61. Reikland-Altdorf-St.d.100Tav-Ha.de.Sigmar
Es war ein Moment der Ruhe, als Luthor und Grunrun den leblosen Grimmbart und seine Mörder in der Gasse gemeinsam mit dem Wirt entdeckten. Keine der Parteien hatte mit der jeweils anderen gerechnet und so dauerte es einen Augenblick, bis die Gewalt losbrechen würde. Rupold war noch im Gespräch mit der Schankmaid und erahnte genauso wenig wie der inzwischen nicht mehr den Mann verfolgende Eberlinus, was geschehen war und gleich geschehen würde.
Dann begann das Blutbad, ein mächtiger Wutschrei Luthors, der den Namen den toten Zwerges galt, ertönte als Startsignal. Die Nahkämpfer der Meuchelmörder blieben zu Beginn defensiv und wollten sich auf ihren Schützen verlassen, doch Ulric sei Dank konnte dessen Bolzen durch einen Fehlschuss lediglich das Mobiliar der Gaststätte bestätigen. Wäre die Situation nicht so dramatisch gewesen, so hätte der dicke Wirt, der im Türrahmen beide Seiten behinderte, sicherlich einige zum Lachen bringen können.
Nachdem die erste Aggression vonstatten ging, zeigte der Tod Grimmbarts Wirkung bei seinen zwei Gefährten, die ihn gefunden hatten. Während Grunrun angetrunken vom Bier womöglich dem Zorn zu sehr nachgab und sich selbst dabei ein wenig verlor (Korruptionspunkt), nutzte Luthor die Wut um Sigmar selbst um Beistand in seiner Rache anzubeten. Sein Hammer wurde mit heiligem Feuer beschenkt, das viele Männer den Tod bringen sollte.
Rupold versuchte, als er des Kampfes gewahr wurde, seine Freunde zu unterstützen und drängte sich in der Taverne ebenfalls zum Ausgang zur Gasse hin, als plötzlich zwei weitere Armbrustschützen durch den Haupteingang die Taverne betraten, einer davon versuchte zugleich mit seinem Bolzen Rupold zu treffen, doch erneut ging der Schuss fehl. So orientierte sich Rupold wieder zurück, während er den Kampf an der Nebentür seinen Freunden überlassen musste. Der zweite hineingekommene Schütze wurde von Rupold attackiert und verletzt, bevor er seine Waffe abfeuern konnte, diese wurde sogar von Rupold gefangen, als sein Kontrahent sie in seine Richtung warf, um ihn damit abzulenken.
Inzwischen konnte der Wirt aus dem Geplänkel verschwinden, keinen Moment zu früh, den heiliger Zorn hatte Luthor ergriffen und sein flammender Hammer erschlug einen der Nahkämpfer außerhalb der Taverne. Der Schütze ebendort konnte erneut niemanden treffen, während Grunruns Axt ebenso ihr Ziel traf und Blut kostete.
Sah es gerade gut aus für die Gruppe, so wurde ihre Freude durch schwere Stiefeltritte gedämpft, als von oberem Stockwerk erneut bewaffnete Krieger auftauchten. Diese schienen nun durchaus soldatischer zu agieren, als ihre bisherigen Kontrahenten und nahmen Kampfstellung ein.
Inzwischen, nachdem der Kampf in der Taverne ebenfalls angekommen war, gerieten einige der Gäste in Panik. Fenster wurden eingeschlagen, Stühle umgeworfen und Leute liefen durcheinander. Lediglich die feinen Duellisten aus Tilea tranken weiterhin ihren Wein, möglicherweise amüsiert durch das Schauspiel. Die nach draußen geflohene Maid des Schankhauses wurde dabei vom zurückkehrenden Eberlinus gesehen, der den Ärger dadurch bereits ahnte.
Inzwischen wurde weitere gekämpft, Grunrun’s und Rupold’s Klingen schlugen weitere Wunden, doch war es Luthor, der die tödlichen Hiebe mit dem brennenden Hammer führte. Dieses Mal erwischte es den Dieb von Rupolds Hut, leider machten die Flammen keinen Unterschied zwischen bösen Mann und unschuldigem Textil, womit die altgediente Kopfbedeckung ebenso anfing zu brennen.
Eberlinus spähte in die Tür und sah Rupold im Kampf mit seinem Kontrahenten, er machte seine Pistolen bereit, während das Duo in der Gasse nur noch den Armbrustschützen zu zweit beharkten. Weitere Bolzen flogen durch die Taverne, konnten jedoch ihr Ziel weiterhin nicht treffen.
Rupold, bisher ohne größere Schwierigkeiten im Kampf mit seinem Gegenüber, wurde zu übermütig. Vielleicht war es auch das Alter, das ihn erschöpfte, oder der Kampf ohne Hellebarde, wie er es gewohnt war. Jedenfalls verlor er die Überhand und wurde langsam zurückgedrängt. Ranald kam ihm in der Form von Eberlinus zur Hilfe und gerade als ein hässliches Grinsen sich auf dem Gesicht von Rupolds Kontrahenten aufgrund der aufkommenden Überlegenheit bildete, ertönte ein lauter Knall und er ging tot zu Boden. Eberlinus hatte in den Kampf nun eingegriffen. Da ein solcher Pistolenschuss recht auffällig war, selbst im Handgemenge, stürmte einer der Krieger von der Treppe hinaus und versuchte Eberlinus gleich zu stellen.
