52. Reikland-Altdorf-Docks
Luthor sprach einige Passanten an und erkundige sich nach einem Kleidungsgeschäft oder ähnlichem, wo er die gesuchten Verkleidungsutensilien erstehen konnte.
Auch seinen Kameraden machte er noch mal deutlich, was er suchte.
Dadurch eine kurze Zeit abgelenkt, hatte er nicht mitbekommen, dass es Rupold rapide schlechter ging.
Der Veteran war mittlerweile aschfahl und hatte kalten Schweiss auf der Stirn, während seine Atmung schneller ging. Luthor war selbst erst von der Schwelle des Todes gesprungen und hatte - zusammen mit seiner "alten" Kopfwunde - genug mit sich selbst zu tun gehabt, dass er gar nicht gemerkt hatte wie sehr sich Rupolds Zustand verschlimmert hatte.
Er ging vor dem zusammen gesunkenen Rupold auf die Knie und betete für dessen Widerstand gegen die Verletzung, merkte aber rasch, dass dies nicht helfen würde.
Luthor tauchte tiefer in sein Gebet hinein, suchte nach dem Kern seines Glaubens.
Er hatte Grimmbart verloren, er würde alles geben um Rupold zu retten.
Rupold der immer da war, unerschütterlich in seinem Glauben, ein Fundament für die Gruppe.
Egal gegen welchen Feind, egal welche Wunden er empfangen hatte, Rupold stand immer zur Seite.
Luthor sprach leise, während er seine Hände segnend über Rupolds gesenktes Haupt hielt
"Sigmar, dein Diener ruft dich in Zeiten der Not.
Ich erflehe deine Hilfe!
Nicht für mich selbst sondern für einen anderen, würdigen Diener.
Lass ihn noch nicht ein in deine hehre Halle, denn sein Dienst in deinem Namen ist noch nicht vorüber!
Sigmar, ich rufe dich!
Mit Blut, Schweiß und Tränen hat er seinen Glauben bewiesen,
mit Stahl in der Hand und Feuer im Herzen hat er für deine Sache gekämpft.
Gib ihm die Kraft dies zu überstehen.
Möge er einst an deiner Seite sitzen - aber jetzt noch nicht!
Sigmar, ich rufe dich!"
Dann hielt Luthor seine Hände über den verletzten Arm Rupolds.
Da er wusste, dass Rupold genauso an Shallya glaubte wie an Sigmar, sprach er auch zu ihr.
"Gesegnete Shallya,
himmlische Taube!
Nimm hinweg diese Schmerzen.
Rette diese dir treue Seele in der Gnade deines Angesichts.
Er wird noch gebraucht auf dieser Welt, halte ein, ihn auf deinem sanften Flügel hinweg zu führen.
Shallya, erleuchtete Mutter, nimm von meiner Kraft und gebe sie einem deiner Anhänger in der Not. Gewähre ihm deine Gunst.
Durch Schmerz, Not und Elend hat dieser Krieger nie seinen Glauben an dich verloren.
Shallya, segne ihn mit deiner heilenden Berührung."
Luthor meinte jedes Wort so wie er sagte.
Er war mehr als bereit, seine Kraft für Rupold zu opfern.
Und so betete Luthor nicht nur zu einem, sondern gleich zu zwei Göttern.
Gegen Ende seines Gebetes spürte er wie etwas passierte, ähnlich wenn er Gebete oder Wunder im Namen Sigmars wirkte, aber irgendwie auch anders.
Er spürte, wie ihn etwas verlies, wie er ein Teil seiner selbst verlor.
Kraft war das falsche Wort, ein Teil seiner Seele hätte es ebenfalls nicht getroffen.
Er konnte es einfach nicht in Worte fassen, aber etwas wurde ihm genommen und scheinbar Rupold gegeben, denn dieser atmete kurz darauf etwas leichter und etwas Farbe kehrte in dessen Gesicht zurück.
Luthor beiden Göttern stumm.
OOC:
Resilience um den Heilungswurf auf ein 1 zu ändern.
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