Wortlos waren sie an dem Botenjungen vorbeigegangen der dienstbeflissen gewartet hatte.
Hatte er auf eine Entlohung gewartet oder auf weitere Anweisungen?
Als sich die Gruppe gestählter Kämpfer grimmig an ihm vorbeischob waren beide Varianten von nachrangiger Priorität und der Dienstbote verschwand wieder in den Gassen seiner Stadt.
Es waren die kleinen Dinge die Freunde und Feinde machten, und vielleicht war es gerade diese Liebe zum Detail und nähe zu den Menschen deren Existenz von Ignoranz des omnipräsenten Bösen geleitet wurde.

Vielleicht war dies der grosse Vorteil Rupolds, und der Grund warum die Menschen im Allgemeinen sehr positiv auf den Veteranen reagierten.

Die Dunkelheit legte sich langsam wie ein Mantel über den Tag in Middenheim.
Das Ritual rückte näher, hatten sie alles zur Befriedigung der Götter getan? Was hatten die Zwerge in ihrem Tempel gemacht? Was hatte Eberlinus getrieben? Waren wirklich alle in der Seele rein genug die Ewige Flamme zu konfrontieren?

Hartsott war offensichtlich geflohen, nach Altdorf, wo auch die Gefährten reisen sollten, sie würde Bärfaust, Mauer, und auch von Kaufmann vorher konfrontieren können, sollte das ihr Plan sein.

Es war verrückt wenn man annahm, dass all dies bei einer Expedition im Südland seinen Anfang genommen hatte und die Schicksalsfäden aller auf so intrikate Weise verwoben worden waren.

Ein Klopfen riss alle zurück in die Realität, der Draken war eine kleine Kneipe mit Gaststube die wie gepresst schief und krumm zwischen grösseren Stadthäusern stand.


Eine Frau mit einem Spitzmäusigen Gesicht öffnete vorsichtig die Türe, sie hatte schon Bekannschaft mit den Pocken gemacht.

"Ja..." fragte sie unsicher.

Valdric war äußerst verwirrt, dass man an die Tür einer Kneipe klopfen musste und diese nur nach einiger Verzögerung geöffnet wurde.
"Seid gegrüßt, meine Dame."
"Sagt, ich bin doch sehr verblüfft, dass eine Kneipe nicht einfach offen ist. Wir haben einen kleinen Tipp erhalten, dass ihr ein vorzügliches Bier ausschenkt. Nun denn, wir sind gewillt, die Wahrheit dieses Tipps zu ergründen. Lasst uns ein."

Eberlinus hielt sich am Ende der Gruppe auf. Er wollte nicht Redeführer sein sondern hielt ständig verstohlen danach Ausschau, ob Sie beschattet wurden.
Der Bote hatte die Unterhaltung mitgekriegt, also war es nur logisch, dass er wiederum sofort seinen Auftraggeber über die Unterhaltung unterrichtete. Je nachdem wie schnell der Bote war, würde dieser - oder seine Mannen - hier kurzfristig auftauchen.

Es war nicht sonderlich durchdacht gewesen, die Anweisungen des Briefes einfach kommentarlos zu missachten, da nun grundsätzliche ihre Motive in Frage gestellt werden konnten.

Mehr als die Augen offen halten konnte er nun nicht tun, es würde sich zeigen welche Konsequenzen ihr Handeln nach sich zog.

Ungeduldig wartete darauf, dass Valdric die Situation mit Reden löste. Sollte es nichts werden, würde er die offene Tür einfach aufreißen. Ein Frauchen konnte ihn da kaum aufhalten. Und er wollte wissen, was es mit dem Mann auf sich hatte, auf die eine oder auf die andere Weise.

Die Frau schaute überrascht und trat zuück in die dunkle Schankstube wo lediglich eine Kerze brannte.
Viele Gäste schien es hier nicht zu geben und es wirkte alles etwas heruntergekommen.

Valdric war noch mehr verblüfft und schaute die Magd etwas argwöhnisch an.
"Keine Gäste heute ? Es wird doch bald dunkel, habt ihr denn immer so wenig Gäste ?"
Valdric zögerte.
"Derjenige, der uns den Tipp gab bezüglich des guten Gebräus gab uns zu verstehen, dass er hier residiert und wir ihn hier treffen könnten. Ein Averländer namens Brenner. Ist er im Hause ?", fragte er unverblümt.

