Die Wirtin winkte eine Schankmaid herueber und strich das Geld von Eberlinus ein.
Grunrun und Rupold begaben sich nach draussen in den dunkler werdenden Abend in dem schon alles Licht verschluckt worden war von dem Nebel.

"Die anderen Fæsser sind im Lagerraum. Sind heute alle mit einer Kutsche der "Vier Jahreszeiten" gekommen, die machen den Import dieses Gebræus aus Averheim. "

Die Schankmaid fuehrte die Gruppe nach draussen.

Einer der trinkenden Dockarbeiter bemerkte, dass eine Sauerei sei, dass dieses Bier fuer heute nicht mehr fliessen wuerde, es war ein wahrlich gutes Gebræu aber erst seit einigen Wochen in der Stadt verfuegbar.

Dann erstickte der abendliche Nebel die Geræusche aus dem Inneren, als die Gruppe in an der Kaimauer entlang ging, hinueber zu dem kleinen Bootsschuppen.
Der Schuppen war eine Holzbude mit einer Doppelfluegeltuer.
Drinnen war allerlei Zimmermannsmaterial gestapelt und ein gewachstes Leinentuch bedeckte ein kleines Ruderboot.
Es gab eine kleine Lampe und eine Kerze, nachdem sie gezuendet worden war, offerierte Spærliches Licht.
Die Gruppe war unter sich.

"Ist ja ein verdammter Zufall. Der Zauberer verpisst sich und schon finden wir das Pulver, der Zauberer aus Averheim, das Bier aus Averheim, das Pulver aus Averheim. Und das Pulver taucht bei UNS auf, bei niemandem sonst, bei uns. Bok!"

Fluchend stellten Grunrun und Rupold das Fass ab.

"Seht mal hier."

Rupold machte die Gruppe auf seine Entdeckung aufmerksam, während er das Fass kurz nochmal kippte, um ihnen die Unterseite zu zeigen. Er deutete auf ein kleines rotes X, welches nicht größer als ein Fingernagel dort zu sehen war.

"Markierte Fässer. Wir haben den Namen des eigentlichen Bieres, Pilsacher Spezial, wir haben Averheim als Herkunftsort und die Vier Jahreszeiten als Transportunternehmen... Wir sollten die anderen Fässer im Lagerraum nach dem Symbol untersuchen und dann nochmals Nachforschungen anstellen."

Luthor stimmte Rupold zu

"Aber bevor wir Nachforschungen anstellen noch dieses Fass und evtl. weitere die wir gleich finden in Sicherheit bringen.
Jedes Fass dürfte momentan als kriegswichtiges Gut gelten und viel wert sein. Wir müssen Bärfaust informieren.
Allerdings stimme ich zu, auch wenn es schwerfällt, dass wir diskret mehr erfahren dürften als wenn die Wachen der Stadt jedes Gasthaus stürmen und Fässer wiegen."

Schnell war ein Ueberblick gewonnen ueber die verbleibenden Fæsser.
Es war -wie gesagt- das letzte Fass Pilsacher Spezial gewesen.
Alle anderen Fæsser waren also voll mit Bier gewesen.
In dem dunklen Lagerraum war dies das einzige Fass des Pilsacher  Spezial mit Pulver gewesen.
Die anderen Fæsser kontrollierte Grunrun mit einem Schlag um zu sehen ob er das Bier schwappen høren konnte.
Es schien das einzige Fass mit Pulver in der Meerjungfrau zu sein.

Draußen angekommen berichtete Eberlinus, dass es wohl das einzige Fass sei.

"Wir haben ein Fass. Was machen wir damit? Ich denke so oder so sollten wir es möglichst fix auf einen Karren laden und von hier verschwinden. Ich glaube unser spitzohriger Freund war wegen des Fasses da. Jedenfalls hat er uns recht genau beobachtet und ist ziemlich zügig verschwunden nachdem wir uns der Sache angenommen haben.

Wir könnten das Fass nutzen für unser Treffen morgen mit Gregor. Ich denke der Wert auf dem Schwarzmarkt ist beachtlich.
Ich weiss Luthor will das nicht hören, aber allein ein Bruchteil dieses Fasses könnte die Probleme für meinen Onkel beseitigen. Plus vielleicht zeigt sich Gregor erkenntlich und hilft uns diejenigen zu finden, die hinter dem Schwarzpulverschmuggel stecken. Wahrscheinlich die Kapuze.