Inzwischen waren alle Gegner in der Gasse besiegt worden, nur noch brennende Leichname waren anzutreffen. Doch erneut gab es Verstärkung von den Treppen. Ein weiterer Krieger stellte sich Rupold in dem Weg und Rupold musste Blut lassen.
Vor der Taverne konnte Eberlinus der Klinge seines Verfolgers ausweichen und im Gegenzug seine zweite Pistole entladen. Schwer verletzt entschied sich dieser Kämpfer für die Flucht.
Grunrun und Luthor hatten weder Zeit für die Kontrolle der Fässer, noch dafür, sich um den toten Grimmbart zu kümmern. Die Bolzen aus der Taverne und der zurückgebliebene Rupold bedeuteten, sie mussten weiterhin auf Ulrics Pfad wandern. Während sie dabei weiterhin von den Bolzen verschont blieben, seien es Fehlschüsse oder Schilde, die sie abwehrten, erlitt Rupold weitere Wunden im Zweikampf. Erneut wünschte er sich seine Hellebarde herbei.
Aus mehreren Wunden blutend war Rupold erneut bereit sich Morrs Prüfung zu stellen, als erneut einer seiner Gefährten sich als Retter erweisen sollte. Dieses Mal nicht der junge Eberlinus, sondern der feurige Luthor, der seinen Hammer erneut mit einem Gebet in Flammen gehüllt hatte. Wie ein Komet selbst schlug er ein und erwischte den Krieger, der ihm beinahe einen weiteren Gefährten genommen hätte.
Grunrun hingegen, trotz seiner Trunkenheit und des Zorns, ging systematisch vor und schnappte sich den nächsten Armbrustschützen in der Gaststätte.
Dann geschah es und Grunruns Theorie, die noch von einigen Leuten angezweifelt wurde, zeigte sich als wahr. Kurt Weiss, Käsekurt, erschien auf der Treppe. Bewaffnet mit zwei Pistolen, ohne zu zögern schoss er und verletzte Luthor stark am Arm.
Grunrun versuchte seinen Gegner schnell zu erledigen, doch er erwies sich als zäher als gedacht. Auf Luthor flogen weiterhin Bolzen zu, doch sein Schild erwies sich als treuer Schutz. So besiegte Luthor noch schnell den Kontrahenten bei Rupold und stürmte trotz wankenden Schrittes und blutender Wunden zu den Treppen. Kurt war sein Ziel, selbst wenn noch einige Schergen im Weg standen.
Rupold, noch bevor er zu Atem kommen konnte, hörte den nächsten Knall. Es war nicht Eberlinus’ Pistole. Kurt hatte seine zweite Pistole genutzt und damit auf den nun ungebundenen Veteranen gefeuert. Ein lautes Knacken im linken Arm war trotz der Schwarzpulverwaffe zu hören, Rupold ging zu Boden und kämpfte gegen die Schwärze an.
Nur benommen bekam Rupold mit, wie inzwischen Eberlinus mit geladenen Pistolen wieder in der Taverne auftauchte und nun seinerseits Kurt Weiss damit eine große Wunde zufügte.
Luthor, inzwischen zu Sigmars lebendig gewordenen Zorn gesteigert, erschlug auf der Treppe den nächsten Kontrahenten, während sein Schild den nächsten Bolzen zur Seite schlug.
Grunruns Axt fand schließlich nach einigen Problemen doch die Lücke im Kampf gegen den Schützen in der Taverne, und er machte sich auf dem Weg um Luthor zu unterstützen.
Nachdem auch noch der letzte Wächter vor Kurt zu Boden gegangen war, erloschen die Flammen am Hammerkopf Luthors. Sengende Hitze strahlte der Kopf weiterhin aus, als Luthor die Schritte auf Kurt Weiss zuschritt. Dieser hatte es nicht geschafft seine Pistolen rechtzeitig nachzuladen und griff nun zu seinem Schwert. Immerhin stand ein schwer geschwächter Mann vor ihm. Kurt stieß zu… und tatsächlich sah es für einen Moment so aus, als würde seine Klinge Luthor treffen, doch es war nicht so. Wie auch immer, durch welche versteckte Kraft oder durch welches übernatürliche Wirken es geschehen war, Luthor konnte dem Hieb ausweichen und seinerseits ein letztes Mal den Hammer schwingen. Kurt Weiss lag tot zu seinen Füßen. Tot, wie es auch alle anderen Kontrahenten waren, bis auf dem Mann, der vor Eberlinus geflüchtet war. Tot… wie es auch Grimmbart war. Doch so schrecklich es auch war, die Gruppe hatte im Moment keine Zeit für Grimmbart. Sie machten sich gemeinsam auf den Weg ins obere Stockwerk.
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