OOC: Schaue mich etwas genauer um, wirkt doch sehr seltsam. Ist diese Schänke überhaupt in Betrieb ???
This message was last edited by the player at 15:58, Mon 21 Mar 2016.

Die duckmäuserische Schankmaid ging ins innere und zündete eine zweite Kerze an die sie in die Hand nahm.
"Im Moment ist Herr Brenner unser einziger Gast, Herr."
Valdric sah sich um und in der Tat wirkte es so, also ob noch vor kurzem ein Feuer in der Feuerstelle gelodert hatte und es roch entfernt nach Essen.

Nach wie vor argwöhnisch wegen der Leere im Schankraum, reagierte Valdric etwas unwirsch darauf, dass die Maid seine Frage nicht beantwortet hatte.
"Und ist er im Hause ?", wiederholte er deshalb etwas unfreundlich.
Was ist los ? Hat die etwa Angst vor meiner Fratze ? Hah, die sollte mich mal ohne Kapuze sehen und meine unverhüllte Schönheit sehen. Hah, da hat sie wohl Albträume danach !
Valdric stutze über sich selbst. Wieso war er denn so fies zu der Maid ? Sollte sich seine Sorgen wegen einer potentiellen Verwicklung Mauers derart auf sein Gemüt niederschlagen ? Sein Meister würde ihm die Ohren lang ziehen, wenn er von einem derartigen Di­let­tan­tis­mus erfahren würde.
"Entschuldigt, werte Frau, ich bin wohl heute morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden.", murmelte er deshalb kleinlaut.

Rupold schloss die Tür hinter der Gruppe. Es musste nicht unbedingt noch mehr Gäste geben. Interessant, dass Brenner alleiniger Gast war. Das klang doch nach geheimen Auftrag. Umso beeindruckender, dass der Kalfaktor ihn ausfindig gemacht hatte.

Er überließ das Reden Valdric und beobachtete lieber die Schänke. Kleinigkeiten könnten schon nützlich sein. Ein Prise Schießpulver, die auf einen Pistolenschützen deutete. Abdrücke von schweren Zweihändern, die auf dem Boden mit einer Kante gedrückt hatten. Tintenkleckse, die auf regen Briefverkehr hindeuteten.

Eberlinus trat ins Schankinnere.

"Bitte entschuldigt den rauen Ton meines Gefährten. Die Ereignisse im Imperium und in der Stand drücken schlicht auf das Gemüt. Er meint es nicht böse. Wir suchen dringend Herrn Brenner und sollten und hier mit ihm treffen... Ist er da?", Eberlinus, der sonst sehr wortkarg war meldete sich mit ruhiger und sanfter Stimme zu Wort.

Ihm war unwohl bei dem Tavernenbesuch, aber vielleicht hatte Herr Brenner die Kaschemme komplett gemietet, damit er ungestört war. Ein Mann von der Reputation hatte sicherlich viele Feinde und so konnte dies schlicht eine Vorsichtsmaßnahme sein...

Etwas verwirrt, vielleicht sogar etwas eingeschüchtert schaut die Mausgesichtige Frau zwischen Valdric und Eberlinus hin und her.
"Also... ja.... äh.. nein... der Herr Brenner ist sehr für sich er kommt und geht wie es ihm beliebt, im Moment ist er nicht da, ich hoffe er isst auswärts, denn die Küche ist schon geputzt."
This message was last edited by the player at 14:34, Wed 23 Mar 2016.

"Sagt, hat sich heute schon mal jemand nach Herrn Brenner erkundigt?", fragte Valdric, etwas erstaunt darüber, wie schnell es Markheim geschafft hatte,  den Averländer zu finden.

"Wollen wir uns das Zimmer ansehen?" fragte Rupold seine Gefährten. Es galt abzuschätzen, ob man es sich hierbei schon zu sehr mit Brenner vermasselte oder der Informationsvorsprung doch wertvoll genug sein könnte.