Es wäre wichtig zu wissen, wieviel Schwarzpulver in der Stadt ist und vor allem, wofür braucht man so eine Menge Schwarzpulver? Genügend kritische Punkte in der Stadt gibt es ja. Malt euch alleine aus, was passiert, wenn mit der Menge Schwarzpulver der Gottesdienst angegriffen werden würde? Der Adel, die Akademien und die Kirchen würden soviele relevante Personen verlieren.
Alleine deswegen sollten wir eine kleinere Menge wieder dem Schwarzmarkt zuführen und schauen, wer daran Interesse zeigt...
Den Rest können wir gerne  Bärfaust oder sonstwem übergeben, aber wir sollten und möglichst fix hier fortbewegen..."

Luthor sah Eberlinus fest in die Augen

"Ich stimme dir zu dass wir das Fass möglichst schnell hier wegbekommen müssen, am besten zum Hauptmann.
Aber mit der Unterwelt verhandeln?"

Luthor schüttelte den Kopf

"Das ist ein Schritt auf dem Weg zur Verdammnis, den ich nicht gehen kann.
Wenn der Hauptmann dem Plan zustimmt meinetwegen, aber ich bin eher geneigt Gregor, Manfred, den Ausbeiner und wie sie alle heißen mit einer Abteilung der Stadtwache mit Stumpf und Stiel auszurotten.
Einige Stunden bei der Inquisition und diese Verbrecher gestehen rasch wer noch alles zur Unterwelt gehört."


Genau wie Eberlinus bereits vermutet hatte, war der Sigmarpriester absolut stur was die Sache anging.
Luthor wollte natürlich brav zu Bärfaust rennen und mit ihm die Sache abstimmen.

"Ich riech an nem Goblinfurz wenn der Elgi hier waren wegen dem krutt. Niemals! Die haben damit nix zu tun, die tanzen lieber und singen im Kreis."
Grunrun schuettelte entschieden den Kopf.
Natuerlich war das Auftreten eines Elfen etwas besonderes, aber er sah die Verbindung nicht zu dem Pulver.
"Und wo wollen wir hin mit dem Fass? Und wo bekommen wir nen Karren her? Sollen wir es nicht einfach an einem Seil im Hafen versenken? Wasserdicht ist es ja."

"Wir könnten die Wirtin fragen, die hat bestimmt einen."

21:00

Grunrun zuckte mit den Schultern und ging mit Eberlinus hinueber zum Schankhaus und fragte bei Karla nach einem Karren.
Natuerlich hatte die Wirtin keinen Karren, lediglich eine Sackkarre um dem Schankpersonal das Verladen zu erleichtern.
Karren hatten Fuhrbetriebe.
Drinnen war der Laden voll.
Die Spielleute spielten, Konversationen zerrissen die Luft und das Bier floss in Strømen.
Es war eine warme und gemuetliche Atmosphære, der Rauch hing in der Luft.
Draussen wurde es kuehler und Nebel dichter.
Schummrige Lichter waren die Strassenlaternen in der verhængnisvollen Nacht.

Die Glocke der Sigmarkirche schlug 21 mal.

"Ein Sackkarren sollte auch reichen, ist ja nur ein Faß."

Eberlinus hatte noch sein Schild geholt, seine beiden Pistolen geladen und half dabei vorsichtig das Fass auf die Sackkarre zu laden.

Es ergab Sinn, dass einer der Zwerge das Fass durch die nächtlichen Straßen schob, war er doch recht schmächtig gebaut.

Sie machten sich auf den Weg und versuchten in der nebeligen Suppe unterzutauchen bevor die Schmuggler von dem Fass Wind bekamen.

"Also wir haben ein Fass mit einer Markierung. Entsprechend sollten wir theoretisch andere Fässer ebenfalls identifizieren können. Wir müssen nur rausfinden, wohin die weiteren Fässer dieses Spezialbieres ausgeliefert wurden. Ich kann mir vorstellen, dass dies nur ein Irrläufer war und die anderen bereits abgegriffen, dann ist es wieder die die Aufgabe, die Nadel im Heuhaufen zu finden.

So oder so muss ich gestehen, dass ich das Fass gerne nutzen würde um daraus Profit zu schlagen.
So oder so ist das Fass viel wert. In der aktuellen Lage besonders. Da sollte das Geld drin sein, damit ich die Probleme von meinem Onkel beenden kann.

