehen und gehørt was auf dem Land passiert. Meine Familie wartet in Middenheim auf mich. Ich muss zurueck in die Stadt, was ist wenn draussen die Horden das Chaos einfallen und ich pløtzlich vor verschlossenen Toren stehe, mit der Armee des Bøsen zwischen mir und meinen Lieben?"

"Es ist eure Entscheidung, aber ich kann euch nur raten nicht nachts alleine unterwegs zu sein."

Ein verständnisvolles Nicken Rupolds erfolgte. Er spürte leichte Wehmut, als er den Mann so von seiner Familie sprechen hörte. Plötzlich wurde dem Veteranen sein Alter bewusst und kurz... nur ganz kurz wanderten seine Gedanken nach Hugeldal.

"Wahrscheinlich habt ihr recht, ich nuetye auch nichts wenn ich irgendwo am Baum hänge oder irgendwelche Monster Morr narren und meine Eingeweide fressen."

er winkte die Gruppe zurueck auf den Wagen der dann aufgrund der Heraldik ohne Probleme das Stadttor passierte.

OOC: Weiter in 49.