53. Reikland-Altdorf-Docks-Meerjungfrau
Luthor formulierte den Brief an Emming bereits im Kopf.
Es war kein einfaches Unterfangen, musste er doch damit rechnen, dass andere Personen ihn lesen würden.
"Sigmar zum Gruße, Vater!
Ich hoffe, diese Nachricht trifft euch bei guter Gesundheit an.
Es ist einiges geschehen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Fast vermisse ich die "alten Zeiten", als immer klar war, wer der Feind ist.
In Averheim herrscht derzeit ein Machtvakuum, da die Adelsfamilien um die Nachfolge Leitdorfs kämpfen. Eine Gestalt der Unterwelt scheint genau diese unter sich vereint zu haben und stellt eine große Gefahr dar.
Gleichzeitig sind wir auch wieder auf ein Schädlingsproblem gestoßen, wie schon in der Vergangenheit. Die Auswirkungen sind gewaltig und wir hatten unzähliche, äußerst gefährliche Begegnungen.
Im Auftrag des Luminarius Maurer und des Hauptmann Bärfausts, sowie des Kaufmanns von Aschenbeck sind wir dann nach Middenheim gereist.
Dort konnten wir einen Chaoskult enttarnen und einem Komplott gegen den Kaufmann von Aschenbeck aufdecken, bei dem fast ein Chaoskultist die Macht des Kaufhauses an sich gerissen hätte.
Auch konnten wir - so Sigmar es will - ein Artefakt der Chaosmächte unbrauchbar machen, ich verweise auch hier an oben genannte Schädlinge.
Im Tempel des Sigmar in Middenheim hat der Kriegspriester Peter Gospodarin das Sagen und ich maße mir an, ihn einen Freund nennen zu können.
Er wurde im Kampf gegen den Feind verwundet, ist aber wieder einsatzbereit.
Allerdings steht er ziemlich alleine dar im Angesicht der chaotischen Zustände der Stadt.
Solltet ihr ihm Unterstützung zukommen lassen können, wäre der Sache Sigmars im großen Maße geholfen. Gospodarin ist ein Krieger Sigmars, wie ich ihn nur bewundern kann und gehört dem Orden des silbernen Hammers an. Er erfüllt seine Aufgabe mit Bravour, aber ich denke im Kampf gegen die Feinde Sigmars ist er unschätzbar wertvoll.
Unsere Wege führten und schließlich nach Altdorf und ich hatte die Ehre den großen Tempel zu sehen.
Wir wurden nun sogar von Hauptmann Bärfaust eingeladen im Tempel für die Genesung des Imperators zu beten, zusammen mit vielen Würdenträgern der Stadt.
Ich kann die Ehre die uns damit zuteil wird nicht hoch genug einschätzen, genau deshalb allerdings misse ich euren Rat. Dies ist ein Schlachfeld, auf dem ich mich nicht auskenne.
Alles in allen sind die Zustände im Imperium schwierig.
Die Ordnung verfällt zusehends und die Flüchtlingsströme stellen ein ganz eigenes Problem dar.
Räuber, Ghule, Fahnenflüchtige, Feinde hinter unseren Linien, die erwähnten Schädlinge, aber besonders Feinde in den eigenen Reihen stellen Gefahren dar.
Ich kann gar nicht mehr zählen wie oft wir nur knapp dem Tode entronnen sind.
Ich habe zwar keine Angst im Dienst und während der Erfüllung meiner Pflicht für Sigmar zu sterben, allerdings fürchte ich dass meine Aufgabe damit unerledigt bleibt, was mich den zu frühen Tod meiner Kameraden und mir selbst fürchten lässt.
Eine große Stütze ist Rupold. Ich denke an ihm ist ein Sigmarpriester verloren gegangen.
Ich versuche daher während meiner Reise auch der Kirche Sigmars geeignete Aspiranten zuzuführen.
Ich wünsche euch den Segen Sigmars und grüße Euch unter dem Zeichen des Hammers.
Luthor Johann
7. Vorgeheim, 2521 IC
Altdorf"