Also was gibts für Vorschläge, außer das Fass einfach wieder zurückgeben..."

Grunrun schnaufte als die bewaffnete Gruppe das Fass in Richtung Osten in die alte Stadt schob, wo es etwas ärmer war und weniger belebt als die Strasse der 100 Tavernen.

„Es ist bald Nacht, ich weiss nicht wie wir in der Nacht diese Nadel finden sollen?“

"Wir haben Krieg.
Es  geht um das Überleben des Imperiums.
Dein Onkel hat keine Probleme, sondern mehr als genug Geld.
Er hat Probleme mit seinen schmuggelnden Angestellten die Schulden haben bei irgendwelchen Unterweltbossen und ihren Schlägern."

Luthor kam eine Idee

"Aber ich könnte mir eine Möglichkeit vorstellen, wie wir doch beide das bekommen was wir wollen.
Wir erzählen Bärfaust von den Plan, dass wir einen kleinen Teil des Pulvers nutzen wollen um Kontakte zur Unterwelt zu knüpfen, da diese vielleicht mehr über die Verteilungswege wissen.
Am Ende, rotten wir die ganze Bande mit Stumpf und Stiel und den Truppen Bärfausts aus.
Die Stadtwache ist ziemlich sicher korrupt, wenn wir aber von Bärfaust einen Teil der Armee bekommen, eine Abteilung Bihänder z.B., können wir sie erwischen.
Gregor, den Ausbeiner, die Halblingsfrau und den Oger, Manfred.
Wir haben schon einige Namen und diese werden uns weitere verraten."


Eine Art Feuer brannte in Luthors Augen.
Es war offensichtlich, dass er sich im Geiste schon ausmalte, mit einem Trupp Bihandkämpfer ein Gebäude zu stürmen, dass von einigen Schlägern verteidigt wurde die es gewohnt waren einfache Bewohner einzuschüchtern.

"Grunrun, scheiss egal ob es mitten in der Nacht ist.
Fakt ist die Schmuggler wissen, dass wir das Schwarzpulver haben. Sie wissen wo wir wohnen. Wenn wir jetzt hier einfach bis zum Morgengrauen warten haben wir garantiert ungewünschten Besuch.

Wir sollten uns so fix wie möglich bewegen, das macht es schwerer uns eine Falle zu stellen.
Luthor, dein Plan find ich in Ordnung, dir mögen die Sorgen von dem korrupten Kapitän oder meinem Onkel egal sein, mir aber nicht.

Wenn wir dabei den Schmuggel beenden ist es für mich in Ordnung. Immerhin können dann die korrupten Wachen und so weiter sich nicht an der Schwäche anderer bereichern.

Also auf zu Bärfaust..."

Die „Welche Schmuggler wissen das? Manfred und der Oger? Was haben die denn mit Averheim zu tun? Und ihr wisst, dass wir ueber die Dreizollbruecke müssen, und die Wachen sind mit den Schmugglern im Bunde.“

Rupold starrte in die dichte Nebelwand, immer auf der Hut, ob sich Gestalten abzeichneten.

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Gregor alsbald vom seltsamen schwarzpulverigen Inhalt des Fasses erfahren wird. Es waren ja genügend Augenzeugen vor Ort. Ich bin mit dem Vorgehen einverstanden, dass wir zu Bärfaust gehen und den Vorschlag machen. Wenn wir etwas in der Hand haben, können wir uns mit Gregor treffen, ohne dass wir waffenlos auftauchen müssen. Wir sollten auf jeden Fall den Vertrieb dieses Bieres ausmachen. Die Brauerei scheint aus Averland zu stammen, immerhin prägt dessen Wappen das Fass.

Es kann natürlich sein, dass die Transporteure nichts von der speziellen Fracht wussten, wie auch Eberlinus' Onkel von dem Treiben des Kapitäns. Von Kaufmann kann uns sicherlich mehr zu der Brauerei sagen... nur sollte er mit drinnen stecken, so könnte das etwas brenzlich werden.

Das mit der Brücke könnte ein Problem werden. Wir könnten eine andere Brücke nutzen, auch wenn es einen Umweg bedeutet. Wobei die Wachen uns ja an sich nichts anhaben können, wenn wir die Brücke überqueren. Klar können sie Informationen weitergeben, aber wie gesagt, diese werden die Ganoven so oder anders erhalten. Und dass die Wachen vom speziellen Inhalt des Fasses wissen... das glaube ich nicht."