Zusammenfassung roll20 Sitzung vom 24.03. - Teil 1

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Die Schankmaid schien von der Idee nicht gerade begeistert, protestierte sogar, dass dies doch nicht einfach gehe. Doch in Wirklichkeit schien ihr Protest eher schwach. Und so ließ sie sich ohne weiteren Widerstand dazu bewegen ins erste Stock zu gehen. Sie konnte Brenner natürlich grob beschreiben: etwas untersetzt, einen Bauchansatz und ein Monokel. Sie wies mehrmals darauf hin, dass sie ihn in Ruhe ließ und ihn eher selten sah, da er ständig unterwegs sei.
Die beiden Zwerge sollten draußen aufpassen, der Rest ging nach oben.
Die Gruppe drängte sich im engen Treppengang, links und rechts ging es jeweils in ein Zimmer, ein offenes Fenster sorgte zu dieser Zeit nicht mehr für Licht, aber für ausreichend Abkühlung und Frische vom heißen Tag. Rupold schloss dieses jedoch gleich. Zu oft waren sie in einen Hinterhalt geraten, als dass er solch eine offensichtliche Angriffsroute unbeachtet lassen wollte.
Die Tür zu Brenners Zimmer war verschlossen und abgesperrt. Die mausgesichtige Maid öffnete die Tür und sofort stürzten Eberlinus und Luthor ins Zimmer, schnell waren die Waffen in der Hand.
Der Anblick ließ die Maid erblassen, doch Valdric hinderte sie daran hinunter zu gehen, sie verharrten an der Treppe.
Das Zimmer war durchwühlt, der Tisch und der Stuhl waren umgeworfen, das Bett war in Unordnung gebracht, der Schrank war offen und durchwühlt, die Schubladen der Kommode weit offen. Ein Dolch steckte mitten im Bett, eine seltsame blaue Zeichnung war an die Wand gemalt, sie sah einem Schädel ähnlich. Nirgends Blut, und die Möbel waren intakt. Hier hatte kein Kampf stattgefunden, aber sehr wohl wurde das Zimmer bereits vor ihrem Eintreffen durchsucht worden. Doch die Maid erzählte, dass sie eine Stunde zuvor noch im Zimmer war, vermutlich um aufzuräumen, und dass da noch alles in Ordnung gewesen war. Und das Fenster war auch noch verschlossen. Unter dem Bett fanden die Abenteurer ein Buch. Ein kurzes Lesen zeigte ausführliche Beschreibungen hinsichtlich Beobachtungen, die Herr Brenner bei seinen Ermittlungen ausgeschrieben hatte. Von Aschenbek wurde wohl von ihm verfolgt, Orte wurden beschrieben, Uhrzeiten, Datum, Personen, Begrüßungen u.ä.. Und nicht nur die mondänen Verwicklungen des Grafen wurden in dem Buch erwähnt, sondern auch offensichtlich kultistische, häretische Verfehlungen des Grafen.
Bevor die Gruppe sich ein genaueres Bild machen konnte, hörte sie die festen Stiefel der Wache die Treppe hinaufstürmen. Es war Markheim, zusammen mit vier der bereits oft gesehenen Bravos. Valdric versuchte den Kalfaktor aufzuhalten, zunächst mit Worten, dann mit Tölpelhaftigkeit, alles damit seine Freunde mehr Zeit hatten. Luthor öffnete das Fenster und warf das Buch schnell hinaus in die Dunkelheit, Eberlinus sprang hinterher und rollte sich geschickt unten ab ohne sich allzu weh zu tun.
Markheim ließ sich nicht länger aufhalten, auch an Rupold schob er sich schließlich vorbei.
Markheim schien irgendwie dem Bericht Luthors nicht ganz zu glauben und schließlich flüsterte die Maid dem Kalfaktor etwas ins Ohr. Markheim schaute grimmig und stellte die Abenteurer in Frage. Wo sei das Buch Brenners und die Aufzeichnungen in der Schublade. Wer hatte sie entwendet, waren es gar die Abenteurer und falls ja, dann mögen sie doch diese Gegenstände sofort herausgeben.
Wieso hatte die Magd all diese Kenntnisse ? Hatte sie den Raum durchwühlt oder - wharscheinlicher - beim Putzen diverse Dinge entdeckt. Klar, das Buch unter dem Bett wäre leicht zu finden gewesen, aber die Vorstellung eine Magd würde Schubladen öffnen und die Sachen der Gäste durchstöbern war doch sehr befremdlich.
Und dass Markheim der Magd mehr Glauben schenkte als der Gruppe erklärte er durch die langjährige Zusammenarbeit mit dieser.
Die Gruppe hielt der Authorität des Kalfaktors entgegen, keiner ließ sich weich klopfen und geschlossen beteuerten sie ihre Unschuld und die Nichtkenntnis der beschriebenen Gegenstände. Schließlich befahl ihnen Markheim sich vom Tatort zu entfernen, er würde ab nun übernehmen. Und falls sie doch noch das Buch oder die anderen Schriftstücke fänden, so sollten sie sie sofort an ihn übergeben.
Die Gruppe verließ den Draken.
Und da bemerkte Grimmbart das Wappen derer von Aschenbeks in der Hauswand: der Draken gehörte wie so viele Gebäude in Middenheim dem Grafen. Und zur Erleichterung hatte Eberlinus das Buch in der Dunkelheit gefunden und an sich genommen.

