Luthor stand mit dem Rücken zum Schiff und betrachtete die Umgebung.
Auch wenn sie als Gruppe bestimmt zu gut bewaffnet waren um angegriffen zu werden, gab es doch immer einige wagemutige.

Grimmbart behielt die Kaimauer im Blick, es wäre ja nicht der erste Hinterhalt in den sie geraten könnten.

"Wer will das denn wissen?"
Fragte der Matrose skeptisch.

Rupold hing in Gedanken noch den geräderten Mann nach. Ob es einer der religiösen Fanatiker gewesen war? Einer der Männer, die den Handwerker so zugerichtet hatten? Rupold hatte noch vor nach diesem zu sehen, sobald Eberlinus sein Gespräch geführt hatte.

Die Kosten in Altdorf waren nicht zu unterschätzen, evtl. hätten sie auch bei Bärfaust über eine Bezahlung sprechen sollen. Er verfügte bestimmt über genügend Mittel. Etwas abwesend beobachtete Rupold das Treiben der Schlammsucher.

Manfred traute seine Augen nicht als er Grimmbart und seine Kumpanen entdeckte.
Er lächelte erfreut und entschied sich spontan dazu sie zu begrüßen.

Er stand auf, schob die Kapuze zur Seite und ging freundlich lächelnd auf die Gruppe zu. Er winkte als er sah, dass sich der Sigmar-Priester und sein Freund so positioniert hatten als ob sie einen Hinterhalt erwarteten. Manfred war etwas beunruhigt, denn das bedeutet doch, dass sich sein Freund in Gefahr befand.

Als er nahe genug war lachte er.
"Grimmbart ! Du schon wieder ! Sagtest du nicht ihr seid in der Meerjungfrau abgestiegen ?", Manfred zeigte in die Richtung der Gaststätte, "Was macht ihr denn auf einem Schiff ? Bist du jetzt unter die Seefahrer gegangen ?", er lachte nochmal bei der Vorstellung ein Zwerg würde auf einem hölzernen Schiff auf See fahren.

Er lächelte den anderen Kumpanen zu, er hatte sich noch gar nicht vorgestellt.
"Seid gegrüßt, ich bin Manfred, ein alter Freund von Grimmbart."

Natürlich war sich Manfred seines Aussehens voll bewusst und so wusste er nur zu gut, dass alle erst mal mit Schrecken auf ihn reagierten. Freunde hatte er keine, umso mehr bemühte er sich die alten Bande wieder neu zu knüpfen.

Der Matrose sah den Bettler ohne Nase in IRchtung Gangway kommen und ruempfte abschætzig die Nase wæhrend er auf eine Antwort von dem edel gekleideten Duellisten erwartete.

Luthor schenkte Manfred wenig Betrachtung, abgesehen davon dass der Mann wie ein Schläger aussah und daher automatisch Misstrauen weckte.

Rupold nickte dem Mann freundlich zu, er hatte sich ja bereits in der Schmiede vorgestellt.

Grimmbart winkte mit einem lächeln Manfred zu Bei meinen und deinen Göttern nein, ich und Seefahrer wo denkst du hin. Aber mein Freund kennt den Schiffseigner und wir wollten mal kurz nach dem rechten sehen. Wir hatten kürzlich eine Begegnung der nicht ganz so freundlichen Art. bei den letzten Worten zeigte er auf Eberlinus.

Dann viel sein Blick auf den Stab und das lächeln verschwand von seinen Lippen, konnte das sein? Manfred lebend wieder zu sehen hatte in ihm den Funken der Hoffnung geweckt das die Geschichten über Manfreds Tod und somit Grimmbarts schuld daran frei erfunden gewesen waren. Doch offensichtlich steckte doch ein funken Wahrheit darin, denn Manfreds Stab sah aus wie die Stange der Hellebarde die er damals bei ihm bestellt und gekauft hatte. So fixierte er den Stab und musterte ihn weiter. Konnte, sollte das wirklich so sein?

Manfred entging Grimmbarts Blick nicht und er bereute sofort seine Gedanken vom morgen. Was hatte er sich nur dabei gedacht?
Er nickte, um Grimmbart die Bestätigung zu geben um was es sich handelte. Doch er griff den Zwergen am Arm, um seine Freundschaft zu untermauern und um klarzustellen, dass er ihm nicht die Schuld gab.
"Alles gut, mein Freund. Das ist lange her und längst vergessen. Um nichts in der Welt will ich diese Waffe missen.", sagte er mit schwerer Stimme.
Dann wischte er sich über die Nase und runzelte die Stirn.
"Hattet ihr Ärger? Ihr müsst aufpassen, jeder hier will die Docks kontrollieren. Der Hafenmeister dieses Kais verdient sich eine goldene Nase", ein kurzes Stocken, "weil er von jedem bestochen wird. Und die Bandenkriege sind in letzter Zeit ziemlich übel geworden. Ist ja auch klar, bei der Situation im Norden ist Schmuggel sehr erträglich."
"Mit wem hattet ihr denn Ärger, vielleicht kenne ich sie ja?"