Zur Not verstecken wir das Fass eher wir hörende Steuern darauf bezahlen müssen.

"Hazkals hørt mal zu: Wir laufen mitten in der Nacht mit einer Sackkarre und einem Fass Bier quer durch die Stadt, muessen im besten Fall zwei schwer bewachte Zolltore passieren, dabei bewachen wir das Fass mit fuenf Schwertarmen und ner Menge an Artillerie. Da ist ja ein nackter Dammaz Drengi unauffælliger. Meine Stimme ist fuer Versenken in einem Netz oder so."

"Was wäre wenn wir einfach etwas getrennt laufen?
Eine Gruppe geht vor, dann kommt  Grunrun mit der Sackkarre, der den betrunkenen Zwerg spielt welcher Nachschub an Bier gekauft hat - und mit etwas Abstand die zweite Gruppe."

"Mir doch egal. Und wenn wir die Zollkontrollen bestechen müssen... Besser als das Ding zu versenken. Wer weiss, was sich hier unter Wasser rumtreibt...", er war überrascht, dass Grunrun die Skaven unter Wasser so schnell vergessen hatte. Nur weil Sie in Middeheim waren hiess das nicht, dass die Skaven nicht auch hier im Reik rumtauchten...

Grunrun zuckte resigniert mit den Schultern.
Sollen sie doch machen was die wollten.
Er schaute missmutig zu Grimmbart rueber.
Dann zu dem Sackkarren, das verdammte Fass durch die Strassen zu fahren war eine Hollenarbeit, denn nur die wichtigsten Wege hatten Kopfsteinpflaster und man muesste das Fass die gesamte Zeit sichern.
Valdric hætte den schnellsten Weg gewusst aber so ging die Gruppe geschlossen in Richtung Dreizollbruecke.
Der Nebel hatte die meisten Menschen in ihre Behausungen gescheucht und nur hier und dort waren Schemen und unterdrueckte Gespræche in der kalten Nachtluft zu hoeren.

Neben dem Brueckentor brannten grosse Feuerkelche die den Nebel in einem weiten Halbkreis zurueck drængten.
In einem Blau-roten Wachhæuschen stand ein einsamer Hellebardier, der euch etwas fassungslos anstarrte.
Erst die Gruppe, dann das Fass, dann die Gruppe.

"Halt! Im Namen der Stadt Altdorf, gebt euch zu erkennen, was ist euer Begehr?"
Er hielt eine Hand vor die Brust und bedeutete der Gruppe anzuhalten, sie wæren ohnehin nicht durch das Fallgatter gekommen hinter welchem die bewohnte Bruecke zu erkennen war.

Luthor war in der ersten Gruppe und sie hatten einigen Abstand zu den Zwergen mit dem Fass.

"Sigmar zum Gruße, Wachmann.
Wir müssen über die Brücke, ich werde im Tempel erwartet."

"Natuerlich. Møge Sigmar euren Weg beleuchten Priester!"

Der Soldat ging zur Seite und beobachtete die eigenartige Gruppe auf ihrem Weg ueber die Bruecke auf die Suedseite des Reichshauptstadt.



OOC:
08:58, Today:Spielleiter, on behalf of Luthor Johann, rolled 2 using 1d100.

Ihr muesstet mir schon sagen wo genauihr hinwollt! Zu Baerfaust?

Rupold erwiderte noch einen sigmaritischen Segenswunsch dem Soldaten gegenüber. Er war froh, dass es zu keinem größeren Zwischenfall gekommen war.

Eingefangen im dichten Nebel bewegte er sich weiter, lauschend, starrend. Was für eine Suppe. Könnten sich die Rattenwesen überhaupt einen besseren Schutz für ihre dunklen Taten wünschen?

"Das Theater sollten wir zunächst schlicht vergessen. Wenn interessiert es schon, dass ein paar Hochgeborene sich amüsieren können in dieser Lage. Ja, ich weiß, von Alptraum könnte uns in gewissen Situationen als Alliierte nützlich sein, aber ich blicke in diesem System zu wenig durch, um zu wissen, wie groß ihr Einfluss in Altdorf ist."

kam Rupold auf einem anderen Gedanken.