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Zusammenfassung roll20 Sitzung vom 24.03. - Teil 2
Hier:
35.Middenland-Middenheim-Ostwald-Steppenreiter #100
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This message was last edited by the player at 07:15, Wed 11 May 2016.

von 35.Middenland-Middenheim-Freiburg-Strassen #288

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Vorsichtig näherten sich die drei der eher als eng zu bezeichnenden Gasse, denn schließlich war es durchaus möglich, dass Markheim und seine Schergen noch in der Nähe waren.

"Also, Luthor, wenn sie nicht auf deinen Charme reagiert, dann lass sie mich mal so richtig einschüchtern. Aber pass auf, in dem Fall solltest du hinter mir stehen. Nicht, dass du mir auch vor Angst ausfällst.", flüsterte Valdric dem Sigmariten zu.
Dem Priester wurde sofort klar, dass Valdric dies vermutlich nur mit seiner Magie bewerkstelligen könnte.
This message was last edited by the player at 15:25, Wed 06 Apr 2016.

Ich denke das zwei Männer und ein Zwerg eine einsame Frau auch ohne Magie zum Sprechen bringen können.

"Das denke ich ebenfalls.
Lass vielleicht erst mich sprechen, mal sehen wie sie reagiert."

"Klar, sag ich doch: erst mal Luthor reden lassen.", erwiderte Valdric etwas verwirrt.

Das Trio befand sich vor der heruntergekommenen Herberge und klopften an die alte Holztuer.
Keine Reaktion.

Alle Lichter waren erloschen, das Gebæude wirkte verlassen.

"Dafür, dass das hier gerade noch ein Tatort war, ist hier aber reichlich wenig los, oder?"
Valdric drückte frech gegen die Tür und probierte die Klinke. Vielleicht war ja gar nicht abgeschlossen ?

Valdric fand die Tuer fest verschlossen vor.

Last es uns hintenrum versuchen?
This message was last edited by the player at 13:33, Thu 07 Apr 2016.

Valdric nickte, schaute aber nach oben zu den Fenstern, die sie zuvor erblickt hatte. Zum einen das im Gang im oberen Stockwerk und natürlich das im Zimmer Brenners. Die pockennarbige, mausgesichtige Wirtin hatte ja auf Durchzug beharrt.
"War da überhaupt ein Hintereingang ?", murmelte er.

Esgab keinen Hintereingang, allerdings sah das Trio wie eine grosse Ratte, vielleicht so gross wie ein Hund, ihnen gegenueber auf der Strasse sass und sie aus schlauen Knopfaugen anschaute. Sie legte den Kopf schief und schnueffelte, als schien sie zu warten...

Luthor betrachtete schockiert die Ratte.

"Valdric, kannst du das Vieh erledigen? Grimmbart und ich achten auf die Umgebung."

Luthor begann auch sofort damit. Gassen, Dächer, er spähte in die Schatten um nicht überrascht zu werden.
Vermutlich war es nur eine Ratte. Aber unwillkürlich hatten die Narben zu jucken begonnen, die Narben, welche der Rattenassassine ihm so beiläufig beigefügt hatte.