"Da waren so ein Oger no eine Halblingfrau. Die haben mit einem Mann gesprochen der hatte so ein Wappen auf der Brust!"
Valdric deutete auf die Flagge des Schiffes.

"Wirkte als haetten die Ærger..."

"Grossfuss und Mesnchenfresser.", sagte Manfred mit dunkler Miene.
"Die meisten Leute denken, Halblinge seien niedlich und harmlos weil sie wie Kinder wirken. Ein paar halten sie für ausgesprochene Fresssäcke. Und noch ein paar für Diebe. Die wenigsten wissen, wie durchtrieben sie sind."
"Ja von diesem Paar habe ich schon gehört, üble Type. Da hat sich dieser Mann aber ordentlich Ärger eingehandelt !"
"Aber was ihr denn damit zu tun ?", setzte er verblüfft hinterher.

Valdric nickte zustimmend und hustete leise.
„Ja der Oger sah wirklich gefæhrlich aus, er hatte getrocknete Halblingkøpfe an Lederbændern umgehængt. Und ein wahnsinnig grosses Schwert, mehr als mannshoch.“
Mit einem kurzen Blick ueber die Schulter versicherte sich der Magier, dass Eberlinus immer noch mit der Gangway Wache unterhielt, es war klar, der Matrose sollte niemanden aufs Schiff lassen, dann fuhr er fort.
„Die Halblingfrau wirkte wie ein Bandit, sie hatte viel Gold, und mit Sicherheit war das nicht ehrlich verdient. Sie kommt aus der Unterwelt ich bin mir sicher.“

Der Graumagier begann sich immer wohler zu fuehlen in Altdorf, manchmal wanderte seine Hand noch zu seiner Seite wo normalerweise der Schlegel war, doch diese Last war nun von ihm genommen.

"Eberlinus Schildhauer. Meinem Onkel gehört das Schiff. Sag wo ist der Kapitän!", Eberlinus war langsam genervt von dem Matrosen, der keinen Deut weiter half.

Der Kapitän war ihm egal, er wollte nur sichergehen, dass das Geschäft seines Onkels kein Schaden nahm. Er müsste seinem Onkel eine Nachricht zukommen lassen und über die Ereignisse informieren...

Manfred nickte.
"Ja, Grossfuss ist eine bekannte Halsabschneiderin. Vor allem Schutzgelderpressung und ähnliche Dinge. Und für diejenigen, die zu dumm sind zu erkennen wie gefährlich sie ist, hat sie den Oger dabei.", Manfred lachte ohne wirklich belustigt zu sein, "Da kehrt dann schnell Einsicht ein. Sein Name ist aber nur Schau, also ich habe noch nie erlebt oder auch nur gehört, dass er wirklich einen Menschen gefressen hätte. Aber wer weiß das schon bei solchen Kreaturen."
Manfred's Brauen zogen sich zusammen.
"Also wenn ich ehrlich sein soll. Wenn ihr nicht Ärger mit einer echt üblen Type haben wollt und eure Verbindungen zu dem Schiffseigner nicht allzu eng sind, dann würde ich da eher meine Finger von lassen."
"Ich glaube Grossfuss arbeitet für Rainer dem Ausbeiner. Und der Name ist Programm.", Manfred schüttelte sich angewidert.
Dann zuckte er die Schultern.
"Oder ihr empfiehlt dem Kapitän dieses Schiffes einfach zu zahlen, was immer er dem Ausbeiner schuldet."

"Jaja Schildhauer, wer glaubt denn sowas? Und meine Mutter ist die Eisprinzessin aus dem fernen Kislev!"
Der Mann stellte sich breitbeinig auf die Gangway und suchte festen Stand.
Er wusste, er hatte es mit schwer bewaffneten Søldnern zu tun, aber die Anweisungen des Kapitæns waren eindeutig gewesen.
Und nun kamen hier einige Leute mit unterschiedlichen Akzenten und einer behauptete ein Schildhauer zu sein, nicht mit ihm.

"Richte deinem Kapitän aus er soll mich in meiner Herberge aufsuchen, wenn ihm seine Arbeit lieb ist. Und auch du solltest besser aufpassen wo du auf große Welle machst.", Eberlinus nannte den Namen der Herberge und wandte sich zum gehen.

"Wir können los. Ich schreib meinem Onkel eine Nachricht, das Schicksal von dem Kapitän können wir ohnehin nicht beeinflussen."

Er würde später eine Schreibstube aufsuchen und eine Brieftaube zu seinem Onkel schicken, er musste hiervon erfahren.

