[Markttag - 03. Jahrdrung 2512 I.C.]
Seit zwei Wochen war der Frühlings ins Land gezogen, doch die Temperaturen waren nachts teilweise noch so niedrig, dass flache Pfützen auf den Straßen gefroren und erst gegen Mittag wirklich auftauten.
Frieder lief langsam über den Markt und ließ seine kalten Knochen durch die warmen Strahlen der Frühlingsonne wärmen. In der Tat lief er so, dass er schattige Plätze mied, denn ihm war wirklich kalt.
Er war durch die Nacht geflohen und hatte nicht mal genügend Münzen für eine Übernachtung in einer der zahlreichen Gaststätten der Stadt. Zum Glück - wie so oft lächtelte Ranald auf ihn herab - waren die Verfolger leicht abzuschütteln, doch die erhöhte Präsenz der Altdorfer Truppen zwang ihn sich in einer dunklen Gasse niederzulegen und zu hoffen nicht entdeckt oder ausgeraubt zu werden. Was hätte ihm auch schon gestohlen werden sollen ? Er hatte nichts, sein Silber war auf dem Spieltisch liegen geblieben. Dieser verdammte Vollbrecht ! Er hatte ihm alles genommen, hätte der Mann ihn nicht nach draußen gezerrt wäre er jetzt reich ! Und für was das alles ? Um seinen Sohn zu suchen ?
Frieder blieb stehen als er darüber nachdachte. Sein Sohn Valdric.
Wie unwirklich das alles schien, das konnte doch nur ein Scherz sein ? Ein Techtelmechtel mit Gretchen Mauerblume Anfang der Jahrhundertwende sollte ihm also sein Leben verderben ? Und er sollte sich mit Zauberern anlegen ?
Wohl kaum !
Was dachte der Kerl nur ?!
Frieder wurde geblendet von einem Sonnenstrahl als er unter dem kleinen Vordach des Fischverkäufers hervortrat. Blinzelnd blieb er stehen und vor seinem Auge erschien Gretchen, so wie sie damals ausgesehen hatte, eine liebliche junge Frau mit allzu zu süßen Grübchen in der Wange wenn sie lächelte. Die Zähne zwar etwas schief, aber hell und gut gepflegt. Die pinke Zunge verschmitzt dazwischen hervorblinkend. Ahh, diese Zunge !
Verträumt lächelte Frieder.
Doch dann kam ihm letzte Nacht wieder in Erinnerung und er zog die Brauen zusammen. Die Grübchen waren immer noch lieb anzuschauen doch die Sorgen schienen im Gretchens Gesicht gebrannt.
Sein Sohn.
Frieder schüttelte den Kopf.
Seufzend betrachte er den Apfelstand. Alte, vertrocknete und verschrumpelte Äpfel vom letzten Jahr und doch so verlockend.
Sein Magen knurrte.
Als der Händler abgelenkt war, nahm Frieder einen Apfel und verdrückte sich schnell.
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