[Kapitel VI] - Zwischen Hammer und Amboss
Gunter, dessen Vorliebe für Ordnung und Sauberkeit selbst in den rauen Bedingungen eines Abenteurerlebens nicht nachließ, konnte die unvermeidliche Unordnung der Wildnis, die Svetlanas Heim umgab, kaum ertragen.
Während er vorsichtig über die Schwelle trat, warf er besorgte Blicke auf seine Stiefel, bemüht, nicht den geringsten Schmutz oder Schlamm ins Innere zu tragen. "Entschuldigt, wenn ich kurz ...", murmelte er und klopfte diskret seine Stiefel ab, bevor er weiterging, eine Gewohnheit, die ihn oft den Spott seiner Gefährten einbrachte, oder deren schiefe Seitenblicke.
Die Harmonie und Reinheit in Svetlanas Zuflucht kontrastierten stark mit der äußeren Wildnis und boten Gunter einen Moment der Beruhigung, doch sein innerer Konflikt ließ nicht lange auf sich warten. Während er den wärmenden Tee zwischen seinen Händen hielt, griff er das heikle Thema an, das ihnen bevorstand. "Eure Gastfreundschaft ist mehr, als wir hätten erhoffen können," begann er, seine Worte sorgfältig wählend. "Doch während wir uns danach sehnen, die Geheimnisse zu entdecken, die diese heilige Stätte bei Nacht offenbart, treibt uns die Zeit, die wir haben, zu einer Entscheidung. Die Hauer planen, mit den ersten Lichtstrahlen des Tages aufzubrechen."
Er ließ den Satz in der Luft hängen, ein stilles Eingeständnis der Spannung zwischen dem Wunsch, Svetlanas Welt weiter zu erkunden, und der Notwendigkeit, ihren eigenen Weg fortzusetzen. "Es ist eine seltene Gelegenheit, solch einen Ort zu erleben, und doch ..." Gunter brach ab, seine Augen suchten Svetlana, als hoffte er, sie würde eine Lösung anbieten, die es ihnen erlaubte, beides zu tun: die heilige Stätte zu sehen und dennoch rechtzeitig aufzubrechen.
In diesem Moment fühlte sich Gunter hin- und hergerissen zwischen der Faszination für das Mystische und dem praktischen Drang, voranzukommen. Es war eine Zerrissenheit, die nicht nur seine eigene Disposition widerspiegelte, sondern auch die Herausforderung, vor der die gesamte Gruppe stand – die Balance zwischen dem Drang nach Entdeckung und der Notwendigkeit, ihren Weg fortzusetzen.
Eine ungewøhnlioche Positionsbekundung fuer den Informanten der sonst so harmonieførdernd wirkte...