"Wir sollten uns nicht neue Feinde machen, vor allem nicht, wenn sie einen Oger haben. Ich werde dann noch zum Tempel gehen und mich über de  Zustand des Handwerkers informieren. Hier in der Stadt scheint es einige gewalttätige religiöse Fanatiker zu geben... und ich rede nicht über Flagellanten."


Die letzte Äußerung war an Manfred gerichtet, vielleicht wusste dieser mehr darüber zu erzählen.

Manfred schaute zu Rupold.
"Gewalttätige gibt es viele, ja. Religiös ? Weiß ich nicht. Fanatiker ? Darüber weiß ich nichts. Ich bin eher selten in den Tempeln."

Manfred grübelte noch über das, was Eberlinus gesagt hatte.
"Dieser Onkel ist der Schiffseigner ?", fragte er etwas verblüfft, "Aber nicht der Kapitän ?"
Seine alter Freund schien ja in besten Kreisen zu verweilen, wenn diese Schiffe, offensichtlich mehr als eins, besaßen. Grimmbart war es offensichtlich besser ergangen als ihm selbst. Wenn er die Ausrüstung dieser Recken betrachtete, dann kamen ihm seine eigenen Ringe eher billig vor.

Manfred schaute etwas begriffsstutzig drein. Er kapierte nicht wirklich was vorging. War es der Kapitän gewesen, der an Grossfuss und ihrem Oger geraten war ?
Die Gruppe war verständlicherweise nicht redselig. Er hätte gerne Grimmbart und seinen Freunden geholfen.
Er hatte nicht wirklich das Bedürfnis der Gruppe hinterherzudackeln und sich gar anzubiedern.
Etwas bedröppelt sagte er deshalb zu dem Zwerg.
"Nun gut. Ich mache mich dann mal auf die Socken. Vielleicht sollten wir etwas fest ausmachen ? Wo wir über alte Geschichten bei einem Bier reden können ? Du scheinst ja gerade viel um die Ohren zu haben und ich sollte auch mal weiter."

"Ja das Schiffe gehört zum Handelshaus meines Onkels. Hab damit nicht viel zu tun... habe mich für einen anderen Weg entschieden.

Aber Familie ist und bleibt Familie. Ich kann nicht zusehen wie der Kapitän Schindluder betreibt.
Scheinbar hat er versucht sich was dazuzuverdienen und ist dabei der Halblingsfrau und ihrem Kompagnon auf die Füsse getreten.

Will nur sicherstellen, dass dem Eigentum meines Onkels nichts passiert und er davon erfährt.", stellte Eberlinus kurz klar.

"Weisst du zufällig, wo ich hier Brieftauben verschicken kann?", fraget er Grimmbarts Freund aus der Vergangenheit. Dieser schien sich ja einigermaßen auszukennen, obwohl wahrscheinlich seine Expertise in anderen Bereichen lagen.

Manfred nickte.
"Oh ja, das würde passen. Wie man auf der Straße hört, streckt Rainer gerade seine Hände nach weiteren Einkommensmöglichkeiten aus."
Der als Bettler gekleidete hässliche Mann machte eine weitschweifende Geste, um die Docks zu zeigen.
"Da liegt Schmuggel doch auf der Hand, oder ?"

Zu Brieftauben konnte er leider nicht weiterhelfen.

Luthor beobachtete weiterhin eher die Umgebung.
Dies war Eberlinus`Sache und Grimmbarts alter Bekannter.
Er vermutete, dass ein Sigmarpriester hier eher einige Türen verschließen als öffnen würde.
Daher kümmerte er sich lieber um die Umgebung, mit Grunrun an seiner Seite stehend, der aus irgendwelchen unergründlichen Tiefen seiner Rüstung etwas undefinierbares hervorzog und einen herzhaften Biss davon nahm.
Als der Geruch Luthor fast die Tränen in die Augen trieb erkannte er erst, dass es sich dabei wohl um Grunruns geliebte "Wurst" handeln musste.

Luthor überlegte kurz, ob sich dieses Zeug als Biowaffe gegen den Erzfeind einsetzen lassen würde, entschied dann aber rasch, dass das Imperium damit ebenfalls jede Menschlichkeit ad acta gelegt hätte.
Lieber die Feinde verbrennen, erstechen, erschlagen, ausbluten und mit siedendem Öl übergießen als ihnen dieses Zeug anzutun.

Gerne heute Abend wenn du Zeit hast? Wir haben unser Tagwerk bald vollbracht. Auch wenn du meinst es sei lange her und längst vergessen, ich muss wissen was damals wirklich geschah.

Manfred nickte erfreut.
"Ja, gut, bis heute abend dann in der Meerjungfrau."

Er verabschiedete sich und ging davon.

Die Gruppe drehte sich um und ging unverrichteter Dinge zurueck zur Meerjungfrau, es galt einen Brieftaubendienst zu finden und Mittag zu essen.

OOC: Weiter in der Herberge